Dienstag, 31. August 2021

Kascha August 2021

Kascha August 2021: mit Aromen und Terpenen experimentieren und wie kommt es, dass ich auf Kiffen oft unterschiedlich reagiere?

Kascha ist wie immer per E-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

Kascha 249
Martin (ohne Alter und Wohnort) fragt:
„Hallo Kascha,

Ich habe zwei Pflänzchen im Wald gesetzt (gedeihen wunderbar) und eines soll in vier Wochen noch folgen. Ich möchte einerseits einen Ansatz machen und andererseits einen Geist herstellen. Mit der herkömmlichen Schnapsherstellung kenne ich mich aus, mit dem Cannabis nicht so. Ziel soll es sein in beiden Getränken THC zu haben. Folgende Überlegung: Der Ansatz soll vier Wochen (nachdem das THC im Backofen aktiviert wurde) dunkel und warm im Korn 60% Alkohol stehen gelassen werden. Danach abseihen, verdünnen und fertig ist die grüne Kraft. Kannst du mir sagen in welchem Verhältnis das angesetzt gehört, nicht dass da was schief geht (zu hohe Konzentration an THC)? Werden nur die Blüten angesetzt oder auch die Blätter mit dazu? Im Prinzip würde ich obigen Ansatz auch als Grundlage für den Geist nehmen. Nun kommt die zeitversetzte Pflanze ins Spiel. Diese würde ich für einen Aromakorb nehmen (Blüten und Blätter). Hast du damit Erfahrung und kann in den Geist überhaupt THC übertragen werden?“

Kascha antwortet:
„Hi Martin,

da deine Pläne, wie du sie mir hier schilderst, gegen die geltende Gesetzgebung in Deutschland verstoßen, kann ich dir leider keine konkrete Anleitung geben. Die Problematik ist aber auch theoretisch interessant und ich kann einige der damit verbundenen Grundlagen theoretisch erläutern. Zunächst zur Konzentration: Um das wirklich genau zu ermitteln, müsste man die THC-Konzentration im verwendeten Pflanzenmaterial kennen. Je nach Sorte, Anbaubedingungen, Erntezeit und Gründlichkeit des Beschneidens können wir da irgendwo zwischen 6 % und 20 % THC landen. Und dann ist natürlich noch die Frage: Wie viel ist zu stark? Soll ein Kurzer von dem Schnaps schon „high“ machen oder soll man gemütlich zu zweit eine Flasche über den Abend trinken können? Rein theoretisch würde ich eine Dosierung von etwa 0,2 bis 0,4 Gramm Pflanzenmaterial (Blüten) pro Konsumeinheit anpeilen. Bei Pflanzen, die im Wald wachsen und nicht high-powered unter künstlicher Beleuchtung, kann es auch sein, dass eine etwas stärkere Dosierung auch noch klar geht. Die Wirkung setzt ja etwa 30 bis 50 Minuten zeitversetzt ein und dann weiß man, ob man noch ein Glas verträgt. So ist es jedenfalls für halbwegs geübte Konsumenten nicht so wahrscheinlich, gleich mit dem ersten Shot zu breit zu werden. Mit der Herstellung von Geist kenne ich mich nicht all zu gut aus, aber es scheint sich dabei ebenfalls um eine ethanolische Extraktion zu handeln. Da würde ich schon auch denken, dass das klar geht. Beim Aromakorb würde ich aber auf die Blätter verzichten. Denn dann wird auch viel Chlorophyll extrahiert und das hat dann zur Folge, dass der Drink nicht nur sehr grün aussieht, sondern auch so schmeckt. Persönlich fände ich das eher eine gute Gelegenheit, mit Aromen und Terpenen zu experimentieren: zum Beispiel mit Zitrusfrüchten oder Ingwer. Ob dabei etwas herauskommt, weiß ich allerdings auch nicht so genau. Falls dir Terpene nichts sagen, erfährst du unter diesem Link mehr.

Jennifer (29, aus Berlin) fragt:
„Hallo Kascha,

ich habe dieses Jahr zum ersten Mal ein paar Pflänzchen auf dem Balkon. Die sind inzwischen auch ganz gut gewachsen. Was ich weiß, ist, dass man die Männchen aussortieren muss bevor man das ganze Weed voller Samen hat. Aber wie erkenne ich das, bevor die Pflanzen in voller Blüte stehen und alles zu spät ist?“

Kascha antwortet:
„Hi Jennifer,

auch dir darf ich natürlich keine Anleitung zum illegalen Hanfanbau geben. Die meisten Grower haben an dieser Stelle einfach eine gewisse Erfahrung, die dabei sehr hilfreich sein kann. Wenn man diese Erfahrung nicht hat, sollte man nach bestimmten Indizien suchen. Dabei kann eine Vergrößerung sinnvoll sein, zum Beispiel mit einer Lupe oder mit der Zoom-Funktion einer halbwegs vernünftigen Handykamera. Das typischste Merkmal einer weiblichen Blüte ist ein langer, weißer, manchmal etwas glänzender Faden, der an der späteren Stelle der Blüte sprießt. Männliche Blüten bilden wiederum relativ schnell eine Art grünes Säckchen aus, den Pollensack. Dieser sieht aus wie eine winzige grüne Knospe. Wenn man die männlichen Pflanzen entfernt, bevor der Pollensack ausgereift ist, dann ist das Risiko einer Befruchtung sehr gering. Schwierig wird es bei Zwitterpflanzen. Das kommt tatsächlich relativ häufig vor und kann, wie auch die männliche Geschlechtsausprägung, zum Beispiel durch Stress im Wachstum verursacht werden. Dann bildet eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. Die meisten Grower entfernen diese Pflanzen ebenfalls, da sie natürlich auch alle anderen weiblichen Pflanzen bestäuben würden. Wer jeden Tag nur die männlichen Blüten an einer solchen Pflanze abschneidet, geht ein gewisses Risiko ein: Nur eine übersehene männliche Blüte, die voll ausreift, kann schon viel Schaden anrichten.

Theo (22, aus Köln) fragt:
„Hi Kascha,

wie kommt es eigentlich, dass ich auf Kiffen oft ganz unterschiedlich reagiere: Manchmal macht es mich fit, manchmal müde, manchmal muss ich lachen und manchmal werde ich total nachdenklich und ruhig? Und gibt es irgendwelche Möglichkeiten, das zu beeinflussen?“

Kascha antwortet:
„Hi Theo,

das geht sicher nicht nur dir so. Es liegt aber zum Teil in dir und deiner Stimmung begründet. Die kann nämlich vom Kiffen verstärkt werden. Vor allem Sorgen kann man deshalb oft nicht so gut im Gras „ertränken“ wie im Alkohol – es sei denn man schafft eine zusätzliche Ablenkung, wie einen lustigen Film oder unterhaltsame Gesellschaft. Darüber hinaus gibt es aber auch ganz unterschiedliche Züchtungen, die jeweils auch sehr verschiedene Effekte haben. Da gibt es zum Beispiel die alte Faustregel, dass Sativa-Sorten mehr im Kopf high machen und Indica-Sorten mehr im Körper. Das bedeutet, dass man von Sativa-Cannabis durchaus auch wacher werden kann, während Indica-Sorten eine beliebte Wahl für den gemütlichen Couch-Abend sind. Da die meisten Sorten aber inzwischen hybrid gezüchtet werden, also als Indica-Sativa-Mix, kann man das oft gar nicht so klar sagen. In der Regel hat jede Sorte so ihre Effekte: Amnesia Haze kann dazu führen, dass man in Gesellschaft nicht mehr so gut klar kommt, während Lemon Haze wiederum oft für ein fröhliches, geschwätziges High sorgt. Leider ist es in der Schwarzmarktsituation oft noch so, dass man einfach das raucht, was man bekommt. Ideal wäre es, wenn man zu jeder Sorte gleich Informationen dazu bekommen würde, wie sie wirkt – und sich dann entscheiden könnte.“

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Urfreak'68
2 Jahre zuvor

Heute Abend um 21Uhr kommt im hr fernsehen der 2. Teil von Mit Hanf in die Zukunft. Geht um CBD Öl Herstellung in Dödelschland, Staatsanwaltschaft usw. Könnte noch besser wie der 1.Teil sein.