Freitag, 17. Mai 2019

Eine Konferenz des Hanf

Die ICBC Berlin 2019 rückblickend betrachtet.


Vom 31. März bis zum 2. April versammelte sich erneut die Szene des globalen Cannabisgeschäftes in Berlin auf der dort stattfindenden International Cannabis Business Conference kurz ICBC. Im Maritim Pro Arte Hotel, an der belebten Friedrichstraße, kamen somit alle Personen mit Rang und Namen aus dem Cannabusiness zusammen, um die aktuellen Gegebenheiten, die erreichten Fortschritte und die möglichen Zukunftschancen zu analysieren und zu begutachten. Eröffnet wurde die Konferenz am Morgen des 01. Aprils durch die Auftaktrede des bekannten Cannabisforschers und Chemikers Dr. Raphael Mechoulam, der einen recht ausführlichen Überblick über sein Schaffen lieferte und Ausblicke auf kommende Tage bot.

Der Entdecker der chemischen Verbindung des THC und des Cannabidiols zeigte sich dabei sehr davon überzeugt, dass die Forschung bezüglich der möglichen Einsatzgebiete von Cannabis erst am Anfang stehen und die Grundsubstanzen in Bälde wesentlich höheren Stellenwert erhalten werden. Aus der Sicht des israelischen Chemikers stellen besonders die Säuren, aus denen die bekannten chemischen Strukturen gebildet werden, das spannendste Gebiet dar, auf welchem noch große Entdeckungen auf uns warten würden.


Viel zu entdecken und in Erfahrung zu bringen, gab es für die Besucher der ICBC 2019 dann auch nur wenige Meter von dem Konferenzraum entfernt auf der Ausstellerfläche, wo sich viele angereiste Konzerne und Firmen die Ehre gaben, um sich unter den besten Voraussetzungen vorzustellen. Während es auf gewöhnlichen Messen schließlich von Menschen nur so wimmelt, sind auf der ICBC immer weit weniger Personen auf der Suche nach abgreifbaren Gimmicks und Gratisprodukten, was zum konzentrierten Austausch und Fachsimpeln führt. Unter idealen Bedingungen finden sich hier neue Geschäftspartner und mögliche Kooperationen zwischen bislang Unbekannten, oder nach längerfristiger Zusammenarbeit können sich Fachleute endlich einmal gepflegt unter vier Augen unterhalten. Versorgt werden die Gäste der ICBC Berlin dazu auch immer fürsorglich vom Personal des Maritim Pro Arte, sodass keine Wünsche offen bleiben, während man über einen Zeitraum von guten zehn Stunden zwischen Konferenzdiskussionen, Redebeiträgen und eigenen Gesprächen herumtingelt.

Besonders viel Gesprächsstoff – sowie eine Menge medizinisches Marihuana – fanden eingeladene VIPs auf der neunten Etage des Veranstaltungsortes, da sich die Agentur Sowjet erneut die Präsidentensuite anmietete und dort erneut zum fachgerechten Ausklingen des Abends einstimmte. Viele lachende Gesichter, die vor idyllischer Berlinkulisse auf Fotos gebannt wurden, waren abends oft lieber auf dem Dach mit Frischluft und Bier versammelt, anstatt sich auf den Weg zu den Partys in der Stadt zu machen, obwohl selbst die ICBC natürlich wieder zum Feiern mit High-Class-DJ einlud. Der ehemals auch für The Prodigy musizierende Leeroy Thornhill wurde für das Jahr 2019 in den Kreuzberger Club Gretchen geladen, um dort für die reiselustigen Besucher der International Business Conference sein Set zu schmettern.

Schwierig war es für alle Gäste der ICBC jedoch am 01. April etwas, Konferenz oder Afterparty zu erreichen, da ausgerechnet an diesem Tag die Angestellten der Berliner Verkehrsbetriebe ihre Arbeitskraft nicht länger anbieten wollten, sondern stattdessen für etwas mehr Kleingeld in der Kasse auf Streik stellten. Ansonsten liefen das Programm, die Ausstellung und die Gespräche wie am Fließband ab und ließen keinen Besucher enttäuscht zurück. Viele neue Informationen und Eindrücke konnten auf der International Cannabis Business Conference auch in diesem Jahr eingeholt werden, sodass ferngeblieben Szeneinsidern nur empfohlen werden kann, die Sachen zusammenzupacken und sich nach Zürich aufzumachen, da in der Schweizer Metropole während der kurz bevorstehenden CannaTrade Hanffachmesse auch erstmalig dort eine Cannabis Business Conference zum Austausch professionell im Geschäft stehenden Personen einlädt – oder alle Menschen, die genau dieses noch werden wollen.

Berlin war gestern – Zürich ist Zukunft.

www.internationalcbc.com

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5 Kommentare
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R. Maestro
4 Jahre zuvor

Wie zur Zeit der Entstehung des Verbotes sind die Gründe dieselben, wirtschaftliche Gründe.
Schön die Bemühungen, endlich etwas zu ändern. Aber alle Vernunft ist vergeblich, da der schnöde Mammon, an die Stelle von Vernunft und Moral getreten ist. Käuflich, wie in der Prostitution.
Dort verkauft sich eine einzelne Person selbst. Aber keine 80 MILLIONEN!!!
Man hat sich einst durch Arbeitssklaven und durch die Politik bereichert. Arbeitssklaven gibt’s im damaligen Sinn nimmer. Und sonst???

… und sollte irgendein Konsument auch nur an Hanf denken, wird es die Vernichtung der kiffenden Rasse in Deutschland zur Folge haben. 🙂 🙁

Es kommt noch soweit, daß Konsumenten hierzulande eine Hand abgehackt wird.
Zum Drehen, Bauen oder für Oregami echt beschissen.

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Hoffentlich darf man sich noch viele Jahre über die Vorzüge und guten Eigenschaften der verpönten Hanfpflanze beim Bier unterhalten.Weil man weder konsumiert noch besitzt,ist es gesellschaftlich akzeptiert.Man müßte,man sollte darf auch gesagt werden,wenn keine Kinder in der Nähe sind.Aber anschnallen nicht vergessen.Helm auf.

Alexander Müller
4 Jahre zuvor

Politiker und Politikerinnen kommen und gehen – das Endocannabinoidsystem bleibt. Wir haben es in uns, seit Millionen Jahren! Alle Säugetiere besitzen es. Auch meine Katze. Es ist Teil unseres Immunsystems und steuert viele Funktionen in unserem Körper. Es hält uns gesund und psychisch und physisch im Gleichgewicht. Warum wissen Sie das nicht liebe Politiker und Politikerinnen? Warum erlauben Sie Monsanto-Bayer (nur ein Beispiel) uns mit “endokrinen Disruptoren” alle zu vergiften? Warum dürfen wir uns mit den Cannabinoiden nicht selbst schützen oder heilen? WARUM? Bitte erklären Sie es uns und bitte erklären Sie uns auch, warum Sie uns einfachen Menschen eben diese Cannabinoide verboten haben – warum Sie uns bei deren Gebrauch verfolgen und in das Gefängnis stecken? – Erklären Sie… Weiterlesen »

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Gib` einem kleinen Menschen (bitch) Macht. Und sie wird sie missbrauchen.
Mit freundlichen Grüßen nach Dehnberg!
Dort liegt die Büchse der Pandora!

R. Maestro
4 Jahre zuvor

MortLER, du bist nicht besser als HitLER!
Frau Braun! Äh, Merkel Morell, Freisler, ………………………..