Freitag, 4. Juni 2021

Kascha Juni 2021

Kascha ist wie immer per E-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

Bernhard (24, aus München) fragt:

„Hi Kascha,

ich kaufe mir mein Weed meist für den ganzen Monat auf Vorrat. Vor allem in der letzten Woche ist es dann aber auch schon ziemlich trocken. Gibt es irgendwelche Tricks, wie ich mein Gras länger frisch halten kann, wenigstens für drei bis vier Wochen?“

Kascha antwortet:

„Hi Bernhard,

da gibt es verschiedene Tricks, die aber alle so ihre Vor- und Nachteile haben. Der erste wäre, das Weed zusammen mit einem Stück Apfel zu lagern – so halten auch manche Tabakraucher ihren Tabak feucht. Dabei besteht natürlich immer ein gewisses Schimmelrisiko und der Apfel sollte das Weed nach Möglichkeit auch nicht direkt berühren. Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Pads, die man zusammen mit dem Weed ins Glas oder in den Beutel tut und welche die Aufgabe haben, die Luftfeuchtigkeit im Behälter auf einem optimalen Wert zu halten. In beiden Fällen ist aber auch zu bedenken, dass eine solche Lagerung von Weed über Wochen auch dazu führen kann, dass es, eben weil es feucht bleibt, möglicherweise ein wenig weiterfermentiert. Das hat nach einiger Zeit einen recht originellen Geruch zur Folge, vor allem beim Rauchen. Und wenn es mangels Belüftung zu Schimmel kommen sollte, ist eventuell der gesamte Vorrat für die Tonne. Einige Konsumenten greifen wiederum auf eine dritte Variante zurück, bei der sie das Gras in einzelne Portionen aufteilen – zum Beispiel zehn Portionen für je drei Tage. Diese kommen dann luftdicht verpackt in den Kühlschrank und man entnimmt immer nur eine Portion, bis diese aufgebraucht ist. Im Kühlschrank trocknet das Gras weniger stark aus und entwickelt auch, mangels Wärme, weniger Ammoniakgeruch. Zudem ist das Schimmelrisiko hier geringer. Wichtig ist aber, dass es dabei gut eingepackt ist – es soll ja weder deinen Kühlschrank vollstinken noch den Geruch der Leberwurst, die vielleicht daneben gelagert ist, annehmen. Auch hier wirst du vielleicht eine leichte Veränderung zwischen Tag 1 und Tag 30 feststellen, aber in der Regel ist das Gras, wenn es im Kühlschrank und nicht bei Raumtemperatur aufbewahrt wurde, länger frisch. Auch ohne Kühlschrank ist eine Portionierung sinnvoll, zum Beispiel in drei oder vier Schraubgläser. Alle diese Gläser sollten aber hin und wieder mal etwas geschüttelt und geöffnet werden, damit sich vor allem bei anfangs noch gut feuchtem Weed keine Staunässe bildet.“

Leila (27, aus Berlin) fragt:

Hallo Kascha,

ein Freund von mir, der ein bisschen Gras auf seinem Balkon anbaut, hatte drei Samen übrig und hat mir die geschenkt. Ich habe mal gelesen, dass man im März oder April aussäen soll – jetzt frage ich mich, ob es dafür nun schon zu spät ist? Auf der Packung steht, dass es Outdoor-Automatic-Samen sind.“

Kascha antwortet:

„Hallo Leila,

zuerst muss ich dich natürlich darauf hinweisen, dass der Anbau von Hanfpflanzen ohne Genehmigung in Deutschland in der Regel eine Straftat darstellt. Deshalb darf ich dich nicht zum Hanfanbau beraten. Theoretisch ist es aber so, dass Automatic-Samen unabhängig von der Beleuchtungsdauer nach einer bestimmten Zeit automatisch anfangen zu blühen – daher auch der Name. Aus diesem Grund ist eine späte Aussaat, solange es nicht sehr spät wird, also sagen wir mal Juli oder August, normalerweise kein großes Problem. Es kann sogar nützlich sein, die Pflanzen nicht all zu früh auszusäen, da sie so während ihrer automatischen Wachstums- und Blütephase mehr Sonnenstunden abbekommen als wenn man schon im März beginnt. Viele Automatic- bzw. Autoflowering-Pflanzen haben eine kurze Wachstumsperiode von, je nach Sorte, drei bis fünf Wochen, sowie eine Blütephase von ca. vier bis acht Wochen. Bei Aussaat im Mai kann man also üblicherweise mit einer Ernte im Juli oder August rechnen. Das macht Automatic-Züchtungen auch so beliebt bei Outdoor-Growern, die keine Lust haben, bereits im März mit der Aufzucht zu beginnen und dann im Oktober zu hoffen, dass das Wetter lange genug stabil bleibt, damit die Blüten voll ausreifen können. Im Gegensatz dazu sind mit Automatic-Pflanzen in diesem Zeitraum teilweise sogar zwei Ernten möglich.“

Max (31, aus Hamburg) fragt:

„Hi Kascha,

ich bin mit hydroponischem Holland-Gras aufgewachsen, bei dem die Blüten dick und harzig waren, mit fluffiger Konsistenz. In den letzten Jahren bekomme ich fast nur noch faseriges Gras, bei dem die Blüten an der Außenseite teilweise komplett mit kleinen Blättern besetzt sind. Die sammle ich meist ab, weil sie beim Rauchen etwas muffig schmecken. Wie kommt das und warum gibt es kaum noch das „gute alte Gras“, das lecker und nicht so doll pflanzlich schmeckt und bei dem man nicht am Ende immer einen Haufen Blätter übrig hat?“

Kascha antwortet:

„Hi Max,

wenn du schon etwas länger dabei bist, hast du sicher mitbekommen, dass sich auf dem Weed-Markt in den letzten Jahrzehnten viel geändert hat. In den frühen 2000ern kam, soweit ich das beurteilen kann, noch sehr viel Gras für den deutschen Markt aus den Niederlanden (auch wenn es dafür teilweise in Deutschland produziert wurde, wo einfach mehr Platz ist) und es wurde oft auch hydroponisch, also in einer Nährlösung statt in Pflanzerde, angebaut. Inzwischen produzieren auch Länder wie Spanien und Albanien mit großen Outdoor-Anbauflächen einen gewissen Teil der hierzulande konsumierten Matte, ein weiterer großer Teil stammt aus dezentraler Produktion in Wohnungen, Containern und kleinen Lagerräumen. Da diese überwiegend für den Schwarzmarkt produzieren, wo Kunden oft einfach „nehmen, was da ist“, wird dabei hier und da aus Profitgründen gepfuscht und zu früh geerntet, zu schnell getrocknet, überdüngt oder mit minderwertigem Saatgut gearbeitet. Außerdem ist das der Grund dafür, dass ein großer Teil des erhältlichen Weeds wieder „klassisch“ in Erde wächst, wobei es meist etwas faseriger wird als bei Hydrokulturen. Ob man das mag, ist Geschmackssache – ich erinnere mich noch, wie kontrovers das Hydro-Weed seinerzeit diskutiert wurde. Das mit den vielen Blättern hat aber noch eine andere Ursache und die ist mathematisch: Wenn pro 1 g Weed jeweils 0,1 g Blätter übrig bleiben, sind das aufs Kilo gerechnet schon 100 g. Das macht einen Unterschied von schätzungsweise 300 bis 600 Euro für den Grower bzw. den Großhändler. Solange sich keiner beschwert, sichern die nicht sauber abgeschnittenen Blätter also ein hübsches Extra-Sümmchen, ganz ohne das Gras mit irgendwas strecken zu müssen. Genauso übrigens die unnötig langen Stängel, die man immer wieder findet. Der Nachteil für den Konsumenten ist, neben der versteckten 10%-Preissteigerung, vor allem, dass die Blüten unter den eng anliegenden Blättern schlechter trocken, was den Geschmack beeinträchtigt. Außerdem ist es natürlich traurig, dass dieses Weed auf dem Schwarzmarkt ohne weiteres 50 % mehr kostet als das gute, hochpotente und schmackhafte Holland-Weed seinerzeit.“

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

1 Kommentar
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
DIE HANFINITATIVE
2 Jahre zuvor

HI KASCHA, es kocht! Temperatur 99°C – Tendenz steigend! 🙁 Verflucht – ES KOCHT°!!°!! DIE DUNKELHEIT NAHT – das Helle weicht… Kascha, ich und die Republik haben eine Frage an Dich, als €DU/€SU-Experte? 😀 War der Konrad jetzt Chrystal-Meth-süchtig während seiner Amtszeit – und auch Bezodiazepin-abhängig, milde ausgedrückt, auch während seiner Amtszeit als Kanzler? Was genau weißt DU darüber und was hat das mit dem Einheitsabkommen, der Prohibition und der Erpressbarkeit deutscher Spitzenpolitiker zu tun? Ich red von: […] Konrad Adenauer Konrad Hermann Joseph Adenauer war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1951 bis 1955 zugleich erster Bundesminister des Auswärtigen. Bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik absolvierte der Jurist und Angehörige der… Weiterlesen »