Sonntag, 13. September 2020

Erste Ernte von deutschem Medizinalhanf verzögert sich wohl erneut

2021 wohl nun erst Gras über die Cannabisagentur


Wie beim Bau des Berliner Großflughafens BER scheint es auch bezüglich der fachgerechten Versorgung von Medizinalhanfpatienten recht problematisch, die gefassten Pläne in die Tat umzusetzen. Nachdem sich schon die Verteilung der Anbaulizenzen mehrfach verzögerte und die glücklichen Gewinner der verteilten Lose mit verspätetem Start ins Rennen um den Anbau in Deutschland gingen, haben nun wohl die durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen Umstände dazu geführt, dass erst im nächsten Jahr Cannabis in medizinischer Qualität hierzulande geerntet werden kann. Die erste Ernte von deutschem Medizinalhanf verzögert sich wohl erneut um einige Monate.

Wie auf Marijuana Business Daily berichtet wird, scheint es in diesem Jahr nicht mehr möglich, dass die deutschen Produzenten von Medizinalhanf den geplanten Erntezeitpunkt im November einhalten können. Nach dem Eingang einer Kleinen Anfrage von Dr. Wieland Schinnenburg, Michael Theurer und Jens Beeck (FDP) an die Bundesregierung erhielt man die Antwort, dass es nicht ausgeschlossen werden könne, aufgrund der COVID-19-Pandemie, einer Verzögerung bei der Auslieferung von medizinischem Cannabis in diesem Jahr gegenüberzustehen. „Es ist nicht auszuschließen, dass sich die anhaltenden Folgen der COVID-19-Pandemie in vielen Wirtschaftssektoren auf den Beginn der Lieferungen im Jahr 2020 zeitverzögert auswirken könnten“, hieß es laut mjbizdaily.com. Dies würde bedeuten, dass deutsche Cannabispatienten in den kommenden Monaten weiterhin auf den Import von genügend Medizinalhanf seitens der Bundesregierung angewiesen sein werden, was schon in der Vergangenheit nicht immer ideal funktionierte. Die genannte Webpräsenz erkundigte sich aufgrund der vorliegenden Informationen bei den drei großen Firmen, die die Zuschläge zum Anbau in Deutschland erhielten, über deren Wissensstand und konnte dabei in Erfahrung bringen, dass der Sand im Getriebe hängt. Das in Deutschland agierende Unternehmen Demecan sowie das aus Kanada stammende Unternehmen Aphria bestätigten, dass eine Ernte Anfang 2021 zum neuen Plan gehöre. Das aus Kanada stammende Unternehmen Aurora Cannabis sagte durch die Blume, dass es sich darauf freue, mit der Produktion zu beginnen, sobald bestimmte Schritte unternommen wurden, die aufgrund der aktuellen Pandemie eine Herausforderung darstellen würden. Man sei den Ausschreibungsvorgaben aber verpflichtet, soll Philip Schetter, der Geschäftsführer von Aurora Deutschland, auf Nachfrage hinzugefügt haben. Man freue sich darauf, die Produktion zu starten und hochzufahren, sobald alle notwendigen Schritte zur Produktionsvorbereitung und der behördlichen Genehmigungen abgeschlossen wären. Apharia hingegen gestand ein, dass mit einer leichten Verzögerung bei der Fertigstellung ihrer Einrichtung zu rechnen sei. Unter der Annahme, dass alle Inspektionen des BfArM und der örtlichen Behörden planmäßig stattfänden, erwarte das Unternehmen nun eine erste Ernte im ersten Quartal 2021. Demecan hingegen sagte eindeutig, dass das Unternehmen in diesem Jahr kein medizinisches Cannabis für den kommerziellen Vertrieb ernten können werde. Alle drei Unternehmen führten die wohl unausweichlichen Verzögerungen auf die anhaltende COVID-19-Pandemie zurück.

Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte ist an diesen Umständen also vollkommen unbeteiligt – genau wie am Import der nun wieder dringender benötigten Medizinalhanfknospen aus dem damit gut verdienenden Ausland. Voll aus dem Schneider somit.

(Beitrag zwecks Richtigstellung editiert – 14.09.2020)

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7 Kommentare
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olaf
3 Jahre zuvor

Aha, Hauptsache kein privater Anbau.
Legalisierung sollte sich auf privaten Anbau beschränken. Jeglicher Handel, auch industrieller, erzeugt Gier, Ärger und Opfer. Alleine schon die Umweltbelastung durch Bunker-Anbau sollte hellhörig machen.
Dass die Industrie immer ihre gierigen Finger ausstreckt ist gut an der neuerlichen EU-Gesetzgebung, Synthetisierung von Bestandteilen und dem Aufbegehren der Apotheken zu erkennen.
Man sollte einfach nix kaufen…

Rainer
3 Jahre zuvor

Aber das Bier wird immer wieder neu gebraut.Was braucht man mehr?Brokkoli?

egal
3 Jahre zuvor

Bullschitt! warum Sollte sich die Ernte Verzögern? Unabhängig von Corona ist es so das die Pflanzen weiter Wachsen! und Jeder der Lesen kann ist in der lage im internet zu Lesen Wie lange es Dauert bis eine Cannabis Pflanze Bereit ist um sie Ab zu ernten! Zumal dort Konzerne mit erfahrung den Zuschlag Bekommen haben! was eh schon eine Absolute FRECHKEIT ist! Naja zumindest meinen die Deutschen das Covid 19 das Wachstum von Cannabis wohl Hämmt! einfach nur Lächerlich! ! ! Nun sind 3 Jahre Vergangen und die Verantwortlichen haben 0 Gelernt! 0 Ahnung obwohl das nicht ganz Richtig ist! Reden ud um den Brei Diskutieren das Können sie An Besten! Weder das Bfarm noch die Ärzte haben irgendwie an… Weiterlesen »

chuwawa
3 Jahre zuvor

Wie das kannibalistische neoliberale System mit Kanonen auf Spatzen zielt – um das Satanskraut des Sozialismus für immer auszubrennen, jedoch aber vorher versucht Mutter Natur das Extrakt zu klauen – als Synthese der Gier und des grenzenlosen Profits.
Am Ende ist es die Pflanze die bleibt und niemand wird sich daran erinnern, dass es neoliberalen Imperialismus jemals gab…

Mirco
3 Jahre zuvor

Misswirtschaft des Mutterkonzern!
Kein Geld =
Keine Samen
Keine Erde
Kein Wasser
Keine Beleuchtung
= Keine Ernte

Friedrich
3 Jahre zuvor

nie kaufen – nur selbst anbauen – wer kein Geld damit verdient, hat nix vom Monopol – wer selbst anbaut, weiß was, kann was, hat Kontrolle, hat was und lebt gesund
das wird noch interessanter, wenn Bargeld illegal wird…

Krake
3 Jahre zuvor

Keine Saat ——– keine Ernte so einfach, gell !?