Mittwoch, 15. September 2021

Kann Brokkoli doch Soja sein?

Europa’s größte Hanfmesse in Zürich zeigt sich facettenreich.

In der Messehalle in Zürich-Oerlikon liegt was in der Luft. Es tönt Reggae aus den Lautsprechern, aber kaum hat man sich mit dem Klischee abgefunden und schlappe 250 Franken gezahlt, kann man schnuppern, was die Zukunft für Europa bereit hält. Es bleibt leider nur beim Schnuppern, aber es wird von nichts anderem geredet: Cannabis. Auf der Messe dreht sich hier alles um CBD, THC (bis zum zulässigen Wert natürlich), Kleidung, Innovation, Medizin, Kosmetika – kurzum: Big Business.

Die Händler locken mit neuen Innovationen. Cannabis wird bis auf die DNA entschlüsselt um den gewünschten Effekt zu fördern und unerwünschte Nebenwirkungen zu tilgen. Es wird über die Möglichkeiten philosophiert: Kann Hanf die Medizin revolutionieren? Den Diätmarkt umkrempeln? Als Nahrungsersatzmittel im großen Stil auf Farmen und im Supermarktregal landen? Für viele ist klar: die Zukunft ist grün. Der Vertreter einer Firma schürt die Hoffnung: “Spätestens in fünf Jahren werden wir eine Hanfpflanze entwickelt haben, die auf den Hektar mehr Protein abwirft als Soja.”

Doch auch hier macht sich immer wieder der lange Schatten der gescheiterten und instrumentalisierten Drogenpolitik bemerkbar. THC kommt nur in wenigen Sorten vor, dennoch wurde nie geforscht. Die internationalen Betäubungsmittelverbote verhinderten dies. Messen wie diese klären auf und geben Hoffnung auf einen Markt, der bis 2025 in Europa bereits auf ein Volumen von 3,2 Milliarden Euro ansteigen soll.

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4 Kommentare
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Mehr und mehr offenbart sich das schier unerschöpfliche Potential dieser einzigartigen Heil – und Nutzpflanze.
Den THC – Bestandteil halte ich jedoch für genauso wichtig wie die anderen Cannabinoide.
Er darf keinesfalls durch unsinnige Beschränkungen vernachlässigt oder gar reglementiert werden.
Es müssen alle Arten und Stärken dieser Pflanze für ihre jeweiligen Anwendungsbereiche den Konsumenten wie auch Patienten zur Verfügung stehen.

Rainer
2 Jahre zuvor

Für Salzstangen sollte es auch mal einen zulässigen Höchstwert an Salz oder für Bier 0,2% oder so geben.

Substi
2 Jahre zuvor

Was ich befürchte: Sie werden Cannabis zur Medizin machen und Leute wie ich, Genusscannaseure, zu Verbrechern! Sobald die Pharmaindustrie mitmischt wird das zum Schutz ihres Produkts auch so kommen! Und schon sind wir wieder auf der Seite der Verbrecher/Mafia/Mörder/Kinderschänder und Menschenhändler… Das wäre typisch deutsch; Kontrolle über alles! Ich bin es leid! Ich bin jetzt 45 und Cannaseur seit ich 15 war, seit dieser Zeit ist ‘ne Menge Mist mit Cannabis und mit mir passiert und nichts davon hätte sein müssen weil ich niemanden gefährdet habe…aber wir sind ja hier in Deutschland, das Land der Säufer ohne Reue! Familien werden durch Kohorten von saufenden Vätern und Müttern zerstört und macht es nicht der Alk, lassen sie ihr monatliches Gehalt/Lohn in… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von Substi
Greenkeeper
2 Jahre zuvor

Ein großer, facettenreicher Markt, der darauf wartet, entfesselt zu werden! Eigentlich ist das unfassbar, wie weit die Menschheit schon sein könnte, gäbe es nicht so viele bornierte Holzköpfe auf diesem Planeten.