Mittwoch, 8. Mai 2019

München entscheidet über den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke

DHV München und Oberbürgermeister Dieter Reiter wollen Gras.


Mitte Januar überraschte eine Nachricht aus der bayrischen Landeshauptstadt die gesamte deutsche Cannabisszene. Obwohl im erzkonservativen Freistaat Cannabisnutzer besonders hart von der Staatsmacht verfolgt werden und keine große Unterstützung in der Bevölkerung hinter sich wissen, wurde dort aufgrund der Bemühungen der dortigen Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbandes eine Diskussion ins Rollen gebracht, die Schlagzeile machte. Da weiterhin Hanfpatienten oft ohne Medizin aus Apotheken nach Hause geschickt werden, sah man seitens DHV München sowie auch aufseiten des aktuellen Oberbürgermeister Dieter Reiter die große Chance für Bayern, selbst in das Geschäft mit den blühenden Cannabispflanzen einzusteigen. Es gäbe neben guten Gründen schließlich auch genügend Platz in München sowie auch wirtschaftliche Interessen, die für ein derartiges Vorhaben sprechen würden. Morgen wird nun über die Idee im Gesundheitsausschuss der Stadt München beraten und eine Richtung für die Zukunft bezüglich der brennenden Frage angegeben werden. München entscheidet über den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke, weshalb der DHV München eine Pressemitteilung zum spannenden Fall verschickte.


Hier deren Inhalt für alle Leser des Hanf Journals:

Pressemitteilung des Deutschen Hanfverbands München vom 06.05.2019

München, 06.05.2019: Der Gesundheitsausschuss der Stadt München berät am kommenden Donnerstag über das Modellprojektvorhaben zum Medizinalhanfanbau in München. Hintergrund sind die andauernden Lieferengpässe bei Medizinalhanfblüten. Mit einem Anbauprojekt soll die Versorgungssicherheit zumindest in der Region München gewährleistet werden. Ein entsprechender Bürgerantrag wurde bereits vor über einem Jahr eingereicht. Unterstützung wurde bereits von OB Reiter, der SPD, Grünen, Linken und FDP signalisiert, so dass eine Mehrheit erreichbar ist. Zudem reichten die Grünen einen eigenen Antrag sowie die SPD eine Anfrage hierzu ein.

Das Gesundheitsreferat (RGU) der Stadt München behauptet nun jedoch, dass es keine Lieferengpässe gäbe und diese durch Fertigarzneimittel ersetzt werden könnten. Der Bürgerantragssteller Christoph Neuroth, selbst betroffener Patient, stellt hierzu fest: “Es gibt keine staatliche Stelle, die die Lieferbarkeit von Medizinalhanfblüten überprüft. Deshalb die Existenz der Lieferengpässe zu leugnen, ist dreist und unmenschlich. Unser Angebot, Patienten zu begleiten, die Rezepte in vielen Apotheken monatelang nicht einlösen können, wurde schlichtweg ignoriert. Nach derzeitigem Forschungsstand können Medizinalhanfblüten zudem kaum durch Fertigarzneimittel ersetzt werden.

Micha Greif, Sprecher des Deutschen Hanfverbands in München, ergänzt: “Gesundheitsausschuss und Stadtrat haben nun eine historische Chance, zum Wohle der Patientinnen und Patienten, Wissenschaft und Wirtschaft wieder eine Pionierposition beim Thema Medizinalhanf einzunehmen”. Bereits von 2000-2005 war München bundesweit führend im Medizinalhanfanbau durch die Firma Südhanf.

Die Sitzung im Gesundheitsausschuss findet im kleinen Sitzungssaal statt. Beginn ist – abhängig von der Dauer der vorherigen Sitzung – ca. um 14 Uhr.

… …

Mit freundlichen Grüßen Christoph Neuroth, Patient & Antragssteller, 0176 621 930 18
Micha Greif, M. Sc., Sprecher DHV München & Antragssteller,
ortsgruppe-muenchen@hanfverband.de https://www.facebook.com/dhvmuenchen/ www.hanfverband.de/

Über den Deutschen Hanfverband

Der im Mai 2002 gegründete Deutsche Hanfverband ist die größte Interessenvertretung für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Geschäftsführer Georg Wurth und neun feste Mitarbeiter arbeiten täglich daran, das sinnlose, ungerechte und für die ganze Gesellschaft schädliche Hanfverbot zu überwinden. Ein integraler Bestandteil dabei sind auch die 15 selbst organisierten DHV-Ortsgruppen in ganz Deutschland und eine Vielzahl ehrenamtlicher Helfer. Von Gesprächen mit Politikern und Journalisten über Vorträge, Events, Onlinearbeit und kleine Aktionen bis hin zu großen Werbekampagnen mit sechsstelligen Budgets reicht die Arbeit des DHV, der aus Effizienzgründen nicht als Verein, sondern als Firma organisiert ist. Mehr über den Deutschen Hanfverband erfahren Sie hier: https://hanfverband.de/dhv/wer-wir-sind-was-wir-wollen


Quelle: Deutscher Hanfverband Ortsgruppe München


Drücken wir daher die Daumen, dass am Donnerstag ab 14:00 Uhr die Zeitmesser in Bayerns Landeshauptstadt einmal in die richtige Richtung drehen …

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6 Kommentare
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dkong
4 Jahre zuvor

Glaub ich erst wenn ich es sehe .

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Die bayrische Politik wird trotzdem, wie auch bisher an diesem Punkt, rückwärts wandern. Gestern ist mir in der Münchener Frauenkirche Satan betenderweise begegnet. Auf dem Jacobsweg hatte er sich Blasen an seiner satanischen (V)Ferse geholt, deswegen das Gesuch, nach göttlichem Beistand. Ein Kreuz um den Hals hängend, natürlich verkehrt herum. Er ist auf Händen heraus spaziert, also hatte das Kreuz auch wieder die richtige Ausrichtung. Schließlich haben wir ja auch so etwas segensreiches, wie den Kreuzerlass. In den Opferstock kam noch eine Spende, im Form von Cannabis-Samen. Von Geld wird die am Hungertuch nagende Kirche nicht satt, Mit dem Ergebnis der Samen eher. Nachdem das Hofbräuhaus nicht weit ist und ehgrad Sonntag, auch für ihn, noch zwei, drei Maß, geht… Weiterlesen »

R. Maestro
4 Jahre zuvor

Nachtrag: Drogenbericht nicht ganz. Aber ein gewohnt verhaltenes und unehrliches Statement zum Alkoholkonsum.

Tom
4 Jahre zuvor

Ja mei, schau ma mal, na seng ma scho. Würde mich nicht wundern wenn der Vorschlag des Herrn OB gleich nach der Vorlage in der Ablage P, geflochten, landet. Aber man wird ja noch träumen dürfen. Schwelg.

Harald
4 Jahre zuvor

Mal schauen wie die politischen Mietverbrecher der Pharma- und Alkoholindustrie, dass wieder verhindern. Also Prost auf die “Gesundheit” des Volkes und das eigene Bankkonto. Eins, zwei gsuffa!!!!!

Otto Normal
4 Jahre zuvor

Die Sache ist von Anfang an ein Fake mit klassischem Aufbau: erster Schritt: Hoffnung wecken durch große Ankündigung in den einschlägigen Medien, die dadurch auch mal wieder was “positives” zu berichten haben und dies sofort dankbar aufgreifen… denn das ist ja ihre Aufgabe. zweiter Schritt: ein wenig Zeit verstreichen lassen damit die Erstmeldung wieder verblast und keiner mehr so genau weiß wie der Stand der Dinge ist. dritter Schritt: kleinlaute Absage…man habe gekämpft wie ein Löwe jedoch den Vorschlag leider, leider nicht realisieren können. Wißt Ihr eigentlich warum niemand mehr zu den Hanf-Demos gehen will? Echt nicht? Vielleicht haben die Opfer der Prohibition die Sinnlosigkeit erkannt, nach mehr als 2 Jahrzehnten erfolgloser Hanfdemo, in irgendeinem Dreckskaff sogar von Drogenspürhunden der… Weiterlesen »