Donnerstag, 6. Februar 2020

Medizinalhanf für Deutschland kommt wieder an

Unbürokratische Lösungen gefunden


Anfang Dezember 2019 machte die Meldung die Runde, dass viele Importeure von medizinischem Cannabis, ohne die benötigte Genehmigung nach Verordnung über radioaktive oder mit ionisierenden Strahlen behandelte Arzneimittel besessen zu haben, ihre Handelsware auf den deutschen Markt brachten. Als dies bekannt wurde, befürchtete man weitere Engpässe bei der Versorgung der Cannabispatienten im Land, da es den Unternehmen untersagt wurde, derartig behandelten Medizinalhanf weiterhin zu importieren. Es drohten sogar strafrechtliche Konsequenzen, da der Verkauf der benötigten Produkte de facto als illegale Handlung angesehen wurde. Jetzt hat man innerhalb zweier Monate offensichtlich aufseiten der schlummernden Behörden und der Händler nachgeholt, was gut zwei Jahre lang übersehen wurde, und kann wieder Apotheken mit importiertem medizinischen Cannabis bestücken. Der Medizinalhanf für Deutschland kommt wieder an.

Nicht näher beschriebene unbürokratische Lösungen sollen laut Apotheke Adhoc dafür verantwortlich sein, dass es mehr als zwanzig zuvor anscheinend nicht rechtlich abgesicherten Importeuren wieder erlaubt ist, Medizinalhanfblüten des Exporteurs Bedrocan auf den deutschen Markt zu bringen. Der monatlich rund 200 Kilogramm für unserer Gefilde bereitstellende Produzent von medizinischem Cannabis sichert zu einem gewissen Teil die Versorgung im Land ab, weshalb ein längerfristiger Ausfall zu gewaltigen Engpässen aufseiten der mit ärztlichem Rezept ausgestatteten Patienten geführt hätte. Die „Cannabis-Engpass-Katastrophe“ konnte jedoch nun abgewendet werden, da sich alle betroffenen und bislang nicht mit entsprechenden Strahlenlizenzen ausgestatteten Importeure nun im Besitz einer benötigten Genehmigung befinden. Nun kann die grüne Medizin wieder ohne rechtliche Folgen regulär gehandelt werden. Das BfArM bestätigte auf Nachfrage, dass über einhundert solcher Zulassungen für ungefähr zwanzig in diesem Bereich agierende Unternehmen ausgestellt worden sind, was für eine Entspannung der Lage Sorge trägt. Auch meldeten die meisten Importeure, alle benötigten Schreiben erhalten zu haben und somit jetzt wieder vollständig am Markt vertreten zu sein.

Ein Sonderfall in den Geschehnissen stellte aber wohl der kanadische Produzent Aurora dar, der sein angebautes Cannabis nicht mit radioaktiven oder mit ionisierenden Strahlen behandelte, sondern auf eine sogenannte E-Beam-Methode zurückgriff, die bei uns natürlich wieder eine besondere Genehmigung verlangt. Nachdem mehrere Jahre lang deren aus Cannabis gewonnene Arzneimittelblüten zuzusagen illegal auf den Markt gebracht wurden, hat man nun aber auch dort die genutzte Anlage nach EU-GMP zertifizieren lassen und soll im Besitz aller erforderlichen Genehmigungen der lokalen deutschen Behörden sein. Somit habe man dort jetzt drei rechtlich vollends akzeptierte Anbauanlagen, sodass sich die Produktionskapazitäten für den internationalen Markt auf 230 Prozent erhöht haben sollen. Auch bei Aurora werde man nun alle angestauten Bestellungen abarbeiten, damit die Patientenversorgung ohne weitere Engpässe sichergestellt werden kann.

So gut die Nachricht für alle betroffenen Medizinalhanfnutzer hierzulande auch klingen mag, so schlecht kann man wohl nachvollziehen, warum der Handel mit aus EU zertifiziertem Nutzhanf hergestellten und nicht berauschend wirkenden CBD-Produkten derzeit vor derartige rechtliche Hürden gestellt wird und so die Existenzen kleinerer Geschäftsleute akut bedroht. Unbürokratische Lösungen wären wohl auch in diesem Bereich dringend angebracht, anstatt sich bei der unverhältnismäßigen Verfolgung auf fadenscheinige und nachträglich eingebrachte Argumente zu stützen.

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6 Kommentare
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Otto Normal
4 Jahre zuvor

Die „Cannabis-Engpass-Katastrophe“ konnte jedoch nun abgewendet werden…
also die Kathastrophe das jeder Patient dann eben selber anbaut?

“… und so die Existenzen kleinerer Geschäftsleute akut bedroht.”
Ja welche sonst? Die der Großen die die Politclowns gekauft haben wohl kaum. Es ging in Nazideutschland noch nie um die kleinen Leute, die kriegen Sportschau und ne Flasche Bier dann halten die Dummdeutschen eh die Fresse. Die Großen kassieren derweil ab was geht.

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Es kann noch soviel unerwarteter Mist, soviel unnötige Bürokratie im Weg stehen.
Vielleicht hat man vergessen (inoffiziell), die Pharmaindustrie um Genehmigung zu bitten.
Glauben tu ich es erst, wenn es der Patient hat, wenn es wirklich wirkt und es kein Wald- und Wiesenschnitt zwischen den Fahrtrichtungen einer Autobahn ist.

Nach allen bisherigen Erfahrungen ist Skepsis nicht verkehrt.

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Mehr aufgeklärte Mediziner wären mir lieber.

Geld aus dem Nichts
4 Jahre zuvor

Auch wenn Deutschland den Populismus mittlerweile in alle Welt erfolgreich exportiert hat , wird immer Deutschland das Land bleiben ,das 2 Weltkriege verursacht hat und Millionen Menschen Industriell töten lies .
Einem Land das seine Täter nicht verurteilt , weder Nazis noch Stasi Verbrecher , hilft kein Cannabis nur ,die Nürnberger Prozesse 2020 können helfen .
Den Segen holt man sich aus dem unterversorgten Altersheimen aus den Maroden Schulen ,von den Mietern , von Hartz4 Leuten etc..

Harald
4 Jahre zuvor

@ Geld aus dem Nichts
Finde ich Klassse die Nürnberger Prozesse 2020. Dann ist aber mindestens die Hälfte der Bundesregierung weg, was mit Sicherheit gut wäre. Ohne diese hätten wir wieder ein Land mit Zukunft und auf jeden Fall keine Prohibition mehr und von allem was die Menschen wirklich brauchen, mehr als vorher.

join
4 Jahre zuvor

soll im Besitz aller erforderlichen Genehmigungen der lokalen deutschen Behörden sein. Somit habe man dort jetzt drei rechtlich vollends akzeptierte Anbauanlagen, sodass sich die Produktionskapazitäten für den internationalen Markt auf 230 Prozent erhöht haben sollen.

lass den rubel rollen… besser als rubaxx cannabis wo nur hanfsamenöl (aus einer ganz spezielen pflanze ) drin ist……. (zwinker zwinker) für nur 10 euro für nur 100 ml (f@kk;)