Montag, 7. Juni 2021

Marokko wagt ein bisschen Cannabis-Legalisierung

Gesetzesentwurf zur Verwendung von Cannabis für medizinische und industrielle Zwecke passiert Repräsentantenhaus und den zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses

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Ein Kommentar von Sadhu van Hemp

Keine Sorge – das Hanfverbot wird auch in Zukunft in Marokko Bestand haben und vielen Menschen weiterhin Segen und Fluch zugleich sein. Der am Freitag in der Abgeordnetenkammer verabschiedete Gesetzesentwurf über den partiellen legalen Anbau und die legale Verwendung von Cannabis sieht nicht den straffreien Konsum zu Genusszwecken vor. Wer in Marokko beim Haschischrauchen oder Dealen erwischt wird, bekommt auch künftig die volle Härte des Gesetzes zu spüren.

Die marokkanische Cannabis-Agenda zielt nicht darauf ab, den Hanf freizugeben, sondern ins Korsett der staatlich kontrollierten Regulierung zu schnüren, um Kapitalunternehmen die sprudelnde Geldquelle zu erschließen und die Guerilla-Strukturen des Schwarzmarktes im Keime zu ersticken. Das neue Gesetz zwingt die Strafverfolgungsbehörden, im Kampf gegen den illegalen Hanfanbau und den Schmuggel mit dem „grünen Gold“ eine Schippe draufzulegen und die Landwirte im Rif-Gebirge in gute und böse Hanfbauern zu unterteilen.

Der Paradigmenwechsel der marokkanischen Cannabis-Politik sieht vor, alles rund um die Heilige Pflanze einem Lizenzierungssystem zu unterwerfen. Eine „Nationale Cannabis Agentur“ übernimmt dann die Überwachung sämtlicher Aktivitäten, was die Kultivierung, die Verarbeitung und die Vermarktung des Allerweltkrauts betrifft. Ohne das wachende Auge des Staates soll nichts mehr gehen, weder im Inlandhandel noch im Export. Die Cannabis-Agentur übernimmt die Koordination zwischen allen Regierungsstellen, staatlichen Institutionen und nationalen und internationalen Geschäftspartnern. Ziel der partiellen Cannabisfreigabe ist, eine landwirtschaftliche und industrielle Wirtschaftskette zu entwickeln, die das Hanfgeschäftsfeld unter sich aufteilt, während gleichzeitig die Kontrollmechanismen gegen den illegalen Marihuana-Anbau und Haschischhandel verstärkt werden.

Die Regierung betont, dass der Kurswechsel in der Cannabis-Politik vor allem den werktätigen Hanfbauern im Rif-Gebirge zugutekommt, da sie aus der Illegalität geholt würden. Ein staatlich regulierter Anbau und Handel würde das Einkommen der Landwirte verbessern und vielversprechende und stabile Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen. Zudem soll den „Trommlern von Ketama“ die Gründung von Genossenschaften eingeräumt werden, die die Hanfernte an das produzierende und exportierende Gewerbe weitergeben.

Unregelmäßigkeiten und Verstöße duldet das neue Gesetz nicht. Wer nicht nach den Regeln spielt und sich brav der Cannabis-Agentur unterwirft, bekommt die volle Wucht der Repressionskeule zu spüren.

Wieder einmal mehr wird deutlich, dass die Chimäre der staatlich kontrollierten Cannabisfreigabe die Politik in die völlig falsche Richtung laufen lässt. Marokko, der Welt größte Haschischproduzent, beugt sich den Interessen des Kapitals, das sich von korrupten Politikern die Gesetze passgenau zurechtschneidern lässt, um sich wie die Made im Speck zwischen Mutter Natur und Hänflingen einzunisten. Anstatt den Schatz im Rif-Gebirge zum Wohle der Bevölkerung zu hüten, verschachert Marokko seine Goldgrube an jene Halunken, die aus rein pekuniären Motiven überhaupt keine Interesse daran haben, der Hanfpflanze die einstige Freiheit zurückzugeben. Das kleine nordafrikanische Königreich stellt die Weichen falsch; der Zug rumpelt weiter auf seiner tödlichen Fahrt durch den schier endlosen Tunnel der Cannabis-Prohibition.

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10 Kommentare
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Qi San
2 Jahre zuvor

Versuche einen Keil zwischen die Allianz deiner Feinde zu treiben.
Streue Missgunst und Misstrauen.
Lass niemanden erkennen was du wirklich planst.
Vernichte deine Feinde vollständig.

Haschberg
2 Jahre zuvor

Man darf sehr gespannt sein, wohin die tausende von Tonnen dieses THC reichen Materials dann jährlich gelangen.
Hoffentlich finden sie in absehbarer Zeit ihren Weg auch in die dann endlich geschaffenen legalen Fachgeschäfte Deutschlands.
Ich jedenfalls würde mich sehr darauf freuen und könnte nach jahrzehntelanger Prohibition meinen Lebensabend samt Altersgesundheit endlich in Würde mit schadstofffreien und zertifizierten Haschsorten geniessen.

Qi San
2 Jahre zuvor

Da wo es nicht hingehört – in die Hände des organisierten Verbrechen.
Wird wohl ein Traum bleiben:
https://www.tagesschau.de/wahl/

dkong
2 Jahre zuvor

Wieder keine Legalisierung dank Pharmalobby.
Welch Überraschung.NICHT!

Rainer
2 Jahre zuvor

In deutschen Wohnzimmern wird das auch auf lange Sicht nicht landen.Sowas ist nicht vorgesehen.Man muß beim selber anbauen weiterhin unentdeckt bleiben,wenn man was gutes rauchen will.Der einzige gangbare Weg.Die marokanische Art von Legalisierung könnte sich woanders auch abspielen,ohne das irgendetwas freigegeben wird.Der Weg in eine wirkliche Legalisierung ist hoffnungslos verschüttet.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

den Interessen des Kapitals, das sich von korrupten Politikern die Gesetze passgenau zurechtschneidern lässt … nicht mehr lange. Mit Corona haben sie es übertrieben. Es riecht nach Revolution, Fallbeil und Bürgerkrieg und dann hängen sie die Politclowns einfach mit auf. Immer mehr Menschen erkennen die Natur des westlichen neoliberalen kapitalistischen Schweine-Systems. Bisher angegriffen von einzelnen Attentaten verwegener Freiheitskämpfer die man dann als Terroristen brandmarkte. Das geht bald nicht mehr den viel zu große Bevölkerungsteile sind diesmal betroffen. Immer mehr Menschen erkennen welchen Lug und Betrug sie z.B. mit der Coronalüge aufgesessen sind und von welch korrupten Politverbrechern sie regiert werden. Auch Frau Merkel ist Teil des Systems. Sie ist die unschuldige Strohpuppe die man wie das Feigenblatt vorhält um einen… Weiterlesen »

Qi San
2 Jahre zuvor

Ich sag es ungern, aber eine Unterart des Hanfes – die Sativa verzerrt die Wahrnehmung.
Merkel ist und bleibt die Mudder der Nation.
Schließlich lieben die Deutschen nichts mehr als Skandale, Lügen und Misswirtschaft.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1817/umfrage/noten-fuer-spitzenpolitiker/

Qi San
2 Jahre zuvor

Merkel ist das System Kohl-Merkel und nicht Teil dessen.

Marokko beschließt Gesetz zur partiellen Legalisierung von Cannabisanbau – Hanfjournal
2 Jahre zuvor

[…] In Rabat traf sich der Ausschuss für Inneres, territoriale Gemeinschaft und Infrastrukturen in der Abgeordnetenkammer (Parlament) und bestätigte mehrheitlich den Gesetzentwurf Nr. 13.21 über den partiellen legalen Anbau und die legale Verwendung von Cannabis. Dieses Gesetz soll die Verwendung von Cannabis für medizinische und industrielle Zwecke regeln. Auch sollen die Kleinbauern aus der Illegalität rausgeholt und das Einkommen der Landwirte verbessert werden. Mit dem Gesetzentwurf wird in Zukunft eine nationale Agentur geschaffen, um die Koordination zwischen allen Regierungssektoren zu organisieren. Um somit eine industrielle Kette zu schaffen, die mit Cannabis handelt. […]

Krake
2 Jahre zuvor

Na denn, prost allezusamma!!!Merkel, Kohl, Cannabis !!!
und alle die, die was wollen! Ich fand das Merkel genau wie das Kohl schon in den Achzigern Mega-Scheiße!! Und Ich kann die Nachwelt nur vor diesen Leuten warnen!! Bloß niemals jemand von diesen Menschen was glauben!! Niemals!!!