Samstag, 29. Juni 2019

Energiewende, Klimawandel, hohe Schule der Politik vor Greta Thunberg

Wie ein Thriller hochbrisante politische Fragen behandelt und dabei der Wahrheit ziemlich nahe kommt


Es gibt Thriller und gute Thriller. Gute Thriller behandeln manchmal hochpolitische Themen, die eigentlich genauso gut in Sachbuchform oder im Zeitungsartikel abgehandelt werden könnten. Diese Art von guten Thrillern zeichnen sich meistens dadurch aus, dass die Autor*innen meistens aus dem Dunstkreis der hohen Politik oder aus den Chef-Etagen von börsennotierten Unternehmen stammen. Beim Autor des im Rowohlt Verlag erschienenen Thrillers „Die schlichte Wahrheit“ fällt die diesbezügliche Verlagsinformation recht dünn aus. Es heißt nur, dass Mark Johnson jahrelang als politischer Berater gearbeitet hat und heute im Public-Relations-Bereich zuständig ist. Trotz dieses geringen blinden Flecks für die Leser*innen wird bei der Lektüre von „Die schlichte Wahrheit“ schnell klar, dass Johnson ein Kenner der hohen Schule der Politik ist und sie dementsprechend realistisch als das darstellt, was sie ist: ein äußerst schmutziges Geschäft.

Zum Inhalt: Dass die Politik ein sehr schmutziges Geschäft ist, wird den Leser*innen von „Die schlichte Wahrheit“ schnell klar. Zudem kommt hier die Thriller-Komponente in Spiel, denn in dem Buch ist Politik zudem ein ziemlich tödliches Geschäft.
Aber wieso das alles und worauf begründet Johnson seine Darstellungen? Für den Ministerpräsidenten von Schweden steht es momentan recht schlecht um seine Wiederwahl, doch sein enger Politikberater Anders Ekholm will mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft die Wende schaffen. Und was eignet sich in Zeiten der von Klimawandel-Leugnern als Klima-Hysterie denunzierten Klimawandels besser als eine weltweite Energierevolution, die nachhaltig, die Umwelt schon und dennoch ein gutes Geschäft für (beinahe) alle verspricht? Diese sagenhafte Formel, mit der all das möglich wäre, befindet sich aber im Besitz der Beraterfirma Lionshare. Zu deren Kunden zählen vor allem mächtige Lobbyisten, die andere Interessen verfolgen, als die Menschen vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen. Insofern liegt es nahe, dass Ekholm seinen jungen Umweltreferenten Jonatan Stark bei Lionshare einschleust, was aber natürlich ein sehr riskantes Unterfangen ist.
Gleichzeitig wird Ekholms Pressesprecherin Betty Lind eine Liste zugespielt. Darin wird behauptet, dass zahlreiche Vertraute des Präsidenten Schmiergelder erhalten. Und der Clou ist, sie selbst zählt angeblich auch zu den Bestochenen. Aber Betty lässt sich nicht entmutigen und folgt der Spur des Geldes. Wenig überraschend stößt sie dabei auf Lionshare.
Schließlich kreuzen sich Bettys und Jonatans Wege. Zu diesem Zeitpunkt wissen sie aber bereits, dass sich hinter Lionshares Hochglanzfassade abartige und unmenschliche Abgründe auftun. Aber trotz all dieser verheerenden Warnsignale ahnen sie noch nicht, was wirklich auf dem Spiel steht.

Mark Johnsons Thriller „Die schlichte Wahrheit“ gehört eindeutig in die Rubrik „gute Thriller“. Er versteht es ausgezeichnet die hochpolitischen und brisanten Themen aus der realen Welt in die Welt des Thrillers zu übersetzen. Dabei gelingt ihm vermutlich aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen in diesen Bereichen ein wirklichkeitsnahes Panoptikum über die Sümpfe und die Klüngel-Verwicklungen von Politik und Wirtschaft. Wer sich dafür und für das uns alle betreffende Thema des Klimawandels interessiert, dem sei „Die schlichte Wahrheit“ ans Herz gelegt. Und für alle anderen gilt: Wer „nur“ eine spannende, gut zu lesende Lektüre sucht, wird bestens bedient. 

Christian Rausch

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5 Kommentare
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R. Maestro
4 Jahre zuvor

Unsere hochbezahlten Politiker haben in Jahren nicht erreicht, was Greta (unbezahlt) erreicht hat.
Ausser Spesen nix gewesen.
Fast. Zumindest hat das Amt zur Drogenbeauftragten dazu geführt dass jemand in der Ungass seinen Müll losgelassen hat.
Ein teurer Erste-Klasse Flug, den alle bezahlen durften, für den geistreichen Inhalt, dass sogar Bild am Sonntag neidisch wird.
Jeder vollgerammelte Aschenbecher besitzt mehr Hirn.
Was soll ich noch auf diesen Scheiss geben, unserer Drogenpolitik und ihrer Hauptfiguren habe ich 14 Tage Koma zu verdanken.
Fickt euch, Mutti wie Mortler, Patronessen oder Profiteure des Todes.
Alles F.A.M. 🙂 oder so ähnlich!

Egal
4 Jahre zuvor

Politiker sollten nach Leistung bezahlt werden.
Für die BRD würde das bedeuten das die meisten Politiker dann wohl Insolvenz anmelden können da die meisten keine Leistung erbringen.
Und Frau Merkel sollte einmal Cannabis gegen ihr zittern einsetzen!
Das könnte Wunder bewirken!
So meine Empfehlung!

German Privatsphäre
4 Jahre zuvor

Die Wahrheit sieht ganz anders aus , ohne Alkoholhalluzinose und Yuppieschweine . Die unlautere Bekämpfung Politischer Gegner kann in Stasi-Deutschland nur verdeckt stattfinden . Weit verbreitet sind Ruhestörungen sowie Schlafentzug aber auch Auflauern , Nachstellen sowie Identitätsklau . Aber wer Alkoholwerbung akteptiert , wer keine Feinstaubmaske braucht, in einem Land mit dem höchsten Feinstaubwerten , wer Zwangsarbeit und Zweiklassenmedizin als Gottgewollt empfindet , der aktzeptiert auch das scharf machen Politischer Konkurenten. “Scharf machen ist eben eine gefragte Kunst… ” .

Passionsblume
4 Jahre zuvor

Wer von Putin träumt,wird in Beslan aufwachen .

gute N8
4 Jahre zuvor

Sind jetzt die Krankeninnen-schreibweise auch hier in der Hanfjournalin angekommen?
Sorry, aber für uns Grasraucher
innen ist die Leseflüssin dadurch total gestört!