Mittwoch, 11. September 2019

Legale Cannabisgeschäfte lassen die Kriminalitätsrate sinken

Weniger Verbrechen nach der Erlaubnis des Marihuanahandeltreibens

Foto: Archiv


Ein wichtiges Argument der Befürworter eine Cannabislegalisierung ist die Aussage, dass man mit einem legalen Handel die Organisierte Kriminalität eindämmt. Auch hätten Polizei und Gerichte wieder mehr Kapazitäten, sich auf die wirklichen Verbrechen zu konzentrieren, unter denen nicht nur ein einzelner Mensch aufgrund seiner freien Entscheidung möglicherweise zu leiden hat. Dass dem tatsächlich so ist, konnte bereits Anfang 2018 eine Forschungsgruppe norwegischer und amerikanischer Wissenschaftler bestätigen, die sich mit dem Rückgang von Gewaltverbrechen aufgrund des legalen Zugangs zu Cannabis beschäftigte. Jetzt gibt es vergleichbare Erkenntnisse aus der Stadt Denver in Colorado, da sich zwei hochrangige Ökonomen der Federal Reserve Bank of Philadelphia mit dem Zusammenhang zwischen legalen Cannabisverkaufsstellen und der dortigen Kriminalitätsrate beschäftigten. Dabei kam heraus: Legale Cannabisgeschäfte lassen die Kriminalitätsrate sinken!

Laut den Daten, die im Journal Regional Science and Urban Economics veröffentlicht worden sind, führt die Verfügbarkeit von legalen Cannabisgeschäften zu einem Rückgang der lokalen Kriminalität, wie es von Befürwortern der Cannabisfreigabe schon lange prognostiziert wird. „Jede zusätzliche Abgabestelle in einem Stadtviertel führt zu der Verringerung von 17 Straftaten pro Monat pro 10.000 Einwohner, was einem Rückgang von rund 19 Prozent gegenüber der durchschnittlichen Kriminalitätsrate im Stichprobenzeitraum entspricht.“ Der Großteil der Kriminalitätsreduzierung sei dabei auf einen Rückgang der gewaltfreien kriminellen Aktivitäten zurückzuführen. Was die Ökonomen daraus schlussfolgern klingt so: „Insgesamt deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Cannabisshops die Kriminalität in Stadtvierteln insgesamt verringern, ohne dass Anzeichen für ein Übergreifen auf die umliegenden Stadtviertel vorliegen. … Unsere Ergebnisse stimmen mit Theorien überein, die vorhersagen, dass die Legalisierung von Marihuana illegale kriminelle Organisationen verdrängt und die Kriminalität durch Änderungen des Sicherheitsverhaltens – oder die Substitution durch schädlichere Substanzen – verringert wird. … Weiterhin gibt es keine Beweise dafür, dass der vermehrte Konsum von Marihuana selbst zu zusätzlichen Straftaten führt.“ Die Ergebnisse der Autoren stimmen somit mit früheren Studien überein, die zu dem Schluss kamen, dass die Regulierung des Cannabisverkaufs nicht mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden und sogar eine Rolle bei der Verhütung bestimmter Straftaten wie Diebstahl spielen kann.

Wir danken Norml.org für die Berichterstattung in dieser Sache!

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7 Kommentare
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Harald
4 Jahre zuvor

Wenn Cannabis legal wäre, dann hätten wir in Deutschland ja eine halbwegs ehrliche Kriminalstatistik. Dann könnten die “Helden” nicht mehr harmlose Kiffer wegfangen, ihnen das Leben versauen und mit ihren “großen Erfolgen” prahlen. Mir ist klar, das aus diesen Gründen eine Legalisierung nicht erwünscht ist. Da müsste die Wichstruppe ja Farbe bekennen und würde als das dastehen was sie sind. Eine Truppe, die nur bei harmlosen Leuten die ach so dicken Muskeln spielen lassen kann. Was für eine Loosertruppe.

APO
4 Jahre zuvor

Also, es können “Cannabisshops die Kriminalität in Stadtvierteln insgesamt verringern, ohne dass Anzeichen für ein Übergreifen auf die umliegenden Stadtviertel vorliegen.”

Also die verringert Kriminalität greift nicht über? Das bedeutet dann folglich auch, dass irgendwelche Modellprojekte bzw. Inselprojekte mehr oder weniger sinnlos sind. Das sollten sich Aktivisten bei ihren Ideen zu ihren Modellen mal durch den Kopf gehen lassen. Ich denke, nur vollständige Legalisierung wirkt sich nachhaltig sinnvoll aus, wenn flächendeckend.

Außerdem halte ich es für verfassungswidrig, wenn nur wenige einzelne legal kiffen können, während andere sich bei gleichem Verhalten strafbar machen.

Der Realist ohne Kraut
4 Jahre zuvor

Oh Wunder, Oh Wunder. Das sind allen logischdenkenden Menschen bereits vor Jahrzehnten klar gewesen. Aber ist trotzdem gut, dass es schwarz auf weiß ‘herausgefunden’ wurde. Diese Erkenntnis erhöht glücklicherweise den Druck etwas mehr auf die Ideologie, die noch immer Millionen vertreten. Also wieder ein weiterer unbestreitbarer Fakt, der die Legalisierung etwas näher rückt. @ APO [Außerdem halte ich es für verfassungswidrig, wenn nur wenige einzelne legal kiffen können, während andere sich bei gleichem Verhalten strafbar machen.] So sieht’s aus! Herr X und Frau Y dürfen sich neben die Polizei stellen und der blöde gegenüber macht sich schon verdächtig, nur weil er/sie den Geruch wahrnimmt. Niemand braucht Modellprojekte! Die totale Freigabe ist das EINZIGE Mittel und alles andere ergibt für Gegner… Weiterlesen »

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Wir treten auf der Stelle.Alle Argumente werden Gebetsmühlenartig seit Jahrzehnten wiederholt.Ohne Wirkung.

Giralgeldschöpfung
4 Jahre zuvor

50 000 Produkte können durch Hanf ersetzt werden . Z.b. Produkte aus Plaste , Erdöl ,Beton ,Cellulose .

Nicht nur hunderte Pharmafirmen und Dealerbanden werden, nach einer kompletten Cannabis-Legalisierung ,verschwinden, sondern auch die gesamte Erd-Ölindustrie wird vernichtet ,Zement wird durch Hanfbeton ersetzt , Holz-Cellulose wird durch Hanf-Cellulose ersetzt , so das kein Baum mehr abgeholzt werden muss etc. .

1 Hektar Hanf erzeugt dreimal mehr Cellulose als ein Hektar eines 60 Jahre alten Waldes .
Ohne Umstellung ,der Cellulose Produktion auf Hanfbasis , existiert keine wirksame und glaubhafte Klimapolitik .

Cannabis ist viel mehr als nur Medizin .

nibo
4 Jahre zuvor

Wären die Nürnberger Prozesse ohne Grund geführt worden, hätten sie vielleicht auch kein Ende gefunden. Etwas hypothetisch angenommen mag im Hintergrund der Klage eine Ursachenforschung eine wichtigere Maßnahme im Bezug auf Deutschland, die Welt und den Nationalsozialismus sein, als blind alles abzuurteilen was gerade nicht schnell genug die ParteiNadel aus dem Kragen hat verschwinden lassen können. Und Drogen spielten im NS-Deutschland eine bedeutende Rolle. Cannabis war nicht unbedingt die tragende Substanz, man hatte andere Pläne. Die Weltherrschaft und nicht weniger. Hört man heute den Agitatoren nur etwas aus notwendiger Entfernung zu, erkennt man die Charakteren die persönliche Nähe zum Nationalsozialismus strikt leugnen. Wie auch, wenn es um Hintergründe geht aus denen dieser Rassenwahn entspringt. Nicht zuletzt sind es Wirtschaftsinteressen die… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
4 Jahre zuvor

@ nibo
Selten so einen klaren Text mit Hand und Fuß gelesen!!!