Samstag, 27. April 2019

Die richtige Anzahl der Pflanzen

Der Budler berichtetet vom Cannabisgrowing.


Bei der Gestaltung von einem Garten sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Ob es eine kleine Homebox oder doch ein eigener Growraum für das Hobby sein darf, hängt meistens von den Gegebenheiten ab, die einem zu Verfügung stehen. Doch auch, wenn kein Garten dem anderen gleicht, gibt es gewisse Punkte, die in einigen Gärten gleich sind. So gibt es viele Grower, die mit Natriumdampflampen anbauen, aber auch immer mehr Gärtner, die mit LED-Technik ihre Pflanzen in das richtige Licht rücken. Ein weiterer Punkt, dem man durchaus Beachtung schenken sollte, ist die Anzahl der Pflanzen, die sich in einem Garten befinden. Oder besser gesagt, die Art und Weise, wie man mit vielen oder wenigen Pflanzen zum Ziel kommt und was man dabei beachten sollte. Vorne weg möchte ich erwähnen, dass man sowohl mit vielen Pflanzen als auch mit weniger oder gar wenigen Pflanzen einen sehr guten Ertrag erzielen kann. Deswegen hat jede Methode gewisse Besonderheiten, auf die ich im Folgenden näher eingehen werde.

Sea of Green alt bewährt und gern genutzt

Die Sea of Green Methode (SoG) hat sich schon über viele Jahre bewährt und ist bis heute auch noch recht beliebt. Wie der Name Meer aus Grün schon sagt, versucht man bei dieser Methode möglichst viele Pflanzen auf kleinen Raum zu pflanzen. Mit dieser Technik ist es problemlos möglich, bis zu 36 Pflanzen auf einer Fläche von 1,4 Quadratmetern unterzubringen. Durch die vielen Pflanzen kann man das Wachstum der Pflanzen extrem verkürzen. So lässt sich schon nach einigen Tagen die Blüte einleiten und das Licht von 18 Stunden Licht (Wachstum), auf 12 Stunden Licht (Blüte) umstellen. Wie viele Tage die Wachstumsphase beträgt, hängt stark von der Genetik ab. Da manche Pflanzen sehr schnell wachsen, andere eher buschig werden und wieder andere mehr in die Höhe schießen ist das wirklich sehr individuell. Eine Faustregel besagt, dass die Pflanzen etwa zwei Drittel der Anbaufläche ausfüllen sollen. Das letzte Drittel wächst dann im Laufe der Blütephase zu. Jedoch verhalten sich Pflanzen auch in der Blüte unterschiedlich, hierbei sollte man zum Beispiel auf den Stretch achten, also wie stark und lange die Pflanze in der Blüte weiter wächst.



Vor allem Sativas, wie Haze, können gerne mal doppelt so groß werden, wie sie am Ende der Wachstumsphase waren. Daher eignen sich nicht alle Sorten für die SoG Methode, aber die meisten Firmen geben detaillierte Informationen über ihre Strains an. Hier findet man meistens auch, ob die Sorte für ein Sea of Green geeignet ist. Am besten ist es, wenn man die Pflanze schon kennt und weiß, wie sich die Pflanze im Wachstum und in der Blüte verhält. Dementsprechend sollte man auch die Sortenvielfalt bei einem SoG etwas zurückschrauben. Wobei das immer von dem jeweiligen Gärtner abhängt, man kann durchaus, wenn die Sorten richtig gewählt werden, drei oder vier Strains gleichzeitig als SoG growen. Aber für den Anfang sind ein oder zwei Sorten pro Grow (SoG) ideal. So kann man Pflanzen auswählen, die sich im Wachstum und auch in der Blüte ähnlich verhalten und auch zur gleichen Zeit reif werden und sich so viel Arbeit und stress ersparen. Deswegen bietet es sich an die SoG Methode mit Stecklingen durchzuziehen, denn durch die hohe Anzahl an Töpfen, haben die Töpfe ein ungefähres Volumen von fünf bis neun Litern. Bei Stecklingen ist ein Volumen von fünf Litern absolut ausreichend, da diese nur ca. 10 Wochen in dem Topf sind und sich nur eine kurze Zeit im Wachstum befinden. Samenpflanzen sollten in der Regel schon 4-6 Wochen im Wachstum sein, bevor sie in die Blüte kommen. Von daher sollte man bei Samenpflanzen mindestens neun Liter Töpfe verwenden, wobei ich auch schon öfter 11 oder 14 Liter gesehen habe. Es ist auch möglich die SoG Methode mit Samenpflanzen anzuwenden, aber auch wenn man nur Samen von einer Sorte pflanzt, wird man in der Regel immer verschiedene Phänotypen von einer Sorte bekommen. Deshalb ist es ratsam, ein Sea of Green mit etwas Erfahrung und Stecklingen über die Bühne zu bringen. Aber mit etwas Hingabe und Willenskraft wäre es auch möglich als Anfänger mit Samenpflanzen ein Sog zu starten. Jedoch muss man die Pflanzen gut im Auge behalten und regelmäßig alle unnötigen Äste und Blätter abzuschneiden. Denn wenn die Pflanzen so eng stehen, kommt das Licht nicht zu den kleinen Ästen, die im unteren Drittel des Stamms zu finden sind. Die Spitze der Pflanzen werden bei einem SoG eher selten beschnitten. Wenn man die Pflanzen doch unbedingt beschneiden will, sollte man den Schnitt direkt unter der Spitze vornehmen, kurz (1-2 Tage) bevor die Blüte eingeleitet wird. So bekommen die Pflanzen zwei Spitzen, aber gehen nicht so in die Breite. Wobei das mit dem Beschneiden Geschmackssache ist.


Screen of Green für die Fingerfertigkeit

Das krasse Gegenteil zu der SoG Methode, ist die Screen of Green Methode (SCROG). Mit dieser Methode kann man mit nur vier Pflanzen eine Fläche von 1,4 Quadratmetern problemlos ausfüllen. Theoretisch könnte man auch mit nur einer Pflanze die gleiche Fläche ausfüllen, doch im Bezug auf Vielfalt und Zeitersparnis bieten sich drei oder vier Pflanzen an. Bei dieser Technik wird ein Netz über der Anbaufläche gespannt. Um anschließend die einzelnen Äste der Pflanzen vorsichtig in das Netz einzuweben. Dafür sollten die Pflanzen an den Spitzen beschnitten sein, um breiter zu werden und mehr Äste auszubilden, die in das Netz gefädelt werden können. Solche Netze gibt es am laufenden Meter oder mittlerweile auch passend für Homeboxen in den meisten Headshops zu finden. Das Netz kann mühelos an Stangen befestigt und nach Belieben justiert werden. Durch das regelmäßige Einflechten der Äste nimmt diese Methode doch etwas mehr Zeit in Anspruch und ein Wachstum von mehreren Wochen ist keine Seltenheit.

Während sich das Netz stetig füllt, stellen sich nach und nach die kleinen Triebe, die entlang der Äste wachsen auf und werden selbst zu kleinen Ästen. So lassen sich wirklich haufenweise solide Blüten züchten. Allerdings gilt auch hier etwas Vorsicht, da man die Äste schon verbiegen muss, aber nicht abbrechen sollte. Glücklicherweise ist die Hanfpflanze relativ robust und kann schon etwas vertragen. Man muss nur darauf achten, dass die Spitzen der Äste immer die Möglichkeit haben nach oben zu wachsen, also sollte der Ast immer so eingeflochten werden, dass die Spitze nach oben zeigt. Durch das Netz kann man eine gleichmäßige Höhe erzielen und auch die Produktion von kleinen Blüten vermeiden. Leider ist diese Methode schon etwas zeitaufwendig, da man während der Wachstumsphase immer wieder die einzelnen Äste weiter einfädeln muss. Zusätzlich ist es hier fast verpflichtend, dass die Blütezeit der Pflanzen gleich endet. Denn bei einem Netz voller Äste und den Blüten, die daraus wachsen, sollte eigentlich alles gleichzeitig abgeerntet werden, um unnötiges Chaos zu vermeiden. Immerhin kann man so ziemlich jede Sorte in ein Netz einbinden und hat im Bezug auf die Wahl der Sorten mehr Möglichkeiten, als bei einem Sea of Green.


Let it Grow

Obwohl all diese Methoden wirklich gut funktionieren, erfordern sie eine gewisse Erfahrung und Disziplin. Für den Anfang kann man auch einfach nur ein paar Pflanzen in sein Zelt stellen und ihnen die Aufmerksamkeit und Pflege geben, die sie verdienen. Der Vorteil hierbei ist, man hat mehr Möglichkeiten, die Pflanze kennenzulernen und zu sehen, wie sie auf gewisse Dinge, wie beschneiden reagieren. Zudem haben die Pflanzen so etwas Platz, um sich entfalten zu können. Was einem persönlich die Gelegenheit bietet, mehr über die Pflanze zu lernen. Denn jede Pflanze ist anders, auch wenn man ein Päckchen Samen von einer Sorte pflanzt, werden meistens mehrere Phänotypen also unterschiedliche Ausprägungen auftreten. Bei schönen stattlichen Pflanzen sind solche Unterschiede noch besser sichtbar. Zudem kann so die Übersicht und Ordnung besser gewahrt werden und Übersicht ist beim Growing absolute Pflicht. Die kann man bei zu vielen Pflanzen oder anderem Wirrwarr leicht verlieren. Darüber hinaus könnte man problemlos verschiedene Sorten in ein Zelt stellen und muss keine Angst haben, dass die eine der anderen das Licht nimmt oder etwas früher geerntet werden muss, weil die andere Pflanze schon überreif ist. Bei dieser Methode kann jede Pflanze einfach geerntet werden, wenn sie reif ist. Ihr seht schon, dass jede Technik gewisse vor und Nachteile mit sich bringt, und viele Wege ans Ziel führen.

Dieser Artikel dient lediglich zu Aufklärung und Informationszwecken, Cannabis ist in manchen Ländern verboten.

Alles Gute der Budler!

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