Sonntag, 2. Februar 2020

DSDS-Sternchen zahlte 700 Euro wegen Cannabisbesitzes

Alicia-Awa Beissert wurde mit 0,9 Gramm Mischung aufgegriffen


Seit vielen Jahren amüsieren sich Fernsehzuschauer bei der Sendung Deutschland sucht den Superstar über missglückte Auftritte schrill trällernder Teilnehmer, oder fiebern im Laufe der Entwicklungen mit bislang unbekannten Stimmwundern mit. Schon häufiger gab es bei den aus allen Altersklassen und den unterschiedlichsten Schichten stammenden Kandidaten Fälle, die im Zusammenhang mit dem Gebrauch illegaler Substanzen standen – und jetzt hat es erneut eine Person aus den von Dieter Bohlen betreuten Reihen erwischt. Alicia-Awa Beissert – die Viertplatzierte der 15. Staffel – wurde mit 0,9 Gramm Grasmischung von der Polizei in Düsseldorf aufgegriffen und nach einem Gerichtsverfahren im dortigen Amtsgericht zu einer Geldzahlung an einen gemeinnützigen Verein gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr verdonnert. Das DSDS-Sternchen zahlte 700 Euro wegen Cannabisbesitzes, nachdem sie gegen das ursprüngliche Urteil Einspruch erhob.

Nur wenige Tage nach dem Abschluss der DSDS-Endrunde soll Alicia-Awa Beissert im Gebiet des Düsseldorfer Medienhafens mit einer Cannabis-Tabak-Mischung von der Polizei aufgegriffen worden sein, die daraufhin ein Gewicht von 0,9 Gramm Räuchermixtur ermitteln konnte. Offensichtlich wollte Alicia-Awa Beissert die leichtgewichtige Cannabismischung mit einem Freund zur Entspannung konsumieren, um die Anspannungen der zurückliegenden und stark komprimierten Arbeitszeit während der vergangenen Fernsehauftritte wieder etwas abzubauen. Ihr Anwalt begründete ihr Handeln zumindest auf der Grundlage, dass seine Mandantin von den vielen Liveshows so geschafft gewesen wäre, dass sie sich mit Cannabis ein wenig zu beruhigen versuchte. Die ursprünglich für das Vergehen vom Gericht geforderte Zahlung an einen gemeinnützigen Verein gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr in Höhe von 900 Euro konnte sodann nach dem Einspruch seitens Beissert aufgrund der erwähnten Erklärungen des Anwaltes auf 700 Euro heruntergesenkt werden. Auch sah die Richterin wegen des erstmals stattfindenden Vorfalls davon ab das Verfahren weiterzuführen und stellte es aufgrund der Geringfügigkeit einfach ein.

Setzt man Cannabis also nur zu Entspannungszwecken, jedoch nicht zu Rauschzwecken ein, scheint ein bisschen mehr Verständnis aufseiten der entscheidenden Judikative gar nicht unbedingt zu viel verlangt. 700 Euro für einen einzigen Joint dagegen schon … legalize!

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11 Kommentare
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greenness
4 Jahre zuvor

Man könnte sich mal überlegen, ob es, im Sinne des Schutzes der Betroffenen, nicht sinnvoller wäre, Cannabis zu erlauben und zu verbieten, daß sich (junge) Menschen vor Millionenpublikum zum Gespött machen.

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Es ist die Wut über die unverhohlene Unverschämtheit,das deutsche BtmG zu mißachten.Jeder soll sehen Verbrechen(Gesetzverstöße) lohnen sich nicht.Man muß sich dem braven Bürgern anpassen und sich unterordnen und eingliedern um dann vielleicht in Ruhe gelassen zu werden.Aber Steuern zahlen niemals vergessen.

Taylor
4 Jahre zuvor

Ich hab 2200 € Bezahlt für 50g plus 2500€ für die darauffolgende Mpu und was dazugehört obwohl ich sowohl bei der Ärztlichen Untersuchung sowie der 1. Mpu komplett sauber war, Zitat Ärztin (keine Anzeichen für einen Derzeitigen Drogenkonsum)

Hans Dampf
4 Jahre zuvor

Und dabei heißt es doch in NRW gelten bis zu zehn Gr. als Eigenbedarf. Hätte die Polizei bei ihr das Zehnfache gefunden, wären dann etwa 7000€ fällig, obwohl es sich noch immer um eine sogenannte geringe Menge handeln würde? Verfahrens Einstellung hin oder her. Solch hohe Bußgelder passen zu so einer Reglung gar nicht.
@Rainer Sikora, es ist genauso wie du sagst.
Wann hört das ganze endlich auf und wird zufrieden stellend geregelt?
Armes Deutschland.

Achim
4 Jahre zuvor

Was ist das doch nur für ein kranker und dummer Staat hier. Ich kiffe seit 1972, bin kerngesund, bin Facharbeiter und absoluter Gegner von Alkohol. Wenn ich wegen 0,9 Gramm, oder überhaupt, eine Geldstrafe bekommen würde, dann geh ich lieber die Strafe absitzen, auch wenn ich dann vielleicht Wohnung und Arbeit verlieren könnte. Für seine Lapalie jemand zu verurteilen…

Mokus Green
4 Jahre zuvor

Jeder Kiffer in Deutschland müsste am gleichen Tag sich selbst anzeigen wegen 0,5 g Mische.
Würde der Staat dann bei einer Flut von Anzeigen begreifen, welchen Schwachsinn er betreibt?
Erst wenn Alkohol und Zigaretten sowie Zucker verboten wird, werde ich begreifen, warum auch Cannabis verboten gehört.

Ein Staat der so handelt, ist für mich nicht wissenschaftlich sondern vom Alkohol geprägt.
Prost CDU

Hans Dampf
4 Jahre zuvor

@Mokus Green,
anscheinend reicht es dem Staat frech und unverhältnismäßig hoch Geldstrafen zu verteilen. Wozu denn Legalisieren oder regeln. Es lohnt sich doch jetzt schon. Dieser ganze Betrug der sogenannten Eigenbedarfsregelung
ist doch nur Augenwischerei. Ich glaube, wüsste die „ breite“ Öffentlichkeit von dieser Abzocke würde ein Aufschrei durch das Land gehen. Doch so entsteht im Volk der Eindruck als wäre der Eigenbedarf fast legal und hat keine Konsequenzen. Also bitte nicht selbst anzeigen.

buri_see_käo
4 Jahre zuvor

@Mokus Green,
der Staat begreift schon jetzt diesen vermeintlichen Schwachsinn,
Lieschen Müller eher nicht. Es geht eigentlich um ideologische
Säuberung; in konservativen Kreisen ist der Anteil an Cannabis-Konsumenten
sehr gering, ja – und das war’s, isses, und wird es ewig bleiben.
mfG fE

Hermes
4 Jahre zuvor

Lächerlich,
für 9 Microdosen !

Lars Rogg
4 Jahre zuvor

Echt lächerlich…vor 25 Jahren haben wir auch vor dem Jugendclub gekifft. Regelmäßig kamen die Grünen vorbei und haben uns kontrolliert. Diejenigen die nicht mehr rechtzeitig ihr Zeug entsorgt haben, wurden böse angeschaut, ihr Kanten oder die Tüte in den nächsten Gulli gekickt, der Zeigefinger geschwenkt bzw eine Standpauke gehalten und dann sind sie wieder abgerauscht. Keine Anzeige, kein Papierkram, keine Strafzahlungen…nix !! Ich vermisse diese alten Zeiten. Damals waren die uniformierten Jungs und Mädels sehr viel entspannter. Heute sind sogar die Zivibullen hinter den kleinen Smokern her und filzen und ficken sie, wenn sie unterwegs auf ein friedliches Reggeakonzert oder einen GOA Party sind. Gibt ja sonst nix zu tun. Armselig in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickelt…bleibt in Deckung… Weiterlesen »

Meike
4 Jahre zuvor

Der Fall zeigt, dass es sich lohnt, einen Rechtsanwalt einzuschalten, um eine Verurteilung zu vermeiden und die Einstellung eines Strafverfahrens wegen Cannabisbesitz, ggf. gegen Auflagen – Zahlung eines Geldbetrages an einen gemeinnützigen Verein oder die Staatskasse – zu erzielen.