Mittwoch, 15. September 2021

Zürich testet Cannabis-Vergabe

Die Stadt Zürich will den “bestmöglichen Umgang mit Cannabis” prüfen

Cannabis
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Die EU scheint langsam, aber schleppend dem amerikanischen Vorbild nachzueifern. Nachdem Italien Cannabis bereits teilweise legalisiert hat, Frankreich medizinisches Cannabis prüft und andere Länder das grüne Gold bereits vollständig entkriminalisiert haben, zieht nun auch Österreich mit. Besser gesagt: Zürich.

Die psychiatrische Universitätsklinik startet demnächst eine Studie, welche “relevante Erkenntnisse zum bestmöglichen Umgang mit Cannabis” liefern soll. So der Gesundheitsvorstand Andreas Hauri. Gründe hierfür sind auch der unaufhaltsame Wachstum von Cannabis: etwa 150,000 Personen würden Cannabis konsumieren – und das allein in Zürich. Ein Verbot ist hier unzureichend und verhindert sinnvolle Präventionsarbeit.

Die Abgabe soll zu einem risikoärmeren Konsum führen. Unklare THC-Gehälter, synthetische Cannabinoide sowie mögliche Schadstoffe im auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Cannabis können schwere Gesundheitsschäden hervorrufen. Das für die Testzwecke benutzte Cannabis soll hingegen standardisiert und geprüft angebaut werden. Der Preis soll bei dem des Schwarzmarktes liegen.

Die Abgabe soll schließlich über Apotheken erfolgen. Zudem sollen Cannabis-Social-Clubs geschaffen werden. Hier können Konsumenten gemeinsam Produkte kaufen und zum Konsum treffen.

Ab August 2022 werden die Studienteilnehmer gesucht. Es sollen je zehn Apotheken und Social Clubs an der Studie teilnehmen und je zwischen 50 und 100 Konsumenten versorgen. Diese müssen mindestens 18 Jahre alt sein und pro Monat zugriff auf maximal 10 Gramm THC erhalten. Die Produkte werden in unterschiedlichen Stärken und Geschmacksrichtungen erhältlich sein.

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6 Kommentare
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Henry Stenzel
2 Jahre zuvor

Zürich in Österreich ?

Gehdochgaxen
2 Jahre zuvor

Österreich und Zürich. Bravo, top informiert …

Urfreak'68
2 Jahre zuvor

Psychiatrische Uniklinik, Studie ab August 2022,Relevante Ergebnisse, Apothekenverkauf…Weiterhin Vollgas auf der Rückwärtsüberholspur..!

Haschberg
2 Jahre zuvor

Sicherlich keine schlechte Idee (in Deutschland wäre man vielleicht froh darüber), aber leider zieht sich dieses Projekt auch wieder ewig in die Länge.
Wir bräuchten viel schnellere Reformen. Solche Modellprojekte kann man ohnehin schon seit Jahren in Kanada, Teilen der USA und Uruguay wunderbar verfolgen. Wozu noch eigene planen?

Greenkeeper
2 Jahre zuvor

Ich halte diese Modellprojekte für reine Hosenscheißerei. Es ist wie ein Schwimmer, der sich nicht traut, ins Wasser zu springen. Das ist auch der Unterschied zwischen den Europäern und den Amis. Die Europäer testen und theoretisieren alles bis zum Erbrechen. Die Amis machen einfach und schauen dann mal, wie es läuft. Wer hier Cannabis legalisieren möchte, braucht keine Modellprojekte. Einfach mal mit den praxiserprobten Experten in Colorado in Verbindung setzen, sich austauschen, Tipps holen. Wo ist das Problem?
Diese Modellprojekte scheinen auch eine Hinhaltetaktik der Angsthasenfraktion zu sein. Man will sich eine Hintertür offenhalten, obwohl man eigentlich wissen müsste, dass es die nicht gibt. Denn alle Argumente gegen einen regulierten Cannabismarkt sind fadenscheinig. Das haben andere Staaten schon längst eingesehen.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Heim ins Reich! Und das ohne Blutvergießen.
Zürich gehört jetzt zu den Ösis!