Samstag, 14. September 2019

Gesetzesentwurf in Thailand für den heimischen Anbau von Cannabis vorgestellt

Sechs Pflanzen in jedem Haushalt für medizinische Zwecke


In Thailand geht es derzeit ziemlich flott vorwärts, wenn es um das Thema Cannabis und dessen medizinischen Nutzen geht. Erst im Dezember 2018 wurde der Einsatz von Cannabis in der Medizin erlaubt, anschließend nutzte man nach der ersten ausgelieferten Charge Medizinalhanfs verfügbares Marihuana aus beschlagnahmten Beständen für die Zubereitung dringend benötigter Öle. Erst vor wenigen Tage wurde dann der Status von Cannabisextrakten geändert, damit neben dem rechtlichen Status auch wirtschaftliche Fortschritte angepeilt werden können. Jetzt gibt es schon wieder gute Nachrichten aus dem Land des Lächelns, da die drittstärkste Kraft der politischen Regierungskoalition einen ernst gemeinten Gesetzesentwurf in Thailand für den heimischen Anbau von Cannabis vorgestellt hat.

Nach Meldungen auf Reuters.com haben die Mitglieder der Bhumjaithai Partei einen Gesetzesentwurf eingebracht, der es Thailändern erlauben soll, bis zu sechs Cannabispflanzen pro Haushalt anzupflanzen. Obwohl derzeit noch eine strikte Verbotspolitik durchgesetzt wird, die bis zu zehn Jahre Gefängnis und hohe Geldstrafen nur bei Besitz der Natursubstanz vorsieht, könnte somit schon bald eine große Veränderung in Thailand stattfinden. „Das Prinzip ist für medizinische Zwecke gedacht. Sie können es bei Beschwerden zu Hause haben, aber auf der Straße nicht rauchen“, sagte Supachai Jaisamut gegenüber Reuters. Der Gesetzesentwurf sieht dabei auch vor, dass Homegrower ihre Ernte unter Aufsicht der Behörden an lizenzierte Institutionen verkaufen dürften, was laut Supachai Jaisamut dem kalifornischen Modell ähneln würde. Ein bislang noch im Aufbau befindliches Drogeninstitut hätte daraufhin die Befugnis, Cannabidiol (CBD), das aus der Cannabispflanze gewonnen wird, zu kaufen, zu extrahieren und auch zu exportieren. Wenn es genügend Unterstützung seitens der Regierung gäbe, könne das Gesetz sechs Monate nach der Wiederöffnung des Parlaments im November bereits verabschiedet werden und somit die zu befürwortenden Optionen für alle Thailänder bieten. Die Bhumjaithai Partei erfüllt mit ihrem Vorstoß ein Wahlversprechen, das auch dazu beitragen würde, die junge Medizinalhanfindustrie im Land zu stärken. Sogar die Food and Drug Administration – die dortige Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln – weiß von der Notwendigkeit aktiv zu werden, weshalb man aufgrund des gestiegenen Interesses in der Öffentlichkeit und seitens Investoren in diesem Monat erste Cannabis-Workshops ankündigte.

Im Heimatland des Münchner Oktoberfestes hingegen, dürfte sich nach der Benennung von Daniela Ludwig (CSU) zur neuen Drogenbeauftragten bezüglich eines dringend benötigten Umschwungs in der Cannabispolitik recht wenig tun – nach Meinung von Businessinsider.de mindestens zwei Jahre lang.

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6 Kommentare
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Krake
4 Jahre zuvor

Ist doch klar, die Thais sind wenigstens so klug und lassen sich dort von niemandem (und schon gar
nicht von ausländischen Großkonzernen), in die Suppe spucken!! Mann, die sind verdammt gerissen, lassen durch Ihre Obersten das Volk durch eine eigene Cannabisversorgung schützen!! Und das mit aller-
feinsten Sativa Haze Sorten…ich bin geplättet…boah ey, so nen König will ich auch..boah Neid!!

R. Maestro
4 Jahre zuvor

@Krake.
Ist doch klar, die Thais sind wenigstens so klug und lassen sich dort von niemandem (und schon gar
nicht von ausländischen Großkonzernen), in die Suppe spucken!! Mann, die sind verdammt gerissen, lassen durch Ihre Obersten das Volk durch eine eigene Cannabisversorgung schützen!!

Ich schliesse mich an.
Hier geht es nur um Geld, um die Gesundheit und um seine Bürger ging es hier leider noch nie!!!

Harald
4 Jahre zuvor

@ Krake und Maestro
Ich denke das hat nicht primär was mit Gerissenheit zu tun sondern mit dem Anstand der Regierung. Es gibt genügend Regierungen die diese Bezeichnung nicht im Ansatz verdienen. Bestes Beisiel ist unsere deutsche Regierung. Die ist eine käuflich, arrogante und absolut nichts könnende Truppe. Wie soll von diesen intriganten Verbrechern ein nur im Ansatz ehrliches und aufrichtiges Konzept kommen. Das Wort Volksvertreter verdienen eben nur Politiker, die das auch wirklich tun, das Volk vertreten. Unsere sind doch Speichellecker der Konzerne mit Redegenehmigung durch diese, so lange der Inhalt der Rede genehm ist.

Krake
4 Jahre zuvor

Cool finde ich, daß man hier Jungs trifft, die ähnlich wie man selbst tickt und daß man sich mit denen über so n Zeug hier auslassen kann !! Jawohl.

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Wir sind Futter für die Schweine! Im Sautrog des Bundstags von Berlin.

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Edit mze: Inhalt des eigentlichen Kommentars gelöscht. Contenance Maestro, contenance!