Freitag, 10. Dezember 2021

Guter Schlaf mit Cannabis?

Wie wirkt sich Cannabis auf den Schlafrhythmus aus? Die Forschung nähert sich dem Thema an.

Seelig ruhig: Schlaf mit Cannabis. Oder etwa doch nicht?

Am Ende des Tages greifen viele zur Entspannung nicht zu einem Glas Wein, sondern rollen einen Joint hoch – damit setzt Entspannung ein und es schläft sich einfach besser und schneller ein. Besonders Menschen mit Schlafproblemen schwören oftmals auf Cannabis. Aber ist dieser Schlaf denn wirklich auch gesünder? Stört Cannabis nicht vielleicht den natürlichen Schlafrhythmus? Eine Studie liefert nun mehr Erkenntnisse – aber tut dies nicht ohne selbst Kritik zu ernten.

Das Thema ist keineswegs neu: Bereits in den vergangenen Jahren, und besonders nach der Legalisierung in den USA wurde die Frage, wie Cannabis und Schlaf sich vertragen, mehrmals untersucht. Dabei stellte man fest: Schlafstörungen bei regelmäßigen Konsumenten traten häufiger auf als bei Gelegenheitskiffern oder Nichtkonsumenten. Gleichzeitig legten andere Studien nahe, dass Menschen mit Schlafproblemen durch den Griff zum Joint schneller einschliefen und zwischendurch weniger aufwachten.

Die just veröffentlichte Studie nahm beinahe 22.000 Menschen unter die Lupe – zunächst beobachtete man deren Schlafverhalten: im Durchschnitt schliefen diese etwa sieben Stunden pro Nacht, vier Prozent schliefen mehr als neun Stunden und zwölf Prozent weniger als sechs Stunden. Die Verbindung mit Cannabis erwies sich als Interessant: 14,5 Prozent gaben an, im letzten Monat Cannabis konsumiert zu haben. Im Gegensatz zum Rest war die Quote für unregelmäßigen Schlaf deutlich erhöht – die Wahrscheinlichkeit, länger zu schlafen, etwa um ein Drittel und die Wahrscheinlichkeit für kürzeren Schlaf etwa um die Hälfte. Für starke Konsumenten – diejenigen, die mehr als 20 Tage im Monat Cannabis konsumieren – lagen diese Zahlen sogar bei 64% für zu wenig Schlaf und 76% für zu viel Schlaf. Über Müdigkeit tagsüber beklagte sich jedoch keiner der Betroffenen.

Die Studie blieb allerdings nicht frei von eigener Vorsicht und Kritik von Außerhalb: Die Wissenschaftler sprachen selbst von einer Korrelation und keiner Feststellung einer Kausalität. Heißt: Man konnte feststellen, dass die Betroffenen auf eine bestimmte Weise schlafen und Cannabis konsumierten, aber nicht, dass der Schlaf etwas mit ihrem Cannabis-Konsum zu tun hat. Des Weiteren wurde bemängelt, dass bei der Studie nicht deutlich zwischen CBD und THC unterschieden wurde. Auch auf den natürlich unterschiedlichen biologischen Schlafrhythmus, also chronobiologische Kriterien, wurde nicht genug eingegangen.

Dennoch: Die Studie liefert durchaus Indizien, die zumindest weitere Forschung fordert. Denn, wie das bei Cannabis und bisher noch illegalen Drogen oft der Fall ist, ausgiebige Studien sind leider Mangelware. Dies hat einen doppelt schlechten Effekt: Die negativen Seiten von Drogen können nicht präventiv angegangen werden und die positiven Seiten werden nicht gefördert.

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5 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Das noch immer sehr umstrittene Cannabinoid THC wirkt sich jedenfalls positiv auf das Schlafverhalten aus, so viel kann ich mit Sicherheit behaupten.
Ob ein reines CBD-Produkt in dieser Hinsicht das Gleiche leisten kann, wage ich jedoch stark zu bezweifeln.

Daniela Blomeyer,
2 Jahre zuvor

Lieber Haschberg,
ich hab mit THC bißchen Erfahrungen und mit CBD Öl jahrelange Erfahrung.
THC hilft mal über den Tag, welches CBD Öl fast genauso kann.
Vollspektrum CBD Öl hilft, ohne THC ;-), hilft mir wunderbar beim Einschlafen und Durchschlafen. Ohne dieses ist es für mich sehr schwierig, in den Schlaf zu kommen.
Eine Kombination aus beidem würde mir mein Leben, habe MS, sehr erleichtern und viel besser machen.

Rainer
2 Jahre zuvor

Je nach Sorte gibt es sehr viele unterschiedliche Wirkungen.CBD sollte man nicht vom THC trennen,obwohl ich den Verdacht habe,daß die Schlafeigenschaften von CBD begünstigt werden.

Haschberg
2 Jahre zuvor

Hallo Frau Blomeyer. Auf ihre nette Antwort möchte ich ihnen noch folgendes mitteilen:
wenn sie auch mit CBD-Öl gut schlafen können, sei ihnen dies von Herzen gegönnt. Dann bleiben sie ruhig dabei, zumal es ja auch Menschen gibt, denen der THC – Wirkstoff zu heftig ist.
Bei mir ist es eben umgekehrt. Mein Organismus verträgt THC sehr gut und ich habe die Schmerzen meiner Hüftarthrose damit wunderbar im Griff. Außerdem bietet dieser Wirkstoff meinem Körper noch eine ganze Reihe von weiteren Annehmlichkeiten.
Deswegen ist es notwendig, so viele verschiedene Hanfprodukte wie möglich auf dem legalen Markt anzubieten, damit jeder testen kann, welches Produkt ihm am besten hilft.

Ralf
2 Jahre zuvor

Ja,ja, und die Zunahme der Geburtenrate korreliert ganz klar mit der Zunahme der Klapperstörche, da muss eine Kausalität bestehen.Hat sich praktisch an der Nrebenkriegs- und Scheingefechtsführung nix geändert, seit ich vor über einem Jahr hier angehauen bin, und genau das werde ich nun wieder tun. Tschüss bis in einem Jahr oder so, dann seh ich mal wieder rein, oder auch nicht.