Freitag, 22. Mai 2020

Kascha – Mai 2020

Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…


Peter (70, ohne Wohnort) möchte wissen:

„Grüß dich Kascha,

Ich bin schon ein Oldie 70 und habe Lungenprobleme, daher mag ich weder rauchen noch vaporisieren. Gewinnt man Öl mit der Rosin-Technik und hat das Öl dann am Backpapier, kann man das dann mit Cola trinken oder pur unter die Zunge tun oder oder … und wie hoch ist die Dosierung zu wählen?“

Kascha antwortet:

„Hallo Peter,

das mit der Rosin-Technik gewonnene Konzentrat kann man im Grunde ähnlich verwenden wie normales Gras oder Haschisch, es ist allerdings deutlich stärker konzentriert. Die grundsätzlichen Eigenschaften des Wirkstoffs THC bleiben dabei gleich: Man kann es im Joint oder einer Pfeife rauchen, man kann es verdampfen oder auch oral konsumieren. In diesem Fall gilt, wie auch beim Kochen mit Gras oder Haschisch, dass Öl zum Auflösen des lipophilen Wirkstoffs sinnvoll ist. Mit Cola oder pur unter der Zunge fällt die Wirkung bei gleicher Menge deutlich schwächer aus, als wenn man es zum Beispiel in warmer Butter oder in fetthaltigen Getränken, wie Kaffee mit Kaffeesahne, löst. Grundsätzlich kann das Konzentrat mit allen fetthaltigen Lebensmitteln verwendet werden und lässt sich auch in weiße Schokolade oder eine Tasse Kakao mischen. Da die Wirkung bei oralem Konsum deutlich verzögert auftritt, nämlich erst nach etwa 30 Minuten bis einer Stunde, ist eine vorsichtige Dosierung empfehlenswert. Schon sehr geringe Mengen Konzentrat können ein starkes und lang anhaltendes High auslösen. Ich weiß nicht, ob Du bereits Konsumerfahrung hast – aber es macht Sinn, mit nicht mehr als 0,05 Gramm Konzentrat anzufangen.“



Julia (21, aus Berlin) fragt:

„Hi Kascha,

ich habe ein paar Pflanzen auf meinem Balkon, die sich bisher auch ganz gut entwickeln. Ich möchte aber möglichst frühzeitig die Männchen aussortieren, weil ich natürlich keine Samen im Gras will, aber auch weil ich extra ein paar Pflanzen mehr gepflanzt habe, damit auch bei 50 % Männchen noch genug übrig bleiben. Und jetzt ist mein Balkon natürlich ziemlich voll. Ab wann und wie kann ich das am besten erkennen?“

Kascha antwortet:

„Hi Julia,

da der Anbau von Cannabis ohne Genehmigung in Deutschland strafbar ist, kann ich dir keine Anleitung dazu geben. Allgemein kann ich dir aber sagen, dass das Geschlecht mit der ersten Blütenbildung erkennbar wird. Die kleinen Blüten beginnen nach etwa einem Monat an den Stellen zu wachsen, an denen Blätter und Stiele sich vom Haupt-Stamm der Pflanze abzweigen. Sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Pflanzen entstehen dort kleine, grüne Blüten, die erst einmal aussehen wie Knötchen – allerdings unterschiedlich, je nachdem, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt. Das weibliche Knötchen besteht aus einer Art Blattkelch, aus dem ein oder zwei weiße Härchen hervorwachsen. Das männliche Knötchen erinnert mehr an eine runde Blütenknospe, die kurz vor dem Aufplatzen steht. Sobald es aufgeplatzt ist, sieht man dort die Pollensäcke. Dann ist es allerdings auch schon fast zu spät zum Aussortieren. Bis dahin vergehen aber auch noch ein paar Wochen. Wer im Laufe des zweiten Monats das Geschlecht bestimmt, ist üblicherweise auf der sicheren Seite.“



Alex (ohne Alter und Wohnort) fragt:

„Hallo Kascha,

vor einigen Tagen habe ich neues Gras bei meinem Dealer geholt und beim Rauchen ist mir aufgefallen, dass die Asche viel länger steht als sonst. Nachdem ich gegoogelt habe, woran das liegen könnte, bin ich darauf gestoßen, dass es eventuell mit Brix gestreckt sein könnte. Also habe ich mein Gras einigen Tests unterzogen. Zuerst habe ich geschaut, ob es besonders hart ist, aber das war es nicht. Als Nächstes habe ich es angezündet, doch auch hier traten keine Brix-typischen Merkmale auf. Also es roch wie normales Gras und auch die Asche war nicht sonderlich hart oder ölig, wenn man sie zerrieben hat. Als Letztes habe ich noch einen Geschmackstest gemacht und da habe ich bemerkt, dass es sehr säuerlich und chemisch geschmeckt hat, wie es für Brix typisch ist. Alles in allem treten also einige Merkmale auf, die für Brix im Weed sprechen (lang stehende Asche, ungewöhnlicher Geschmack), aber auch viele Merkmale die dagegen sprechen (normales Aussehen, Gras typischer Geruch, keine ölige/harte Asche). Abschließen bleiben mir also noch folgende Fragen: Ist mein Gras jetzt gestreckt oder nicht? Und falls es gestreckt sein sollte, kann es sein, dass es nur sehr gering gestreckt wurde? Kann man gestrecktes Gras mit Brix dennoch konsumieren, wenn man einen Aktivkohlefilter, oder eine Bong verwendet?“

Kascha antwortet:

„Hi Alex,

grundsätzlich ist eine Ferndiagnose, ohne das Gras selbst zu untersuchen, bzw. in einem Labor untersuchen zu lassen, natürlich schwierig. Grundsätzlich glaube ich erst mal nicht, dass es Brix ist, denn die steinharte, ölige Asche ist dann eigentlich immer vorhanden. Das liegt daran, dass Brix im Wesentlichen aus Plastik besteht. Das heißt aber noch nicht, dass das Gras nicht gestreckt sein kann. Der unangenehme Geschmack und die ungewohnte Asche könnten zum Beispiel auch auf ein Spray hindeuten: Früher wurde häufig Haarspray verwendet, das riecht aber sehr eigen und fällt eigentlich schnell auf. Dann gibt es noch die Geschichten vom Haze-Spray: Hier gibt es Leute, die behaupten, dass es das gar nicht gibt, andererseits wird es auch von vielen Quellen als typisches Streckmittel genannt. Vielleicht weiß hier der eine oder andere Leser mehr? Ich würde mich über Input mit Euren Erfahrungen freuen! Zu guter Letzt halte ich eine Überdüngung oder einen Dünger-Überzug für möglich. Den erkennt man manchmal an einem leichten Uringeruch – dieser kann aber auch durch fehlerhafte Fermentation entstehen und ist nicht immer ein klares Zeichen. Grundsätzlich würde ich vom Konsum von Gras, das unter Streckmittelverdacht steht, abraten. Auch Aktivkohlefilter oder eine Bong helfen da nicht viel: Aktivkohlefilter reduzieren ja nur das Kondensat, aber filtern keine Giftstoffe aus z.B. verbrennendem Kunststoff oder Phosphordünger. Und eine Bong kühlt den Rauch, damit er tiefer und konzentrierter inhaliert werden kann – das sollte man mit gestrecktem Gras möglichst vermeiden. Wenn es möglich ist, das Gras bei Deinem Dealer zu reklamieren, würde ich zu diesem Mittel greifen. Ansonsten kann man gestrecktes Gras eigentlich nur wegwerfen – und hoffen, dass Verbraucherschutz eines Tages auch für Cannabiskonsumenten zur Realität wird.“

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4 Kommentare
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Mensch
3 Jahre zuvor

Hi Kascha Ich war von 2012 bis 2017 beim Psychater weil ich mehrere Baustellen in mir habe… habe ausser Tabletten keine weitere Hilfe erfahren… all die wenigen zielführenden fragen um die Baustellen in mir zu lösen, all das Ego das ein Dr. Proffessor.Habid der Psychologie und Psychatrie mit sich bringt haben mich dann am Schluss hilfesuchend in das Bezirkskrankenhaus geführt wo ich Tatsächlich wieder festellen musste das Psychater ein ganz eigenes unprofessionelles Ego oder Dasein besitzen. Nach einigen Tests wurde mir von der Psychaterin unverständlicher weise weitere Ambulante Therapie anstatt die aufnahme ins Bezirkskrankenhaus nahegelegt… Um im weiteren zu erfahren das diese BKH Psychaterin die Praxis meines, in Rente gegangenen Psychaters übernommen hatte und ich denke das dieses Kalküll über… Weiterlesen »

Hans
3 Jahre zuvor

@Mensch
Wie sollte jemand Ärzte zwingen können Cannabis oder Methadon zu verschreiben? Das würde gegen die Menschenrechte verstoßen. Schau dir Methadon an, es gibt immer weniger Ärzte und das durchschnittliche Alter liegt bei 62 Jahren, also sind die meisten bald verschwunden und es gibt in immer weniger Städten Ärzte für Methadon.

Mensch
3 Jahre zuvor

@hans da muss der Statt selber reinwachsen. (ob er jetzt reinwächst oder in zehn Jahren macht einen grossen unterschied, denn in Zehn Jahren hätte man sovielen Menschen leid ersparen können) Genauso Aktive, wie herangehende Ärzte. Fakt ist jedoch das es für gleich erkrankte eine sehr gute hilfe gibt (Cannabis) jedoch wird den Ärzten durch sehr strenge auflagen und durch unbezahlte Protokollführung eine teilweise negative Vorentscheidung schonmal abgenommen. Eine Problemlösung wäre daher das der Staat, Ärzte unter Staatliche bezahlung nimmt oder gar verbeamtet. Natürlich nur auf Freiwilliger Basis. Da Verschreibende oder nicht verschreibende Ärzte eh wenig Wissen oder gar Studien in bezug auf Cannabis aufweisen können. Ist es eigentlich fast schon egal ob man diesen Staatlichen Posten mit einem Mediziner oder… Weiterlesen »

DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

High Kascha, soll ich DIr ne e-mail schicken, oder geht das gleich ans Bundespresseamt? 😀 […] Es gibt eine direkte Kausalität: Rechts zu sein, bedeutet, bereit zu sein, die Achtung vor anderen abzulegen, damit die prinzipielle Gleichwertigkeit aller Menschen infrage zu stellen und schließlich das Existenzrecht anderer geringer zu schätzen als das eigene. Nur auf diese Weise erscheint plötzlich angemessen, zum Beispiel Risikogruppen Schutz zu verweigern oder eine Vielzahl von Toten in Kauf zu nehmen. Allerdings handelt es sich bei der vorstehenden Definition von “rechts” um eine simple Umkehrung von aufklärerischen Grundprinzipien der Menschenwürde. … […] Quelle: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/donald-trump-wladimir-putin-boris-johnson-jair-bolsonaro-die-alptraumtaenzer-kolumne-a-57c9a5c4-34cd-4fcd-ab2f-277c1e033269 –> System-PROHIBITION?! Sascha-Bub. ik liebe DIr 😀 Je t’aime… hihihi DU sprichst mir so sehr aus der Seele. Ich glaube ja an… Weiterlesen »