Montag, 6. Dezember 2021

Nicht nur Marihuana, auch Haschisch ist Cannabis

Die Ampel-Regierung will Cannabis freigeben – doch Haschisch aus Afrika und Asien soll außen vor bleiben

Cannabis

 

 

 

Ein Kommentar von Sadhu van Hemp

 

 

Die Hanfgemeinde freut sich auf die Einlösung des Versprechens der neuen Regierung, Cannabis zu Genusszwecken kontrolliert abzugeben. Der Optimismus überwiegt und der Glaube ist groß, dass alles gut wird – egal wie, Hauptsache der Hanf ist frei. Doch versprechen die Pläne der Bundesregierung wirklich die Freiheit oder handelt es sich nur um das Trugbild der Freiheit?  

 

Wie es sich darstellt, wird sich die Verkehrsfähigkeit auf Deutschland beschränken: Anbau, Veredelung und Verkauf soll in einem in sich geschlossenen System vonstattengehen – auch in Hinblick darauf, mit der Cannabis-Freigabe made in Germany nicht gegen die „UN-Konvention gegen narkotische Drogen“ zu verstoßen, die die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik 1961 mitunterzeichnet haben. Die Juristen sind zuversichtlich, dass dieser Sonderweg, den bereits Kanada und Uruguay beschritten haben, zulässig ist.

 

Werden alle juristischen Bedenken ausgeräumt, könnte tatsächlich der Grundstein für das Giga-Projekt gelegt werden, in deutschen Landen jährlich 300 bis 500 Tonnen Hanfblüten zu erzeugen und die Grundversorgung der Bevölkerung mit unter Kunstlicht gezogenem Marihuana sicherzustellen. Gehen alle Rechnungen auf, wird es schon bald keine Cannabis-Kriminalität mehr geben und alle Hänflinge werden nur noch versteuerte Marihuana-Zigaretten rauchen.

 

Soweit, so gut. Doch bei aller Schönmalerei bleibt die Frage, wie mit jenen Hänflingen künftig verfahren wird, die bevorzugt Haschisch genießen. Einen Zwangsumstieg auf industriell gezüchtetes Marihuana werden nicht alle Haschischraucher mitmachen. Die Nachfrage nach Edelhaschisch aus Afrika und Asien wird nicht abebben und auch weiterhin von mutigen, kriminalisierten Menschen bedient werden. Zumal davon auszugehen ist, dass die Haschischpreise stabil und verbraucherfreundlich bleiben werden. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Haschischimporteure und -dealer auch künftig die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, während das lizensierte Gewerbe mit in Deutschland hergestelltem Marihuana Freizügigkeit genießt. Klingt absurd, und das ist es auch.

 

Bei allen Überlegungen, die nun in den parlamentarischen Ausschüssen bei der Ausarbeitung der Reform angestrengt werden, sollten die Entscheidungsträger ernsthaft darüber nachdenken, inwieweit die Möglichkeit besteht, auch den Import von Haschisch und Marihuana aus den klassischen Anbauländern in Afrika und Asien zuzulassen.

Die Vorteile des ergänzenden Imports von Cannabis sind nicht zu übersehen und würden allen Seiten Nutzen bringen. Die Hanfbauern in Marokko, Libanon, Afghanistan und vielen anderen wirtschaftsschwachen Ländern könnten sich von der Herrschaft der Drogenkartelle befreien und ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielen, das direkt in die Infrastruktur der zumeist verarmten Regionen fließt. Der Schwarzmarkt in Deutschland müsste schwere Einbußen hinnehmen, wenn alle auf der Welt verfügbaren Cannabis-Produkte in Fachgeschäften zum fairen Preis legal erhältlich wären. Auch die Gefahr verunreinigter Rauchware wäre gebannt, wenn das eingeführte Haschisch und Marihuana von den Aufsichtsbehörden auf Schadstoffe untersucht wird – so wie es auch bei Kaffee und Tee üblich ist.

Zu guter Letzt ist der Anbau von Freilandhanf  in Asien und Afrika weitgehend klimafreundlich – im Gegensatz zum Anbau von Indoor-Marihuana in Deutschland, der Unmengen Strom verschlingt.

 

Eine Importerlaubnis für Haschisch und Marihuana würde überdies den Prozess der Umsetzung der Cannabis-Freigabe erheblich verkürzen. Die Community müsste nicht erst Jahre darauf warten, bis die Mammutaufgabe gestemmt ist, ein paar Dutzend wie Fort Knox gesicherte Marihuana-Fabriken zu planen und auch in Betrieb zu nehmen. Allein Marokko produziert jährlich annähernd 5000 Tonnen Haschisch – und das mit einem ordentlichen Überschuss. Ein Anruf des neuen Wirtschaftsministers in Rabat würde genügen, und ganz Marokko stünde Kopf, um sich dieses lukrative und legale Geschäft mit dem mächtigsten Land Europas nicht entgehen zu lassen. Würden derartige Handelsabkommen mit den klassischen Cannabis-Anbauländern geschlossen, könnte Deutschland binnen kürzester Zeit einen komplett legalen Cannabismarkt auf die Beine stellen, der auch jenen Brüdern und Schwestern zugutekommt, die das Bouquet bester Haschischsorten aus dem Orient und aus Nordafrika bevorzugen.

 

Also, liebe Ampel-Koalitionäre: Bevor Ihr tatsächlich Eure vielgepriesene „Cannabis-Freigabe“ in Stein meißelt, geht noch einmal in Euch und überlegt genau, ob es wirklich zielführend ist, den Jahresbedarf der Deutschen ausschließlich mit deutscher Indoor-Hecke decken zu wollen. Im Grunde ist das so, als würden die Deutschen dazu gezwungen, Alkoholika nur noch aus deutscher Produktion zu süppeln. Nie wieder Champagner, Lambrusco und Guinness? Ab sofort nur noch deutsches Bier, deutscher Wein, deutscher Schnaps?

 

Nein, dafür gäbe es keine Akzeptanz in Deutschland, denn das käme einer Prohibition gleich. Und die Hanfgemeinde wird das nicht anders sehen, wenn sie erst merkt, dass die staatlich kontrollierte Versorgung der Deutschen mit heimischem Indoor-Gras keine Wahlfreiheit lässt und nur der Schwarzmarkt bleibt, um mal zur Abwechslung einen schönen Stein oder Thaistick zu erwerben. Und das kann ja nun nicht im Sinne der rot-gelb-grünen Erfinder der Hanffreigabe sein, wenn am Ende alles scheitert, weil an den Bedürfnissen der Hanfkonsumenten vorbei legalisiert wird.

 

 

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17 Kommentare
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Nic
2 Jahre zuvor

Woher immer die Informationen kommen…
Es ist doch gar nicht klar, wie legalisiert wird? Eigenanbau, Import…alles offene Fragen.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Keine Sorge.
Gibt’s kein Hasch?
Der Schwarzmarkt hat es!

Sobald auch nur ein winziger Pfusch bei der Legalisierung stattfindet, wird die Versorgung illegal stattfinden. Die vergessen daß der Cannabisschwarzmarkt seit Jahrzehnten eingespielt ist. Den Kampf hat man doch gerade erst verloren.

Aber es gibt Menschen die müssen Fehler mehrmals machen weil sie es auf Anhieb einfach nicht begreifen (wollen).

Substi
2 Jahre zuvor

Was das denn jetzt schon wieder? Canna ja, Hashisch nein?!
Wer bestimmt sowas? Der Joker mit ‘ner Slotmashine? Da hat ja mal jemand ein “ich bin soo wichtig”-Problem…aber keine Ahnung von dem er spricht! Mit was für Gestalten man sich hier rumschlagen muss…aber vom nebenbei Geld einsacken haben sie Ahnung wie Thor von Blitzen! Ich hasse Unsere “wichtigen” Politiker! Sie können Bahnhof fahren, geben ständig ihr Ehrenwort (besonders wenn sie mit der Hand in der Keksdose erwischt werden) und labern ohne Sinn und Verstand wenn sie keine Ahnung vom Thema haben!
Hassenswerte Trolle

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von Substi
Haschberg
2 Jahre zuvor

Herr Lindner hat doch erwähnt, (auch) Haschisch legalisieren zu wollen. Ohne das wunderbare Cannabisharz bliebe das Ganze nicht mehr als eine halbe Sache und ich könnte mir vorstellen, dass die Schwarzmärkte dadurch nur zu einem Teil ausgetrocknet würden.
Man sollte unbedingt die ohnehin bestehenden Lieferketten zu den traditionellen Anbauländern wie Marokko und dem Libanon legal neu aufbauen, da diese die Nachfrage bestens abdecken und ihre desolate Wirtschaft dadurch ebenfalls stärken könnten.

Greenkeeper
2 Jahre zuvor

Die Marokkaner machen exzellentes Haschisch. Schmeckt wunderbar, z.B. im Kakao als Getränk. Sie produzieren es seit jeher, Jahr für Jahr. Gehandelt wird es schwarz. Die Bauern im marok. Rifgebirge bestreiten damit ihren Lebensunterhalt. Nun ist es langsam mal Zeit, der Realität ins Auge zu sehen. Schließt ordentliche Verträge mit den Leuten, bezahlt sie anständig für ihre Kunst des Haschischmachens und verkauft die Ware in lizenzierten Geschäften an Kundschaft, die bereit ist, einen angemessenen Preis zu zahlen!

Rainer
2 Jahre zuvor

Wenn es überhaupt zu einer Legalisierung kommt,dann so wie es angedacht ist.Ist schon viel mehr als man sich vorstellen kann.Viel mehr als man für möglich gehalten hätte.

greenness
2 Jahre zuvor

Jetzt lasst ihnen doch ein bisschen Zeit.

Bis vor einem halben Jahr haben die noch gedacht, daß man an einer Cannabis-Vergiftung sterben kann.

Dann haben sie herausgefunden, daß das Streckmittel Heroin dafür verantwortlich ist.

Einige wissen inzwischen sogar schon, daß nicht mit Heroin, sondern mit synthetischen Cannabinoiden gestreckt wird.

Der Baum der Erkenntnis wächst und trägt inzwischen schon kleine Früchtchen.

Hans Dampf
2 Jahre zuvor

Danke für den Artikel SvH.
Sollte es tatsächlich so kommen, dass nur noch deutsches Gras konsumiert werden darf/soll… Dann Gute Nacht.
Ohne mich. Auf diese genormte Einheitsware kann und werde ich gerne verzichten.
Doch zum Glück gibt es ja noch den Schwarzmarkt auf den ich dann weiterhin gerne zurück greifen würde. Das ist so sicher wie das Armen in der Kirche. Wenn
Legalisierung dann richtig, sonst ist das ganze Vorhaben nur ein Witz.

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Wenns wirklich so abläuft, dann ist das keine Legalisierung, das ist diskriminierender, umweltschädlicher Sortenzwang, Zoll- und Steuerverschwendung Ablehnung des Jugendschutzes sowie Förderung des Schwarzmarktes. Wer gerade mal Guiness trinken will kauft sich ja auch kein Salvator! Steckt da Dummheit dahinter oder vielleicht gar die Absicht, einen Vorwand für die komplette Wiederabschaffung der dann gescheiterten “Legalisierung” zu erzeugen oder vielleicht sogar beides? Bei vollständiger Legalisierung könnte auch in Deutschland Cannabis als Genussmittel problemlos auf entsprechend gesicherten Äckern produziert werden. Indoorhallen sind überflüssig, das beweist der bereits stattfindende Nutzhanfanbau. Mit deutschem Industriemarihuana allein geben sich die wenigsten cannabiskonsumierenden Menschen auf Dauer zufrieden. Diese Regelung wäre ein unaufgewärmter Längsblitzspagat nach vorne und hinten zugleich.

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

Hanfanbau in Marokko
Der Hanfanbau in marokkanischen Riffgebirge ist dank königlichem Erlass seit Jahrhunderten legal.
Nur der Handel außerhalb ist illegal, das übernehmen dann traditionell die Schmuggler-Clans , die es dann weltweit vermarkten. Legal oder nicht, das sind Kaufleute mit bester Schmuggeltradition, die sich allerdings bisher geweigert haben auch Kokain für die Kolumbianer zu transportieren.
Das sollte auch so bleiben.
Und natürlich hätte auch der König nichts gegen legale Einnahmen, kann er noch ne Supermoschee bauen.
Die Ökobilanz stimmt ja wohl auch.
International müßte man die bilaterale Nichtanwendung bei Cannabis des UN – Suchtstoffabkommens analog der Aussetzungerklärung von Kanada und Urugay erklären, kein Problem denk ich.

Karl
2 Jahre zuvor

dazu müssten aber auch die Länder legalisieren. Die nutzen das Verbot aber sehr gerne, um Ihre Art der Korruption aufrecht zu erhalten, Minderheiten zu kontrollieren etc….Marokko, Afghanistan, Indien, Pakistan oder der Libanon haben nicht mal ansatzweise im Sinn, Hasch zu legalisieren. Man liest zwar immer irgendein Blabla darüber, aber wenn man genau hinschaut wollen die Regierungen zB. in Marokko Investoren ins Land holen, die große “medizinische” Grasfabriken bauen. Niemand hat vor, die Bauern da mit ins Boot zu holen. Ich würde deshalb sagen, unsere Regierung macht ihre Hausaufgaben, die der Produzentenländer machen ihre. Wenn beides erledigt ist, gibt es ohne Probleme guten Marok. Ich denke nur, hier ist man näher dran als in Ländern, wo es nicht mal ne Lobby… Weiterlesen »

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

Was sagte ich gerade?
Der Hanfanbau in marokkanischen Riffgebirge ist dank königlichem Erlass seit Jahrhunderten legal.
Darauf sollte man aufbauen.
Für Afghanistan, Libanon, Indien oder Pakistan, Thailand, Jamaika, Kolumbien, Mexiko ,Kasastan ( größtes Permahanffeld der Erde, so groß wie die Schweiz , top Qualität, allerdings Indica statt Sativa) ,etc. gilt das nicht, zumal dort haufig der Cannabisanbau fast völlig zum erliegen gekommen ist zu gunsten des von den Warlords angeordneten Opiumanbaus.

Karl
2 Jahre zuvor

Harry. Nein der neue König hat den Erlass seines Vaters offiziell 2008 zurückgenommen. Auch in Marokko dient das Cannabisverbot zur Bekämpfung politisch Unbequemer….selbst wenn der König eine Cannabis-Industrie haben will, werden die armen Bauern wenig profitieren…..

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

Upps, so ein Knülch, sorry bitte , aber noch ne Moschee für Hassan, dann klappts bestimmt..

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

Was mir mehr Sorgen bereitet ist die Tatsache , dass hier das Aussenministerium handeln müsste, aber so, wie es aussieht will die sich die Frau Minister wohl die nächsten 4 Jahre durgehend mit China und Russland beschäftigen….

Haschisch selber machen – Hanfjournal
2 Jahre zuvor

[…] welche Art und Weise du dein Haschisch herstellen magst, hängt von deinem Geldbeutel und deinen Vorlieben ab. Hasch selber zu produzieren […]

Rob
2 Jahre zuvor

Import von Cannabis aller Art wird vorerst illegal bleiben müssen. Die Umsetzung ist rechtlich so schon schwierig genug. Das heißt aber nicht dass es kein Hasch geben wird. Ganz im Gegenteil. Super reines ice water 5 Sterne hash. So was bekommt man nicht in Marokko, jedoch in vielen Staaten der USA. Viele werden zudem auf den Geschmack von weiteren Konzentraten kommen, wie live resin, wax, butter, sauce, shatter etc.
Es wird niemand das hasch aus Marokko vermissen. Es wird auch keine Bunker zum züchten wie bei medical benötigen. Sicherheit ja, aber nicht auf diesem krassen Niveau.