Montag, 20. Mai 2019

Zwei Segelboote mit zehn Tonnen Haschisch im Mittelmeer gekapert

Italienische und spanische Zollbehörden vermelden Doppelschlag gegen den Haschisch-Schmuggel zwischen Marokko und Europa

Cannabis

 

 

Es ist bedrückend: Immer öfter gelingt es den im Mittelmeer operierenden Kampeinheiten von Polizei und Zoll, den Haschisch-Nachschub aus Marokko empfindlich zu stören. Letzte Woche gingen zwei Segelyachten vor Sizilien und Ibiza ins Netz, die randvoll mit dem beladen waren, was den Menschen in Europa unerlaubtes Wohlbefinden bereitet.

 

Die italienische Polizei sprach von einem “neuen schweren Schlag gegen den Drogenhandel in der Straße von Sizilien”. Die französischen und spanischen Behörden hatten das zwölf Meter lange Segelboot, das unter türkischer Flagge von der Maghreb-Küste des Golfs von Oran unterwegs war, bereits länger im Visier. Als klar wurde, dass das Boot Richtung Italien segelt, wurde die Guardia di Finanza in Palermo eingeschaltet. Laut Medienberichten schnappte die Falle vor der sizilianischen Westküste zu. Bei schwerer See übernahm zunächst die italienische Luftwaffe das Geleit, bis schließlich zwei Patrouillenboote 96 Seemeilen vor der Insel Marettimo die Yacht aufbrachten. Nachdem Zollbeamte das Segelboot geentert und sich davon überzeugt hatten, dass es sich bei der Ladung um das avisierte Haschisch handelt, ging es im Schlepptau zum Hafen von Palermo. Die drei türkischen Crewmitglieder wurden in Gewahrsam genommen – und das Boot entladen. Zum Vorschein kamen 187 Haschischballen mit einem Gesamtgewicht von 5.474 Kilogramm, die laut italienischen Behörden einen Wert von 50 Million Euro haben sollen. Dieser Schätzung liegt offensichtlich der Straßenverkaufspreis zugrunde, um den Bust möglichst spektakulär aussehen zu lassen.

Seit Sommer 2018 konnte die Guardia di Finanza insgesamt sechs Segelboote mit derartigen Mengen Cannabis-Harz in der Straße von Sizilien abfangen. Matteo Salvini, Innenminister und Parteichef der rechtsradikalen „Lega Nord“, beglückwünschte die fleißigen Anti-Cannabis-Krieger und forderte: „Keine Gnade für die Verkäufer des Todes!“

 

Stürmisch ging es auch rund 140 Seemeilen südlich der Balearen zu, wie spanische Medien berichten. Zwei Patrouillenboote aus Palma und Valencia jagten letzten Montag zwischen Mallorca und Ibiza bei schwerer See eine zwölf Meter lange Segelyacht, die mit einer nicht geringen Menge Haschisch an Bord von der marokkanischen Küste bei Nador nach Europa in See gestochen war. Auch diesen Transport hatten Polizeispitzel angekündigt. Die Zollbehörde berichtete, dass die Operation mit „ernsthaften Schwierigkeiten“ verbunden war. Bei starken Winden und Wellen von drei bis vier Metern Höhe soll es kein leichtes Unterfangen gewesen sein, das Boot zu kapern. Vor allem musste schnell gehandelt werden, da die drei spanischen Crewmitglieder nach der Entdeckung alles versuchten, die Segelyacht auf hoher See zu versenken. Nachdem das Boot geentert war und der Wassereinbruch gestoppt werden konnte, wurde Kurs auf Ibiza genommen. Die erste Inspektion des Schiffskörpers förderte schließlich 150 Ballen zu je 30 Kilogramm zu Tage. Insgesamt wurden rund 5.000 Kilogramm Haschisch sichergestellt, die laut spanischem Zoll jedoch nur einen Wert von knapp acht Millionen Euro haben.

 

 

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11 Kommentare
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Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Man liest seit einiger Zeit recht häufig von solchen erfolgreichen Aktionen.Der Aufruf zum selber anbauen ist leider auch eine Straftat,wäre aber eine Gegenmaßnahme.Irgendwie müssen sich die Leute wehren können.Das Ausrotten von Pflanzen und Tieren funktioniert in letzter Zeit auch recht gut.Zu viele reiche Egoisten am regieren,mit zu viel Macht und Möglichkeiten.Des Menschen Untergang.

Greg
4 Jahre zuvor

Da wird mir richtig schlecht, wenn ich das lese… gibt es in Italien eigentlich eine Legalisierungsbewegung oder kritische Medien, welche die Öffentlichkeit über die Lügen der Prohibitionisten und die sinnlose Verschwendung von Staatsfinanzen aufklären?
Berlusconi ist längst nicht mehr Präsident und man sollte meinen, dass die Italiener irgendwie mal aufgewacht sind.

R. Maestro
4 Jahre zuvor

„Keine Gnade für die Verkäufer des Todes!“ Abgefahren. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Eine Staatsverhetzung, wie sie bei uns ja ebenfalls regelmäßig stattfindet. @Harald, ich schließe mich Deiner Meinung an. Hier arbeitet eine Drogenbeauftragte an der Vernichtung einer wertvollen Pflanze mit. Als Fachperson mit Meistertitel, eigentlich absolut unverständlich. Naja, hier im HaJo nicht mehr! Die Welt macht es nicht mehr lange. Aber Hauptsache die sieben Todsünden werden weiter befriedigt. (aus`m Netz:) Wollust, Zorn, Neid, Völlerei, Hochmut, Trägheit und Habgier – schon die Bibel brandmarkt menschliche Schwächen in ihrer Extremform als Todsünde … DIES sind zum größten Teil der Antrieb in unserer Politik. Hochmut, Trägheit und Habgier, dieses insbesonders. Greta Thunberg hat ein Umdenken ausgelöst, welches bisher keiner der… Weiterlesen »

V-checker
4 Jahre zuvor

Besser kein Hasch vom Marrock als Kamelscheisse wo das Gramm Zwanni kostet. Die 90er sind schon lange vorbei. Früher war es üblich gutes Hasch zu verkaufen, jetzt läuft genau das Gegenteil. Wenn die Dealer Scheisse verkaufen freut sich der Konsument bei solchen Nachrichten. Früher dachte ich, ich hol mir mal wieder etwas Hasch vom Dealer und mache mir einen schönen Tag. Wenn ich jetzt darüber nachdenke mir vom Dealer was zu besorgen vergeht mir die Lust da ich weiß das ich zu 100% beklaut werde. Man muss sich schon heutzutage fragen ob mit dem Dealer geißtig alles ok war wenn man mittelmäßiges oder gutes Hasch bekommen hat. Es gibt unter den Dealern da draussen wohl KEINEN EINZIGEN der nich für… Weiterlesen »

Otto Normal
4 Jahre zuvor

@V-Checker
“Es gibt unter den Dealern da draussen wohl KEINEN EINZIGEN der nich für Zweifufzich seine Oma verhökern würde.”

Das gibt es nicht nur unter Dealern. Die meisten würden für 2,50 € gerne ihre Mutter in Zahlung geben für was auch immer. Dealer sind Händler… nix weiter… und meist korrekter als die meisten Händler die legal irgendwas verkaufen.

Die Klein-Dealer verhökern einfach das Zeug was von Ihren Großhändler vorgesetzt bekommen mit Aufschlag. Auf die Qualität hat keiner Einfluß, ich habe nie Dealer getroffen die selber gestreckt hätten. Ich selber habe nie gestreckt sondern stets nur weiter geschoben mit Preisaufschlag. Gestreckt wird das Zeug schon im Herstellungsland.

Deshalb also bitte kein Dealer-Bashing!
Mein Dealer ist mein Freund!

Egal
4 Jahre zuvor

Alleine schon die große Menge die beschlagnahmt wurde lässt Aufschluss geben wie viel importiert wird! Ein Boot wird erwischt und 10 weitere fahren durch! Würde der Staat Cannabis erlauben hätte auf diese große Menge sicherlich eine große Steuereinnahme gewartet! Nun ist es so das die wertvolle Fracht einfach vernichtet wird! Und endsprechend noch ermittelt wird was Geld kostet! Unter dem Strich gesehen ist diese Maßnahme überhaupt nicht nötig! Laut Statistik ist mehr Gras im Umlauf als Hasch! Es ist Zeit das zu beenden! Es macht keinen Sinn medizinisches Material ob Hasch oder Gras oder einfach nur Pflanzen Teile zu verbieten die für die Menschheit vom sehr großen Nutzen sind! Es gibt in Deutschland 23 Millionen Schmerz Patienten! Davon sind 2,2… Weiterlesen »

Harald
4 Jahre zuvor

Das größte Problem ist, dass viele sogenannte Dealer, die Cannabis verkaufen, einen besseren Charakter haben wie unsere regierenden Politiker. Zumindest fördern sie nicht den Tod, wie es unsere Politiker als Auftragnehmer der Alkohol-Pharma-und Zigarettenindustrie tun. Und weil es gerade so schön ist werden noch Waffenausfuhren in Krisengebiete genehmigt, mit denen auch Zehntausende getötet werden. Und diese Politik will uns erzählen wie wir uns zu verhalten haben. Ausgerechnet die Gehilfen der Todeshändler wollen uns Anstand predigen. Allein der bundesweite Schaden durch Alkohol beläuft sich auf 30 Milliarden. Tut endlich das Richtige ihr korrupten Arschlöcher aus der Politik!!!!!!!!!!!!!

Egal
4 Jahre zuvor

Für 50000 Cannabis patienten hat sich etwas geändert! Das aber auch nur weil diese kleine Gruppe am Thema drann geblieben ist!
Zu bedenken ist die die meisten dann irgendwann aufgeben und keine Lust und Zeit haben weitere Ärzte aufsuchen!
Das ist leider die Realität!

Und wenn unsere Frau Mortler nur ein bisschen vernünftig wäre und der Realität ins Auge sehen würde, so müsste gerade sie sich für eine Legalisierung oder zumindest sich für eine ordentliche Abgabe für Cannabis einsetzen um chronisch kranke Menschen zu schützen!
Bleibt nur zu hoffen das unsere Politik endlich mal wach wird und handelt!

Das kann doch nicht so schwer sein!

V-Check3r
4 Jahre zuvor

@Otto Normal Den guten Dealer der seinem Motto stets treu bleibt und gute Ware zu verkauft habe ich nie getroffen aber es ist schön zu wissen das es gerechte Dealer gibt. Ich habe oft von diesen Menschen gehört und ich denke nicht das man solche Dealer im Straßenvekauf findet. Vielleicht wohne ich einfach in der falschen Stadt. Im Görlitzer Park wurde ich bisher nie verarscht oder beklaut auch nicht im Schanzenviertel in Hamburg. “Die Klein-Dealer verhökern einfach das Zeug was von Ihren Großhändler vorgesetzt bekommen” Das ist vorsätzlicher Betrug und leider gibt’s auch selten andere Quellen da die Straßendealer meist alle zusammen arbeiten. “Gestreckt wird das Zeug schon im Herstellungsland.” Und dann wird das minderwertige Hasch nach Europa geschmuggelt um… Weiterlesen »

V-Checkr
4 Jahre zuvor

@Otto Normal Den guten Dealer der seinem Motto stets treu bleibt und gute Ware zu verkauft habe ich nie getroffen aber es ist schön zu wissen das es gerechte Dealer gibt. Ich habe oft von diesen Menschen gehört und ich denke nicht das man solche Dealer im Straßenvekauf findet. Vielleicht wohne ich einfach in der falschen Stadt. Im Görlitzer Park wurde ich bisher nie verarscht oder beklaut auch nicht im Schanzenviertel in Hamburg. “Die Klein-Dealer verhökern einfach das Zeug was von Ihren Großhändler vorgesetzt bekommen” Das ist vorsätzlicher Betrug und leider gibt’s auch selten andere Quellen da die Straßendealer meist alle zusammen arbeiten. “Gestreckt wird das Zeug schon im Herstellungsland.” Und dann wird das minderwertige Hasch nach Europa geschmuggelt um… Weiterlesen »

spiegleinspieglein
4 Jahre zuvor

die italienischen und spanischen behörden haben aber auch einen schier unermeßlichen bedarf an dem zeugs, wie wäre es denn mal mit einer entzugstherapie … wo sind wir nur hingeraten hier in europa, früher hatte opa seinen knaster geraucht und ruh war … tsts