Freitag, 28. August 2020

CBD für Elefanten

Der Warschauer Zoo möchte Dickhäuter beruhigen

Cannabidiol-Strukturformel-CBD-Schema


Cannabidiol, das aus Hanfpflanzen gewonnen wird, hat sich zu einem weitestgehend akzeptierten Wirkstoff des ansonsten weiterhin oft missverstandenen Gewächses gemausert. Viele Menschen schwören auf die beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der nicht berauschend wirkenden Substanz. Für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete eignet sich das unter CBD gehandelte Cannabinoid, das mit aufwendigen Extraktionsmethoden gewonnen wird. Hierzulande und beispielsweise auch in den USA schwören selbst Tierhalter auf die Eigenschaften, die Cannabidiol für ihre Zöglinge mit sich bringt. Nun ist sogar der Warschauer Zoo auf den Zug aufgesprungen und möchte mithilfe von CBD einigen seiner in Gefangenschaft gehaltenen Exoten ein besseres Dasein garantieren. Die unter zu viel Stress leidenden Exemplare der Gattung Afrikanischer Elefant sollen durch Verabreichung des Cannabis-Inhaltsstoffes zu mehr Ruhe finden und somit zu mehr Wohlempfinden gelangen. Der Versuch, CBD für Elefanten verfügbar zu machen, stellt dabei wohl das erste Projekt in dieser Form dar.

Die für den Warschauer Zoo mitverantwortliche Tierärztin Agnieszka Czujkowska hält es offensichtlich für eine gute Idee, CBD gestressten Elefanten zu verabreichen, um den Stresspegel der Dickhäuter zu verringern. Eine Elefantendame namens Fryderyka bekam bereits eine Probe des Hanfwirkstoffes verabreicht, wobei man sich auf die Dosis verließ, die bislang Pferde gut vertrugen: ein Fläschchen mit circa zehn Tropfen CBD-Öl, das zwei oder dreimal am Tag verabreicht wird. „Das Weibchen Fryderyka hat es bereits probiert und sie hat nicht Nein gesagt“, wird Agnieszka Czujkowska unter anderem auf N-TV und Neue Westfälische zitiert. Nach ihren Angaben hätte CBD keine euphorisierende Wirkung und wäre auch für die Leber sowie die Niere der Tiere vollkommen unschädlich, weshalb man sich darauf einließe, den Wirkstoff zu Testzwecken einzusetzen. Gefunden werden soll auf diesem Weg eine neue und natürliche Methode gegen Stress, die auf bisherige Behandlungen mit Medikamenten verzichte. Circa eineinhalb bis zwei Jahre wolle man nun im Warschauer Zoo die Therapie mit CBD ausprobieren, bevor erste Rückschlüsse gezogen werden könnten. Sollte die Anwendung erfolgreich vonstattengehen, wäre es aus Sicht der Tierärztin denkbar, dass auch andere in Gefangenschaft lebende Tiere zukünftig von dem beruhigenden und vielseitig einsetzbaren Cannabinoid profitieren können.

Warum Cannabidiol in Deutschland und Europa aktuell noch unter einem derart schlechten Stern steht und nun sogar die EU überlegt, die nicht berauschend wirkende Substanz – die ihren Nutzern so viele Vorteile bringt – nachträglich als Betäubungsmittel einzustufen, entbehrt nach solch sympathischen Nachrichten einfach nur noch jeglicher Logik.

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2 Kommentare
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Hermes
3 Jahre zuvor

Wenn eine neue Produktidee konkurrenzlos Genial ist ,
kann man das Patent aufkaufen und verschwinden lassen .
Bei dem Naturprodukt „Hanf“ geht das nicht ,
das muss man verbieten, dämonisieren ,belügen und tabuisieren!
Bis der absurde dumme Hass es erst recht
Erfolgreich macht!

M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Eine wirklich gute Idee, den wunderbaren Wirkstoff CBD – falls erforderlich – endlich auch vermehrt bei Tieren anzuwenden. Er wirkt sich bei allen Lebewesen auf die Funktionsweise von Leber und Niere, aber auch auf andere Organe, positiv aus. Die Natur hat diesen Wirkstoff eigens dafür geschaffen. Nicht umsonst haben wir körpereigene Cannabinoidrezeptoren. Über Hunderttausende von Jahren hinweg war die gesamte Hanfpflanze eine der geeignetsten und hilfreichsten Arzneien überhaupt, bis irgendwann der moderne Mensch kam und anfing, seine mehr oder weniger schädlichen chemischen Kreationen mit all ihren suspekten Nebenwirkungen anzupreisen und die altbewährte natürliche Pflanzenmedizin nach und nach zu verdrängen. Wir leben in einer Zeit, in der die Medizin nur noch zu einem kommerziellen Profitfaktor verkommen ist, bei dem es längst… Weiterlesen »