Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…
Raoul (29, aus Hamburg) fragt:
„Hi Kascha,
ich habe wegen der ganzen Corona-Situation dieses Jahr vorsichtshalber ein bisschen mehr auf meinem Balkon angebaut und nun einen riesigen Haufen Schnittreste übrig. Erstens will ich die nicht einfach alle zusammen in den Müll werfen, das fällt sicher auf, und zweitens überlege ich die ganze Zeit, ob ich damit nicht noch etwas anfangen kann? Die Stiele fühlen sich zum Beispiel recht harzig an und ich habe auch eine Menge Blätter, das waren insgesamt neun Pflanzen.“
Kascha antwortet:
„Hi Raoul,
tatsächlich kann man von der Hanfpflanze so ziemlich jeden Teil für irgendetwas nutzen. Zur Faserherstellung für Papier oder Textilien werden die neun Pflanzen vielleicht nicht ausreichen – gerade das Harz an kleineren Stängeln lässt sich aber noch relativ einfach von der Pflanze gewinnen. Viele Grower legen ihre Schnittreste etwa in hochprozentigen Alkohol ein, den sie dann erwärmen, abseihen und anschließend reduzieren. So erhalten sie eine alkoholische, oft etwas dunkelgrüne Lösung mit normalerweise spürbarem THC-Gehalt. Diese Lösung kann dann durch Verdunsten des Alkohols weiter reduziert werden, bis man ein konzentriertes THC-Öl erhält – dabei ist aber Vorsicht geboten, weil man ja nicht will, dass der ganze Ethanoldampf explodiert. Andere Grower stellen sich mit ihren Schnittresten einen Vorrat von Cannabisbutter oder Cannabis-Ghee herstellen. Hierfür werden die Schnittreste in Butter gelöst, die in einem Wasserbad vorsichtig erhitzt wird. Das Ganze muss dann idealerweise mindestens zwei oder drei Stunden köcheln, damit das THC erst decarboxyliert und dann vom Fett in der Butter aufgenommen wird. All diese Methoden eignen sich für harzige Stiele und kleine Blätter, die von den Blüten abgeschnitten wurden. Die großen Blätter enthalten keine nennenswerten Mengen von THC und hätten für die Butter oder Extrakte nur unnötiges Chlorophyll beizutragen. Allerdings lässt sich daraus ein aromatischer Kräutertee herstellen. Wenn man die Blätter zuvor bei ca. 120-130 °C im Backofen antrocknet und den Tee mit Milch aufgießt, wird auch eventuell in den Blättern enthaltenes CBD gelöst. In letzter Zeit sind auch Hanf-Säfte bzw. Smoothies aus und mit den rohen Hanfblättern immer beliebter und sollen, auch wenn der Geschmack vielleicht Gewöhnungssache ist, sehr gesund sein.“
Michelle (19, aus Nürnberg) fragt:
„Hi Kascha,
ich habe mal eine Frage zum Thema Kiffen und Träumen. Ich kenne viele Leute, die mir sagen, dass sie, seit sie angefangen haben zu kiffen, beim Schlafen nichts mehr geträumt haben. Und manche, die aufgehört haben zu kiffen, haben dann erst wieder mit dem Träumen angefangen. Ich kiffe seit ca. vier Jahren und habe nie einen Unterschied bei meinen Träumen festgestellt, also ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal anders oder mehr geträumt habe. Weißt du, woran so was liegen kann – und liegt das am Kiffen?“
Kascha antwortet:
„Hi Michelle,
das kenne ich tatsächlich auch von einigen Bekannten und die wahrscheinlichste Antwort lautet: Sie träumen schon noch, aber erinnern sich nicht daran. Und das nicht unbedingt, weil Kiffen sie vergesslich gemacht hat. Das hat vielmehr damit zu tun, wie Träumen überhaupt funktioniert. Erst einmal finden Träume in der REM-Schlafphase statt, also haben verschiedene Studien die Auswirkungen von Cannabis auf die REM-Phasen untersucht. Einige haben eine Verkürzung dieser Phasen oder eine Verringerung der Augenbewegungen dabei festgestellt, andere Studien konnten keinen nennenswerten Einfluss finden. Dass die REM-Phasen überhaupt nicht stattgefunden haben, wurde in keiner Studie gefunden. Das wäre also eine mögliche, aber nicht unbedingt ausreichende Erklärung. Ich finde persönlich folgende Theorie am plausibelsten: Wir erinnern uns nur an das, was wir unmittelbar vor dem Aufwachen geträumt haben. Wenn wir unruhig schlafen und dabei mehrmals für Sekunden aufwachen, erinnern wir uns insgesamt vor allem daran, mehr geträumt zu haben. Wer nun aufgrund von Cannabis tiefer schläft und weniger nachts aufwacht, das ist eigentlich relativ häufig, der wird sich eben auch an weniger Träume erinnern. Das bedeutet nicht, dass man tatsächlich weniger geträumt hat, es ist nur unbemerkt alles wieder im Unterbewusstsein verschwunden, weil man nicht mittendrin aufgewacht ist. Was allerdings tatsächlich die Ursache ist, wird wohl die Forschung über kurz oder lang herausfinden.“
Niklas (23, aus Köln) fragt:
„Hi Kascha,
wie ist das eigentlich jetzt mit dem Joint-Teilen wegen Corona und so? Ich rauche oft abends mit meinen Mitbewohnern in der Küche und dann gehen immer so zwei oder drei Joints durch die Runde. Jetzt sind wir uns nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee ist?“
Kascha antwortet:
„Hi Niklas,
ich bin kein Arzt und kann die medizinische Sichtweise deshalb nur eingeschränkt beurteilen. Grundsätzlich halte ich es zur Ansteckungsvermeidung derzeit für keine gute Idee, Joints in Gruppen zu teilen – nicht nur, dass man möglicherweise über das Mundstück Viren austauscht, man kommt sich ja dabei auch oft näher als 1,50 Meter. Das gilt natürlich nur für das Rauchen mit Menschen aus anderen Haushalten, denn mit wem du zusammenwohnst, mit dem befindest du dich ja ohnehin häufig im gleichen Raum und die Ansteckungsgefahr ist dadurch sowieso schon hoch. Da wird aus meiner Laienperspektive das Ansteckungsrisiko auch nicht viel größer, wenn ihr euch einen Joint teilt – es kann natürlich aber auch nicht schaden, darauf zu verzichten. Offenbar wird das Coronavirus allerdings vorwiegend über die Luft übertragen. Wenn jemand trockenen Husten und Fieber hat, sollte er aber vorübergehend auf das Mitrauchen verzichten (viele Menschen verzichten, wenn sie trockenen Husten haben, ohnehin freiwillig aufs Rauchen) und vielleicht auch nicht mit euch zusammen in der Küche chillen, bis die Symptome abgeklungen sind.“
High Kascha,
ich würde gern 2021 Automatiks auf meiner Terrasse ziehen, kannst du mir sagen wann der beste Zeitpunkt für einen Samenansatz ist. Vielen Dank für die Info.
LG Highko
Servus Kascha, Ich hatte die möglichkeit von einem guten Freund aus der Fremde bisslne größere Menge Cannabis zu erhalten. Wegen der Krise weiß man ja nicht was und wie kommt. Wie lager ich das am schlauesten? Grüße aus dem Erzgebierge
Thobihas
High Kascha, nette Themen. Mit “Träumen” hab ich gute Erfahrungen machen können. Vielleicht etwas speziell: “https://diehanfinitiative.de/index.php/prohibition/14-nur-ein-traum” Freud meinte ja, dass Träume symbolische Wunscherfüllungen für unbefriedigte Grundbedürfnisse seien. Oder war das Janov? 😀 Botschaften des (Unter)bewusstseins. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich mir auch ganz bewusst vornehmen kann, über etwas zu träumen, oder dass ich Träume willentlich wiederholen kann, wenn sie besonders schön sind. Meist ist das die Zeit zwischen Aufwachen und Schlummern. Ich dehn diese Zeit manchmal gerne aus. Manchmal ergeben sich in Träumen Lösungen. Ich kenn das vom Programmieren. Wenn ich denn ganzen Tag an einem Problem gearbeitet habe und es nicht hinbekam, dann habe ich es geträumt und bin dann nach dem Traum (mitten in der Nacht)… Weiterlesen »
Liebe Meghan, lieber Harry, als ich das gelesen habe musste ich weinen. Durch so ein tiefes Tal bin ich auch schon einmal gegangen. Die kleine Seele hat sich entschieden nicht auf unsere Welt zu kommen. Wo ist sie stattdessen hingeschwebt? Wo tanzt sie jetzt? Wo strahlt sie bunt und wunderschön? Und hat sie Frieden? Alles Gute und ich teile euren Kummer und danke auch fürs Teilen. Ihr seid nicht alleine. Die Mütter im Drogenkrieg sind nicht alleine. Wir sind da für euch. Wir reden drüber. Wir trösten uns. Wir halten uns aneinander fest. […] … »Ich küsste seine Fingerknöchel, feucht von unserer beider Tränen«, schrieb Meghan. Die Erfahrung des Paares würden viele teilen: »Doch trotz der erschütternden Gleichheit dieses Schmerzes… Weiterlesen »