Sonntag, 14. Juli 2019

Ganz Berlin ist eine Cannabis-Wolke

Es riecht gut in Deutschlands Hauptstadt


Vor mehr als fünfzig Jahren verbreitete die Studentenbewegung in der freien Stadt Westberlin Angst und Schrecken im bürgerlich-konservativen Milieu. Es wurde rebelliert, demonstriert und experimentiert – auch mit psychoaktiven Substanzen. Schon damals zeichnete sich ab, dass die Preußenstadt im Drogensumpf versinken wird und keine Macht der Welt dies verhindern kann. Alle Bemühungen der drei Staatsgewalten, Berlin mit harter Hand drogenfrei zu bekommen, waren von vorneherein zum Scheitern verurteilt und haben letztlich das ganze Gegenteil bewirkt. Heute, anno 2019, kann Berlin mit Stolz darauf verweisen, im Ruf eines Drogenparadieses zu stehen. Berlin tut gut, wenn man verbotenerweise kiffen, koksen und Pillen einwerfen will, ohne sich permanent den Rausch durch Paranoia versauen zu lassen.

Der Drogentourismus boomt wie seinerzeit in den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Amsterdam. Wer richtig Spaß haben will, der kommt im gottlosen Berlin auf seine Kosten. Gerade jetzt in der warmen Jahreszeit geht es rund in den Innenstadtbezirken und eine Party jagt die nächste. Kein Wochenende vergeht, an dem nicht irgendwo eine Veranstaltung stattfindet, die mal eben ein paar Tausend Menschen anzieht. Allein Pfingsten feierten rund eine Million vorwiegend junge Leute den „Karneval der Kulturen“. Begleitet wurde der Straßenumzug von einer Cannabis-Rauchwolke und Herscharen von Btm-Fachverkäufern, die von der Polizei unbehelligt ihren Dienst an den Feierwütigen versahen. Kaum Luft zu bekommen war auch auf der Hanfmesse „Mary Jane“, die Ende Juni bei schönstem Sommerwetter auf dem Areal der „Arena“ und dem dazugehörigen Badeschiff am Spreeufer mehrere zehntausend Besucher anlockte.

Und das war nur der Anfang der Berliner Partysaison. Am 27. Juli folgt ein weiteres Highlight für Leute, die sich gerne an sich selbst berauschen. Insbesondere die Pulver-Fraktion wird aus aller Welt einfliegen, um sich auf dem „Christopher Street Day“ in Ekstase zu bringen. Erwartet werden 750.000 partyerprobte Besucher, die vom Kurfürstendamm über die Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor ziehen und gegen alle guten Sitten verstoßen – und das unter den Augen der Weltöffentlichkeit, die sich wundert, dass die deutsche Polizei so etwas duldet. Über den Daumen gepeilt dürfte jeder zweite CSD-Teilnehmer eine illegale psychotrope Substanz intus haben. Die Versorgung mit dem passenden Stöffchen gewährleisten nicht nur ortsansässige Fachhändler, sondern auch Handelsreisende aus nah und fern.

Ebenso ohnmächtig wird die Staatsgewalt am 10. August zugucken, wenn die 23. „Hanfparade“ durch Berlin zieht und den Prachtboulevard Unter den Linden einnebelt. Manch Tourist aus dem funktionierenden Teil Deutschlands wird sich verwundert die Augen reiben angesichts der Masse an kriminellen Hänflingen, die ihr Recht auf freies Kiffen mittels zivilen Ungehorsams einfordern und exakt dem Menschenbild entsprechen, vor dem der Pastor daheim warnt. Um diesem Bild noch mehr Ausdruckskraft zu verleihen, möge es den Organisatoren der Hanfparade gelingen, möglichst viele Hänflinge vom Sofa zu holen und zum gemeinsamen Spaziergang durch Berlins Mitte zu bewegen.

Doch nicht nur an Großkampftagen herrscht THC-Smog-Alarm. Schuld daran trägt der Klimawandel, der mit heißen und trockenen Sommern die Berliner ins Freie treibt. Mittlerweile herrscht Parkbanknot in den Grünanlagen und an den Ufern der Stadtgewässer. Oftmals müssen sich Kiffer, die in Ruhe für sich einen Joint rauchen wollen, eine Bank mit anderen teilen, die auch entspannt für sich allein quarzen wollen. Es gibt kaum mehr Hemmungen, in aller Öffentlichkeit mit einem Tütchen im Mundwinkel durch die Stadt zu flanieren oder zu radeln. Durch die Häuserschluchten von Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln zieht des abends ein steter Ganjaduft, der immer mehr besorgte Hipster-Eltern dazu zwingt, das Kinderzimmerfenster geschlossen zu halten.

Kurz und gut, in Berlin steppt der Bär, und jeder kann nach seiner Façon selig werden, wenn er sich denn nicht allzu dämlich anstellt und Mut zur Freiheit hat. Dass die schrankenlos ausgelebte Lust am Sein auch ihre Schattenseite hat, soll nicht unerwähnt bleiben, ist aber angesichts des von sozialen und religiösen Zwängen beengten Lebens in der deutschen Provinz zu vernachlässigen.

Sadhu van Hemp

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10 Kommentare
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Ramses VIII
4 Jahre zuvor

Vor mehr als fünfzig Jahren verbreitete die Studentenbewegung in der freien Stadt Westberlin Angst und Schrecken im bürgerlich-konservativen Milieu bis sie dann den Dollar suchten und arschlöcher wurden, Kinder zeugten die Staatsanwälte und Bullen wurden.

Ebenso ohnmächtig wird die Staatsgewalt am 10. August zugucken, wie der Dealer Nutzhanf oder Kamelscheisse verkauft weil das ja den Konsumenten heilt.

Die ewige Hölle ist ein Ort wo die Staatsgewalt gut aufgehoben ist. Ich bin überzeugt davon das kein einziger Polizist im Himmel ist.

Du musstest… Polizist aber der Alte wird dich auch in die Hölle schicken müssen.
Es is schon ziemlich beschissen das die Menschheit so ein krankes Stück scheisse ist. 50000 jahre und immer noch ein Idiot der immer beschissener wird.

Sadhu van Hemp
Editor
Antwort an  Ramses VIII
4 Jahre zuvor

Ahoi Ramses VIII.! Ich war Teil der Studentenbewegung, wenn auch nur als Oberchüler. Wir hatten damals allen Grund, unseren halbherzig entnazifizierten Vätern und Müttern mitzuteilen, dass wir nicht so werden wollen wie sie. Dass viele dennoch so geworden sind wie ihre Eltern und Großeltern und nach Studium und Ausbildung den Weg des geringsten Widerstands gegangen sind, liegt nun mal in der Natur des Menschen. Denn “erst kommt das Fressen, dann die Moral.” Das hat also nichts mit “Gut” und “Böse” zu tun. Doch neben allen “Arschlöchern” gibt es auch eine Vielzahl von Alt-68’ern, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Rückgrat bewiesen haben. In den Siebzigern Jahren trat ein Paradigmenwechsel in der deutschen Gesellschaft ein, der seinesgleichen sucht. Allein die Strafrechtsreformen nach… Weiterlesen »

Ralf
4 Jahre zuvor

@Ramses VIII Du hast 100% Recht mit deiner Aussage. Was ich immer am meisten abstoßend gefunden habe war die Heuchlei von kiffenden Kollegen, und das waren keine Eizelfälle, die genau den selben Scheiß verzapft haben wie ihre Eltern, nämlich mir (mit dem Joint in der Hand) in`s Gesicht zu sagen daß sie auf jeden Fall verhindern werden das ihre Kinder anfangen zu kiffen.Sie haben den Joint dann auch verschämt vor ihren Kindern versteckt und die Aufklärung über Genussmittel den verlogenen Schulen überlassen. Solche Art Nestbeschmutzer gibt es massenhaft in der sog. Kiffergemeinde(die wohl niemals eine Gemeinschaft war), und ja sie vertreten heute auch als Bullen und Staatsanwälte oder Handlanger einer sich immer mehr verselbständigenden Verwaltung die Gegenseite, oder mästen sich… Weiterlesen »

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Es ist eine verlogene Ehrlichkeit und Sauberkeit in Deutschland,und die Wahrheit wird gehaßt und vermieden.

Echt jetzt
4 Jahre zuvor

Ja ja, auch im letzten Kuh Kaff mit zwei Häusern steppen sie. Vorallem Steppen immer wieder Hordenweise Hausdurchsuchungstruppen an, die dann auch keinen Halt vor jeglicher Privatsphäre von WG mitbewohnern kennen. Freudig werden Sachen durchsucht die Sie nichts angehen. Desweiteren werden jeden Tag Kollonenweise Schüler auf Verdacht kontrolliert, ob sie jehmals was bis dahin damit zu tun hatten? Es wird ihnen mit aller Härte und mit Miesen Entwürdigenden Sprüchen der Polizei schon früh gezeigt, wer das angebliche Sagen hat. Patienten die immernoch keine Hilfe bekommen, obwohl sie von Arzt zu Arzt rennen und dort jedes mal regelrecht um Hilfe betteln müssen, um dann dort gesagt zu bekommen das das Gesetz von 2017 in diesem Bundesland angeblich nicht zählt. Das die… Weiterlesen »

Ralf
4 Jahre zuvor

@Echt jetzt
“Ob rechts, oder linksversifft”.
Oh, da würde ich aber doch lieber sagen ob links oder rechtsversifft man kann auch sagen rechtsverblödet!

Security
4 Jahre zuvor

Wen die Welt nur aus Arschlöchern besteht, dann setz dir die Brille der fanatischen Gerechtigkeit auf und du wirst ein Paradies sehen . Das Paradies lebt, Reife ,süße Früchte ,überall , man braucht sie nur Pflücken .In Bern , Dubai .Kuwait ,In den Potsdamer Arkadien , in Hamburg ,München .etc . Sweet Fruits .

American Holocaust
4 Jahre zuvor

Die Nachkriegspädagogik in Deutschland bestand Hauptsächlich aus dem vergraben und bergen von Leichen und dem spielen mit Blindgängern . Wer das als Kind erlebt hat ,ist heute nicht selten der Inbegriff von Verrohtheit . Der Bundestag ist voll ,mit diesen bedauernswerten Gestalten . Darum ,auch wird auch in der BRD, jeden Zweiten, Tag eine Ehefrau von ihrem besoffenen Ehemann getötet . Besoffen sind auch die Kinderschänder ,Schläger und Umweltverschmutzer .Und das geht immer weiter so ,weil vom Ausland bezahlte Saboteure sich als Nationalisten tarnen und fleissig behaupten, Alkohol gehöre zur deutschen Kultur . So viele , Scheiterhaufen ,Massaker , Genozide , Säuberungen und und und ? Heute stehen diese Mörder an den Bildschirmen und Micros der Medien und ermahnen zur… Weiterlesen »

Georg Elser
4 Jahre zuvor

@Secutity
Auf Sylt tummelt sich abartiger Reichtum . Vieleicht kündige ich meine 4 Jobs und werde Safeknacker auf Sylt .

www.beschneidung-von-jungen.de
4 Jahre zuvor

Berlin ist voll mit Religiösen Fanatikern die sich verstellen , lügen und ihre Wahren Absichten verbergen Mit Christlicher Symbolik und Ritualen wird fleißig unterchwelig Missioniert . Moslems feiern blutige Religiöse verstümmellung und praktizieren bewust das Prinzip der lüge der Taqiyya . Das erst religiöse Schriften , Hölle und Abscheuligkeiten definieren und so Angst und Fanatismus schaffen ,zeigt sich auch darin das ein halbnackter gefolterter Zimmermann, an vielen orten in Berlin öffentlich zur schau gestellt wird . Diese religiösen Wahnsinigen , die lieber Glauben als Denken , die Göttlichkeit vor Menschlichkeit stellen wollen , werden hoffentlich bald nicht länger von der Evolution aussen vor gelassen .