Dienstag, 23. Juli 2019

Auf dem Grab von Fritz Teufel blüht der Hanf

Aufmerksame Berlin-Touristinnen aus Bayern melden Cannabis-Grow auf der Grabstelle von Deutschlands verhasstestem Spaß-Guerillero und Haschrebellen

Cannabis

 

 

Eine Glosse von Sadhu van Hemp

 

 

Der Teufel kann es einfach nicht lassen – und das noch über seinen Tod hinaus. Was 1967 begann und 2010 mit seinem Tod beendet schien, will einfach nicht aufhören. Noch immer gelingt es dem Bürgerschreck, die Deutschen zur Weißglut zu bringen. Als wenn er nicht schon genug Unheil angerichtet hätte, fordert er selbst als toter Mann Vater Staat und seine Untertanen heraus. Aufgerissen werden die alten Wunden und Millionen traumatisierte Bürger 60+ gruseln sich, dass der längst eingeäscherte Volksfeind Nr. 1 noch immer herumspukt und nun die Enkelgeneration mit dem Virus der Rebellion gegen das Establishment infiziert.

 

Ja, der Geist des Teufels lebt fort und befehligt aus der Tiefe seines Urnengrabes auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte die Erben seines geistigen Nachlasses. Und dazu zählt die Pflege des Haschrebellen-Brauchtums, wie es einst Fritz Teufel und seine Mitstreiter lebten.

Und so kam es, wie es kommen musste: Anstatt sich darauf zu beschränken, die Grabstelle brav mit den gängigen Friedhofsgewächsen auszustatten, haben Teufels Jünger eine prächtige Cannabis-Pflanze aufgestellt, deren betörender Duft dem Ort des Gedenkens vollkommene Ruhe und Frieden schenkt.

 

Doch mit diesem Frieden ist es nun vorbei. Zwei Berlin-Touristinnen aus München bummelten Ende letzter Woche über den Gottesacker im Schatten des Bundesnachrichtendienstes, auf dem zahlreiche bedeutende und prominente Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Als die beiden älteren Damen an des Teufels Gedenkstein traten, staunten sie nicht schlecht, als sie eine Cannabispflanze auf der ein Meter mal ein Meter großen Grabstelle anlächelte. Was andere Friedhofsbesucher über einen längeren Zeitraum offensichtlich nicht irritierte – dit is eben Berlin – war für die beiden bayerischen Freistaatlerinnen eine Sensation. Und von der muss die Welt natürlich erfahren.

Die Polizei zu alarmieren, schien den beiden Touristinnen jedoch etwas zuviel Bürgerpflicht im Sodom und Gomorrha an der Spree, und so verständigten sie kurzerhand die Hauptstadtpresse. Und wer war zuerst am Tatort, als die Rede von Fritz Teufel war? Na klar, die B.Z., Berlins schmierigstes Boulevardblatt aus dem Hause Springer, das bereits vor fünfzig Jahren keine Gelegenheit ausließ, um den Lieblingsfeind aus der antiautoritären Bewegung zum Popstar der linksautonomen Szene und zur Ikone der verlausten Kifferbrut hochzujubeln.

 

Und so kamen die beiden späten Mädels aus dem Bayerischen zwar nicht ins Fernsehen, aber in die B.Z., mit der sich bis heute bestens der Hintern abputzen lässt, wenn gerade keine Bildzeitung zur Hand ist. Die B:Z.-Reporter schossen ein hübsches unverpixeltes Photo von den beiden, wie sie verbotenerweise an der „Haschpflanze“ schnuppern und die giftigen Dämpfe einatmen. Auch darf eine der Damen etwas sagen, und zwar so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Die B.Z. zitiert die Plaudertasche: „Ich habe auch so eine Pflanze auf meinem Balkon. Aber hier im öffentlichen Raum? Toll, dass so was in Berlin möglich ist.“

Selbstverständlich konnte es sich die B:Z. nicht verkneifen, die Urheberin des Geplappers bei vollem Namen zu nennen und damit eventuell andere ungebetene Geister zu rufen. Es steht zu befürchten, dass die Münchnerin wegen der flapsigen Bemerkung in ihrer Heimat noch in Teufelsküche kommt.

 

Nun denn, der Cannabis-Krimi um Fritz Teufel in der Chausseestraße 126 hat gerade erst begonnen. Die B.Z. berichtet nämlich auch, dass „hartnäckig behauptet wird, dass Teufels alte Freunde, Anhänger und Fans rund um seine letzte Ruhestätte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof ab und an Partys feiern. Mit viel Alkohol und anderen Drogen.“

Wenn das stimmt, dürfte das nicht nur ein Fall für Polizei und Staatsschutz sein, sondern auch für die katholische Kirche. Schließlich handelt es sich um Teufelsanbetung – und da müssen Exorzisten ran.

 

 

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6 Kommentare
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R. Maestro
4 Jahre zuvor

Es wird ja mittlerweile echt unangenehm. mich als Bayer und ehemaliger Münchner zu outen.
Aber dieser süffisant und ironisch gespickte Artikel relativiert es wieder.

Gut verfasst. 🙂

Naja, vielleicht wird der “Rauschgiftzüchterin” bei der Rückkehr nach München, in den Freistaat (lol), zuerst in den Hinterkopf geschossen. Nur vorsorglich.
Schliesslich könnte ja EXTREME Gefahr im Verzug gewesen sein.
Erst anschliessend werden Fragen gestellt. Das zwangsläufig folgende Schweigen wird dann als stilles Einverständnis bezeichnet.
Danach kann man ungestört schnüffeln, ob dIe Pflanze auf Balkonien überhaupt existiert!
Auf das ach so tolle, feine Näschen der Trüffelschw…., äh, Beamten kann man sich ja verlassen.

Aber in flüssigem Rauschgift könnten sie ersaufen und würden es nicht checken.

Georg Elser
4 Jahre zuvor

Was hat er doch für ein Glück der Fritz Teufel , das er nicht als Frau geboren wurde .
Als Frau in Deutschland, hat man wenig zu lachen, besonders dann wenn der besoffene Ehemann einen Tot schlägt , das geschieht alle 2 tage, allein in Deutschland . Die CDU und besonders die CSU möchte ,das das Morden weiter geht , statt Rentenzahlungen für die immer größer werdende Unterschicht können so Bonzen üppiger finanziert werden .
Fritz war Fahrradfahrer und darum Glaube ich nicht das Alkohol einen wichtigen Platz in seinem Leben gehabt hat .

Der Realist ohne Kraut
4 Jahre zuvor

Da wir ja alle wissen, dass Hanf die schrecklichste und gefährlichste Pflanze der Welt ist, habe ich etwas Lesenswertes zum Volksgut Alkohol vom Aug. 2018 gefunden…
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/article/969751/globale-lancet-studie-wieviel-alkohol-trinken-deutsche.html

Nicht nur die Deutschen sind schwer gestört, es ist wohl die gesamte Welt! Unfassbar!

Gleichzeitig wird damit auch wieder sehr deutlich, dass die kleine Cannabis-Lobby nichts gegen die ‘Braumeister’ ausrichten kann. Leider!

Georg Elser
4 Jahre zuvor

Die Bedrohung durch den sogenanten .internationalen Terrorismus ist vergleichsweise verschwindend gering als die durch Alkohol , die Opferzahlen und die Kosten können das eindeutig belegen . Die Finanzierung der Anti-Terrorbekämpfung hat jedoch, dank Springer und Co , die zigfache Geldmenge zur verfügung . So bekommt die CDU und die Waffenindustrie die Fördergelder und nicht die Sozialarbeiter .

Georg Elser
4 Jahre zuvor

@ Der Realist ohne Kraut Sind sie ein Saboteur ? Die Unberechenbare Alkoholloby wird zurzeit ziemlich brutal Ab-Transportiert , sowie hart an und ausgepackt zuzüglich korrekt zerhakt , wie ein Kilo Cannabis und das ist gut so . Besonders in Colorado , Californien , Ohio , Washington , Alaska , Nevada , Oregon etc. und Morgen in Tschechien wie auch in Bayern . https://www.n-tv.de/wirtschaft/US-Alkoholindustrie-kaempft-gegen-Cannabis-article19199796.html https://hanfverband.de/nachrichten/news/colorado-zieht-bilanz-zahlen-und-fakten-nach-zwei-jahren-re-legalisierung https://hanfjournal.de/2016/11/29/usa-alkohol-lobby-fuerchtet-marihuana/ Also Bitte , Lüge hier nicht rum , in der Komentarleiste , im HJ . Mkay ? “”Gleichzeitig wird damit auch wieder sehr deutlich, dass die kleine Cannabis-Lobby nichts gegen die ‚Braumeister‘ ausrichten kann. Leider! “” In Yachten und vip lounge´s und anderswo ,gammeln die Branntweindealer sowie ihre fantasielose , überbezahlte Security vor sich… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
4 Jahre zuvor

@ Georg Elser
Deine Frage an mich kann nicht wirklich dein Ernst sein.

Dier ist offenbar entgangen, dass ich regelmäßig kommentiere. Da sollte mein Standpunkt klar sein! Saboteur, du bist wohl der Witzbold des HaJo. Mit Fred verwandt?

An deiner Stelle würde ich mir meine Kommentare richtig durchlesen, so bekommst du vielleicht auf deine wirklich dumme Frage eine gescheite Antwort.

Ein Tropfen bis das Fass überläuft. Wahnsinn. Der Bach wird teilweise zum reißenden Fluss, und dennoch gibt’s genügend, die entkommen…

Fast sinnlose Anmerkungen ergeben nur für CDU, SPD und AfD wahren Gehalt…
nicht wahr!?

Lass dich mal auf Demos anpöbeln, dir die Bude durchwühlen von netten Beamten, dann darfst du deinen Baggern gerne an mich richten.