Dienstag, 30. März 2021

Tupf Dich besser


Über das reine Dabben von CBD und die Diamondsauce.

Interview mit Johnny Dabb

Wie es zu dem Interview kam: Ich saß auf meinem Bürostuhl, hatte Wichtiges zu tun und konnte vor Schmerzen kaum sitzen. Ich hatte mir bereits alle 30 Minuten den Wecker gestellt, war aufgestanden, hatte ein paar Übungen gemacht, mich gereckt und gestreckt. Es knirschte und knackte überall, doch wurde nicht besser – im Gegenteil. Am Tage mag ich als Patientin kein THC nehmen, das behalte ich mir für einen erholsamen Schlaf vor. Da ich MS habe, verstärkt THC meinen Schwindel und ich wollte klar denken können. Meine Schmerzen sind nicht neu, nach zwei Bandscheibenvorfällen in der Halswirbelsäule habe ich eine chronische Nervenreizung und immer Schmerzen in der linken Seite, mal stärker, mal geringer.


Da erinnerte ich mich an den Vaporisator, Vape Pen genannt, der dekorativ auf meinem Küchentisch auf mich wartete. Ich rauche seit acht Jahren nicht mehr, ich hatte ihn nur skeptisch beäugt. Mein normales CBD hatte ich sowieso schon genommen. Kann ja nicht schaden, dachte ich mir und probierte ihn aus. Zweimal zog ich an ihm, musste leicht husten. Ich scheine das Rauchen verlernt zu haben. Ich blendete meine Schmerzen in der linken Schulter, die sich mittlerweile über den ganzen Rücken verteilt hatten, aus und schrieb weiter. Und weiter. Und weiter. Als mein Wecker klingelte, damit ich aufstehe, tauchte ich aus meinem Tun auf. Hoppla, meine Schmerzen waren viel, viel weniger.
Ich wollte wissen, was es mit diesem Produkt auf sich hat und vereinbarte ein Interview mit Johnny. Tue Gutes und rede darüber – in diesem Fall: Erlebe Gutes und schreibe darüber, damit möglichst viele Geplagte Erleichterung finden können!

Hajo: Hallo Johnny, durch den Wust der vielen Fachbegriffe blicken Szene-Einsteiger gar nicht durch. Erklär uns bitte, was Dabben ist.
Johnny: Dabben heißt übersetzt tupfen, der Prozess des Tupfens nennt sich Dabbing. Ein hochkonzentrierter Extrakt wird verdampft entweder in einer, Wasserpfeifen-ähnlichen Dabb Rig, mit einem Brenner oder elektrisch mit einem E-Nail oder in einem Vape-Pen – das nennt man jedoch nicht Dabben, und es werden meist andere Formen von Konzentraten in den Vape Pens verwendet.

Hajo: Und das funktioniert nicht nur mit THC, sondern auch mit CBD?
Johnny: Ja klar, CBD beginnt bereits bei 66°C zu verdampfen, THC braucht eine Temperatur von 200°C, das gilt immer noch als low temperature. Der optimale Bereich, damit sich das gesamte Wirkspektrum entfalten kann, befindet sich zwischen 160° und 240°C.

Hajo: Warum Dabben und nicht einfach Kapseln, Tropfen oder Spray nehmen?
Johnny: Beim Dabbing entfaltet sich der höchstmögliche Geschmack und es ist die reinste Form des Konsums. Wir reichern reine CBD-Kristalle nicht einfach nur direkt mit Terpenen an, sondern nutzen dafür ein weiteres CBD-Extrakt. Das reichern wir mit Terpenen und Flavonoiden an, um das bestmögliche Geschmackserlebnis mit der eigenen Wirkung von Terpenen und Flavonoiden zu paaren und so den Entourage-Effekt höchstmöglich zu nutzen. Unser Produkt, unsere Vape Pens, die seit 2019 auf dem Markt sind, und die wir seitdem ständig verbessert haben, erreichen einen Reinheitsgrad von 78,2 Prozent. Im März präsentieren wir erstmalig unsere »Diamond Sauce« mit einem Reinheitsgrad von 99 Prozent der Kristalle und etwa 60 Prozent in der Terpensauce.

Hajo: Was soll der Effekt dieser hohen Konzentration sein?
Johnny: Eine schnellere Bioverfügbarkeit und eine höhere Wirksamkeit.

Hajo: Wie ist die Zusammensetzung?
Johnny: Die Kristalle haben eine Reinheit von 99,96 Prozent – erst durch das Mischen mit der Sauce entsteht das Produkt mit einem Gehalt von über 80 Prozent CBD – Cannabinoide, Terpene und Flavonoide bilden den Rest. Unsere Kartuschen enthalten 0,2 Prozent THC.

Hajo: Schmeckt das denn nach irgendwas? Meines Wissens nach ist so eine hohe Konzentration geschmacklos.
Johnny: Ja klar, reine Kristalle schmecken nach nichts, erst durch die Terpene in der Sauce wird es zum Geschmackserlebnis. Auch die »Diamond Sauce« bieten wir in 21 verschiedenen Geschmacksrichtungen an.

Hajo: Und das sind nicht nur unterschiedliche Geschmäcker, sondern sie haben auch verschiedene Wirkungen. Welche zum Beispiel?
Johnny: Lass mich ein wenig ausholen. Rein botanisch gibt es Sativa und Indica, um Ruderalis mal außen vor zu lassen. Bis vor kurzem sprach man Sativa eher belebende Merkmale und ein Kopf High und im Gegenzug dazu Indica eher sedative – beruhigende „Body Stoned“-Eigenschaften – zu. Durch die Kreuzungen beider Sorten haben sich auch deren eher typische Terpenprofile vermischt.
Inzwischen hat die Forschung herausgefunden, dass diese Wirkungsweisen mehr durch die Terpene und Flavonoide beeinflusst werden. Sie bestätigte, dass diese eine eigene medizinische Wirksamkeit haben.
Unsere Sorten Fire OG und London Pound Cake können eher beruhigen, während Clementine auch entspannt, jedoch beleben und die Stimmung aufhellen kann.

Hajo: Du betonst das KÖNNEN. Ist das nicht definitiv bei allen so?
Johnny: Die Merkmale der Typen, Sorten und ihre medizinischen Eigenheiten herauszubekommen, ist immer ein Prozedere von Versuch und Irrtum. Viele Stunden, Tage, Monate in Selbstversuchen sind dazu nötig. Jeder Mensch reagiert anders. Deshalb muss auch jeder Mensch ausprobieren, mit welcher Sorte und welcher Dosierung er am besten klarkommt und was ihm guttut. Was bei dem einen wirkt, ist bei dem anderen noch lange nicht so.

Hajo: Ihr werbt damit, dass Eure CBD-Kartuschen clean sind, was bedeutet das?
Johnny: Wir verzichten auf sämtliche Zusatzstoffe, wie sie in den meisten Kartuschen und in E-Zigaretten zu finden sind. MCT wurde früher genauso wie Glycerin häufig zum Lösen der Cannabinoide genutzt. Da Öle jedoch zu Lungenentzündungen führen können, haben wir schon immer auf sämtliche Zusätze wie VG, PG, PEG oder MCT verzichtet. Wir wollen ein reines Pflanzenextrakt ohne gefährliche Stoffe, die der Lunge schaden können, bieten. Der einzige Zusatz sind zugefügte Terpene, die aus anderen Pflanzen gewonnen werden und anschließend zum richtigen Terpenprofil der jeweiligen Sorte gemischt »geblended« werden.

Hajo: Dass Ihr mit Euren Produkten Erfolg habt, beweisen mehrere Cups, die Ihr in den unterschiedlichsten Wettbewerben gewonnen habt. Wie viele sind das mittlerweile?
Johnny: 14 Cups erhielten wir zumeist für Extrakte, davon drei erste Preise, z.B. für Banana Sherbert in Barcelona im letzten Jahr. Beim diesjährigen Cannabis World Cup in Amsterdam gehören wir zu den Judges.

Hajo: Was hältst Du davon, ursprüngliche Landrasse-Sorten wieder auf den Markt zu bringen? Sozusagen Back to the Roots? Würden sich Konzentrate aus diesen Sorten signifikant von den jetzigen unterscheiden?
Johnny: Ich fände es gigantisch, wenn die wieder ein Stück weit auf den Markt kommen. Sie haben häufig einen höheren CBD-Gehalt und einen höheren Anteil weiterer Cannabinoide. Von den Werten her sind sie heutzutage viel zu niedrig. Wenn sie aber zum Stabilisieren in neue Sorten eingekreuzt werden, bin ich ein absoluter Fan davon.
Konzentrate daraus würden sich massiv unterscheiden. Ich denke, dass vor allem bei der Nutzung des vollen Spektrums der alten Sorten viel für unsere Gesundheit herausgeholt werden kann.

»Ich hatte keine Lust mehr auf Chemie«

Hajo: Hier in Europa verkauft Ihr CBD-Produkte und Merchandise, in den USA jedoch auch THC über eine Webseite.

Johnny: Nein, das ist eine Fake-Website, die nur scheinbar in San Francisco residiert. Sie missbraucht unseren guten Namen, unsere Fotos und Produkte. Wir haben schon massenweise böse Emails bekommen, in denen sich Leute beschweren, die dort eingekauft haben, jedoch nie Ware erhalten haben. Sie schreiben Johny nur mit einem »n«. Leider sind uns die Hände selbst als eingetragene Marke gebunden, das zu unterbinden. Wir verkaufen ausschließlich CBD-Produkte und Zubehör über unsere Webseiten. THC Produkte produzieren wir ausschließlich in Zusammenarbeit mit Cannabis Social Clubs in den legalen Märkten der jeweiligen Länder.


Hajo: Wie bist Du zu Deinem Business gekommen?
Johnny: Wie so viele durch meine persönlichen Erlebnisse. Meinen ersten Joint habe ich als Jugendlicher vor 31 Jahren geraucht und gemerkt, dass er mir bei meinem, bis vor ein paar Jahren nicht offiziell diagnostizierten, ADHS gutgetan hat. Als ich die Diagnose bekam, dass ich Barrett Ösophagus – eine Vorstufe von Speiseröhrenkrebs hatte – das liegt bei uns in der Familie – habe ich begonnen, mich in die medizinischen Hintergründe von Cannabis einzuarbeiten. Ich hatte keine Lust mehr auf Chemie. Gegen die meisten bis dahin seit über 20 Jahren eingenommenen Medikamente war ich resistent oder hatte nur noch Nebenwirkungen. Nach einem Jahr war von dem Barrett-Ösophagus nichts mehr zu sehen, und die Ärzte vermuteten eine frühere Fehldiagnose. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Zuerst begann ich zu growen und vor knapp zehn Jahren mit Extrakten zu experimentieren. Dabei lag und liegt mein Schwerpunkt auf den medizinischen Ergebnissen. Da CBD als Nahrungsergänzungsmittel gilt, kommunizieren wir die Wirkungen nur über Erfahrungsberichte. Ich knüpfte Kontakte zur Cannabis-Industrie. Vor zwei Jahren zog ich nach Amsterdam ins Epizentrum der seit nahezu vierzig Jahren fluktuierenden Cannabis-Industrie, weil dort vieles einfacher ist als in Deutschland.

Hajo: Was ist Euer nächster Plan?
Johnny: Derzeit arbeiten wir an eigenen Sorten, die dann als Seeds released werden sollen. Wir experimentieren mit verschiedenen Zusammensetzungen von einzelnen Cannabinoiden, um so Breitspektrum-Extrakte zu kreieren. Wir bauen sie gezielt zusammen, z.B. gegen Schlafstörungen, Angststörungen und andere körperliche Unpässlichkeiten.
Wir bereiten die Veröffentlichung unserer wasserlöslichen Cannabinoiden-Nano-Emulsionen vor. Im Gegensatz zu den normal hydrophoben Cannabinoiden haben sie eine fünffach höhere Bioverfügbarkeit, werden somit fünfmal schneller aufgenommen und entsprechend stärker wirken.

Hajo: Möchtest Du unseren Lesern etwas mit auf den Weg geben?
Johnny: Ja, Leute lasst die Hände weg vom Straßenkauf von THC-haltigen Produkten! Oft sind sie gestreckt und gepanscht, mit Duftverstärkern und viel schlimmer synthetischen und oder chemischen Cannabinoiden versehen und können bis zum Tod führen! Bleibt Nice & Clean!


Beitrag von
Amandara M. Schulzke

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3 Kommentare
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DIE HANFINITIATIVE
2 Jahre zuvor

{+++ Cannabinoide +++ ECS +++ Endocannabinoidsystem des Menschen +++ Hanf +++ Cannabis +++ […] Wissenschaftler haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass eine zweiwöchige Behandlung mit hoch dosiertem CBD die Funktion zweier +++ Proteine wiederherstellen +++ kann, die für die Reduzierung der Symptome der +++ Alzheimerkrankheit +++ eine entscheidende Rolle spielen. Alles zum Thema Alzheimer und CBD gibt es jetzt beim Hanf Magazin! Folge dem Linktree! #hanfmagazin #alzheimer #parkinson #dementia #n #alzheimers #diabetes #alzheimersawareness #cannabidiol #cbd #cbdoil #cannabis #hemp #cannabiscommunity #cbdlife #cbdhealth #cbdproducts #hempoil #cbdmovement #cbdcommunity #cbdheals #health #thc #organic #wellness #cannabisculture #cbdbenefits #cbdwellness #cannabinoids […] https://www.facebook.com/hanfmagazin/photos/a.786642311382878/3744276815619398/ Lieben Dank an Das “Hanf Magazin” für den Report – Hanf hilft! Hanf heilt! Hanf lindert! 🙂 🙂 🙂 sieha auch: “https://hanfjournal.de/2021/03/29/der-neue-player-delta-8-thc/” und… Weiterlesen »

H'79
2 Jahre zuvor

Ja aber warum werden CBD-Shops hochgenommen?

Artikel
3 Monate zuvor

Natürlich ist es wichtig https://besteonlinecasinoschweiz.ch/slots/extra-chilli, sich auf Tests vorzubereiten, um gute Ergebnisse zu erzielen. In der Mitte dieses Prozesses ist es jedoch auch entscheidend, eine Auszeit zu nehmen. Zum Beispiel mit dem “Extra Chilli” Slot – ein Bonus für Entspannung und Unterhaltung.