Montag, 16. März 2020

Niederlande: COVID-19 bringt Cannabis-Konsumenten in Not

Alle Coffeeshops seit gestern Abend wegen der Coronakrise geschlossen

Cannabis
Graphik Ruth Groth

 

Nachdem immer mehr Länder in Europa zu drastischen Maßnahmen im Kampf gegen den Coronavirus greifen, reagiert nun auch das Königreich der Oranier mit einem weitreichenden Shutdown des öffentlichen Lebens. Gestern kurz nach 17 Uhr 00 teilten die beiden zuständigen Minister auf einer Pressekonferenz mit, dass landesweit alle Kindertagesstätten, Schulen und Gaststätten mindestens bis zum 6. April geschlossen bleiben. Diese Anordnung gilt seit gestern Abend 18 Uhr 00 auch für Sportstätten, Bordelle – und Coffeeshops.

 

Von der Ankündigung bis zur Schließung der Coffeeshops blieb den Cannabis-Freunden eine knappe Dreiviertelstunde, um sich auf den letzten Drücker wahlweise mit einem Fünf-Gramm-Tütchen Marihuana oder Haschisch zu bevorraten [sic]. Binnen kürzester Zeit bildeten sich vor den Rauchstuben schier endlose Warteschlangen, doch der Ansturm war zu groß, um alle Kunden zu bedienen. Teilweise musste die Polizei anrücken, um das Verkehrschaos vor den Läden unter Kontrolle zu bekommen. Die meisten Coffeeshops hielten sich an die Anordnung und machten die Pforten weitgehend pünktlich dicht. In einigen Orten ließ die Polizei freundlicherweise einen Ausverkauf des Warenbestands über 18 Uhr 00 hinaus zu.

 

Für viele Hänflinge stellt sich nun die Frage: Wo bekomme ich in den nächsten drei Wochen mein Wiet und Hasch her? Legal wird es nicht möglich sein. Folglich bleibt für die Grundversorgung der Bevölkerung und Touristen nur der Schwarzmarkt, der seit gestern eine Renaissance in den Niederlanden erfährt. Wie aus dem Nichts tauchten bereits am frühen Abend die ersten Cannabis-Dealer auf, die in dunklen Ecken diejenigen bedienten, die leer ausgegangen waren.

Ein fliegender Händler begrüßte in einem Radiointerview des öffentlich-rechtlichen Senders Omroep Brabant die Entscheidung der Regierung, den Konsumenten den legalen Erwerb von Cannabis vorläufig zu verbieten: „Wir sind froh, dass die Coffeeshops geschlossen sind.“ Ein Dealer-Kollege zeigt sich ebenso hochzufrieden: „Wir verkaufen alles. Aber nur weiche, keine harten Drogen. Wir wollen niemanden schädigen. Und ich verlange einfach weiterhin normale Preise, denn dann kommt die Kundschaft wieder, bis das hier vorbei ist.“

 

 

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11 Kommentare
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M. A. Haschberg
4 Jahre zuvor

Schade, gerade jetzt. Man wird wohl so schnell kein potenteres Mittel finden, welches gegen dieses Virus so zuverlässig hilft, wie das Naturprodukt Cannabis.
Unsere Regierung wäre gut beraten, schnellstens eine flächendeckende Grundversorgung mit dieser einzigartigen Heilpflanze zu gewährleisten.

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Es wird ja hier auch Engpässe geben. Ist es angekommen dass man gegen Cannabis genausowenig unternehmen kann wie gegen Corona? Jetzt plötzlich sind Änderungen im Gesundheitssystem kein Problem mehr. “So einfach ist das mit der Legalisierung auch nicht”, natürlich nicht-Lügenmaul. Die Dehnbergerin halt. Gemäss bisheriger Schilderungen müssten bald Gruppen “Haschgiftsüchtiger” meuchelnd und mordend auf der Suche nach RauschGIFT durch die Strassen schwadronieren. Es wird so nicht stattfinden, aber bei Bedarf wird es extrem verzerrt dargestellt werden. Die Büchse der Pandorra, jetzt ist sie offen, nicht durch Cannabis. Und jetzt reisst man wieder seine überbezahlte, neunmalkluge Fresse auf, mit Aussagen, die sowieso fast jedem einleuchten. Wenn Corona vorbei ist hört man wahrscheinlich ein “weiter so” und der Lerneffekt bleibt weiter bei… Weiterlesen »

Otto Normal
4 Jahre zuvor

[…] “Wenn Corona vorbei ist hört man wahrscheinlich ein „weiter so“ und der Lerneffekt bleibt weiter bei Null stehen! […]

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/deutsche-spitzenpolitiker-als-studienabbrecher-oder-ohne-ausbildung-12194627.html

Der lag – wie man sieht – bei vielen Politclowns schon vorher bei Null.

Satire
Es gibt bereits Gerüchte wonach Frau Ludwig die Aufnahme des Coronavirus als “nicht verkehrsfähig” in das BTMG vorbereite. Ob es hierbei eine geringfügige Menge geben wird ist noch unklar. /Satireoff

Heisenberg
4 Jahre zuvor

Sollen sie doch versuchen die Gärten und Felder cannabisfrei zu machen. Ist genau das Richtige für stupide Dummlinge – überflüssige Arbeit an der frischen Luft. Gilt für ganz Europa und im Besonderen für Deutschland. Grüße an die Wichstruppe!!!!!!!!!!

Hans Dampf
4 Jahre zuvor

Jetzt müsste auch den letzten Gegnern einer legalen Freigabe von Cannabis klar sein, dass das Experiment der Prohibition keinen Sinn macht. Millionen von Menschen bedienen sich wieder auf dem ungeregelten Schwarzmarkt und nicht jede/r bekommt nur Hanfprodukte guter Qualität angeboten. Vielleicht wirft Fr.Ludwig trotz momentaner Krise mal einen Blick auf das ,,Real-Labor”Niederlande und erkennt, dass das ,,Überlassen” der ,,Süchtigen”, von der Politik verursacht, schon als Unterlassende Hilfe gewertet werden kann. Und wenn dann noch verfolgt wird, wie bei uns in Deutschland. Also bitte, damit kann doch nicht die tolle Drogen- und Gesundheits Unterstützung/Hilfe gemeint sein von der die Fr.Ludwig so gerne spricht. Das Holländische Modell hat sich bewährt und Deutschland wäre gut beraten ein ähnliches Konzept zu etablieren. Ohne Hintertür-Problematik,… Weiterlesen »

buri_see_käo
4 Jahre zuvor

@M. A. Haschberg, wusste ich nicht, dass Cannabis gegen dieses Virus hilft.
ich würde mich auch nicht darauf verlassen. Besser ist wahrscheinlich:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Paul_F%C3%BCrst%2C_Der_Doctor_Schnabel_von_Rom_%28coloured_version%29.png
mfG  fE

Otto Normal
4 Jahre zuvor

Mein Beitrag zensiert? War der Link mit dem Artikel über viele Politiker die nix gelernt haben zu böse für das HaJo? Ist die TAZ auf die ich verlinkt hatte NOGO-Area? OK Link muß erstgeprüft werden … verstehe ich ja… aber nach 12 Std. müßte das doch geschehen sein oder sind schon alle bei HaJo Coronarfälle? Für die interessierten: Der Artikel der TAZ war eine Antwort für R. Maestro und bezog sich auf: “Wenn Corona vorbei ist hört man wahrscheinlich ein „weiter so“ und der Lerneffekt bleibt weiter bei Null stehen!” Aus dem Artikel der TAZ geht hervor das jeder 9.te (11%) Politclown gar keine Berufsausbildung hat, keinen Abschluß, kein gar nix. Die haben nicht mal eine einfache Lehre gemacht. Da… Weiterlesen »

H'79
4 Jahre zuvor

@Otto Normal Also ich finde nicht dass dein Beitrag zensiert werden muss. Dass wir als Zivilgesellschaft nach M Mortler D Ludwig vorgesetzt kriegen und uns einer so schlechten Drogenbeauftragten nicht entledigen (können), gleicht dem Ertragen einer offenen Provokation. Was sollen wir denn noch entgegenhalten außer darauf hinzuweisen, dass wir solchen menschenrechtsverätzenden PolitikGrößen keinen Freibrief geben und was zuunrecht in Kassel geschah im Notbehelfsfall auch einer Daniela Ludwig blühen kann (der dann ja wohl nicht ganz so unberechtigterweise)? Und was wäre in Anbetracht ihrer moralischen Verfehlungen so verkehrt daran, zumindest in Betracht zu ziehen dass ihr was passieren kann – vielleicht können sich unsere offenbar korrupten Politikerinnen und Politiker aus Angst verkneifen was sie aus Vernunft sich nicht entblöden, weiterhin zu… Weiterlesen »

Hans Dampf
4 Jahre zuvor

@H’79, junge,junge. Ich will ja nichts sagen, aber das was du so von dir gibst, ist echt heftig und schon grenzwertig. Ich hoffe mal, du warst noch nicht ganz ausgeschlafen oder nüchtern als du deinen Post geschrieben hast. Soetwas kann ganz schnell nach hinten losgehen.
Ist von mir nur als gut gemeintes Feedback im Nachhinein an dich zu sehen.
Da hilft auch kein P.S.

Hauke Sievers
4 Jahre zuvor

@ Hans Dampf

Ja das war auch grenzwertig.
Danke für die Rückmeldung!

Jennyjen
4 Jahre zuvor

Und nu? Ich komme aus dem Ruhrgebiet bin daher immer gerne rüber um mir schnell was zu besorgen. Habe gar keine Erfahrung ,mit dem auf der Strasse kaufen.

Toll