Mittwoch, 27. März 2019

350 Beamte finden 2000 Cannabispflanzen

Busts in Bremen und Niedersachsen laut Staatsanwaltschaft ein Erfolg.

Bild: Kimo


Da in Deutschland der Anbau von Cannabis auch als eine lukrative Einnahmequelle für Menschen verstanden werden kann, die es nicht so genau mit dem Gesetz nehmen, wird Marihuana natürlich gerne auch von kriminellen Banden produziert. Auf dem Schwarzmarkt lässt sich ohne geltenden Jugendschutz, Konsumentenrechte und festgeschriebene Regeln schließlich mit dem grünen Kraut gutes Geld verdienen, während die Gefahr erwischt zu werden, nicht immer unbedingt gleich sonderlich hoch erscheint. Täglich ist daher jedoch die Staatsmacht auf der Suche nach großen und kleinen Fischen, die nach dem Fang im Netz als erfolgreicher Schlag gegen die Kriminalität bewertet werden. In Bremen und Niedersachsen hat es am gestrigen Tag nach langen Überwachungen einen aufwendigen Polizeieinsatz gegen einen Clan gegeben, bei dem wieder eine größere Indoor-Plantage entdeckt worden ist. 350 Beamte finden 2000 Cannabispflanzen.

Nachdem man Ende 2017 eine illegale Cannabisplantage mit 6700 Pflanzen im Bremer Süden ausheben konnte, führten weiterreichende Ermittlungen auf die Spur zu einer Bande, welche recht professionell in den Handel mit dem Naturrauschmittel in nicht geringer Menge involviert gewesen ist. Nun führte diese Erkenntnis zu einem Großeinsatz mit 350 Polizei- und Zollbeamten, die 22 verschiedene Objekte genauer unter die Lupe nahmen – mittels Durchsuchungsbeschlüssen. Neben einer mit 2000 Hanfpflanzen bestückten Indoor-Plantage wurden vier Kraftfahrzeuge, etwas Rauschgift, eine Waffe mit Munition und mehrere Tausend Euro Bargeld sowie Kommunikationstechnik aufgefunden, die nun als Beweismittel gegen 15 unter Verdacht stehende Personen genutzt werden sollen. Ebenso wurden Vermögensarreste in einer Höhe von 1,2 Millionen Euro erlassen, die eindrucksvoll aufzeigen sollten, welche Geldsummen beim illegalen Betreiben derartiger Anlagen erwirtschaftet werden können. Zwölf vorläufige Festnahmen und sechs Überprüfungen von Haftgründen zählen ebenfalls zu den Folgen des Großeinsatzes der beteiligten Beamten, die den Einsatz auf Twitter als „Schlag gegen die Clankriminalität“ bezeichnen. Allen schon zuvor unter den Ermittlungsumständen befindlichen Personen wird schließlich vorgeworfen, im Rahmen einer kriminellen Bande zu arbeiten, was aber erst nach Abschluss der noch fortlaufenden Ermittlungen endgültig entschieden werden kann. Dennoch wertet man den Einsatz bereits als den bislang größten Erfolg in diesem Jahr gegen die in Bremen und Niedersachsen stark vertretenen Clanstrukturen.

Erst Ende 2018 war im gleichen Gebiet Deutschlands ein alter Luftschutzbunker von der Polizei gestürmt worden, in dem die wesentlich stattlichere Anzahl von 10000 Hanfpflanzen bis zu diesem Eingriffszeitpunkt unbemerkt zur Reife gelangen konnte. Wie viel Geld von den kriminellen Strukturen dort erwirtschaftet und auf verschiedene Bankkonten verschoben werden konnte, ist von den darüber berichtenden Journalisten jedoch leider nicht in Erfahrung gebracht und vermittelt worden. Mehr als 1,2 Millionen Euro müssten es aber dann schon gewesen sein.

Gutes Geld, das dank der weiterhin bestehenden Prohibition nun aber wieder wohl einfach bloß von einem anderen Clan verdient werden wird.

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6 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Na, ihr Helden fühlt ihr euch jetzt besser? Ohne euch wäre es der Untergang des Abendlandes. Armselige Wichstruppe!!!

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Aufgrund dieser Meldung fühlte ich mich zu meinem gestrigen Kommentar veranlaßt.Wieviel Geld und Ärger man sich sparen könnte,auf allen Seiten,gäbe es ordentliche freie Märkte ähnlich dem Alkverkauf.Man muß sich ja auch den Allüren und Marotten von manch einem Haschverkäufer anpassen und einiges über sich ergehen lassen.

Der Vertreter
5 Jahre zuvor

Am meisten regen mich leider die Polizisten auf, die denken die hätten jetzt so richtig was verändert auf der Welt. Nichts hat sich geändert.

Bernd Cedeer
5 Jahre zuvor

Auch wenn man es als Ironie verstehen kann: bitte macht nicht den Fehler, in das seit einiger Zeit massiv gehypte Narrativ von der “Clankriminalität” mit einzustimmen. Nach allem, was man weiß, machen “Familienclans” nur einen kleinen Teil des Drogenhandels aus. Hört sich aber so schön mafiös und archaisch an und soll dabei auch immer ziemlich deutlich auf “Ausländer” verweisen…

Karli
5 Jahre zuvor

In Georgien, Kanada, Uruguay, … hätten diese Leute Steuern bezahlt. In der BRD ist man da viel “schlauer”. Man vergeudet Steuergelder mit der Jagd nach solchen Leuten.

Otto Normal
5 Jahre zuvor

Wenn die Bullen viel Bargeld finden ist das für mich immer ein Lichtblick. Denn dann weiß ich daß viele viele Konsumenten ihren Stoff bekommen, genossen und sowohl auf Frau Mortler und Prof. Thomapyrin als auch auf das faschistische BTMG geschissen haben. Es bedeutet auch das die Bluthunde des Staates wieder einmal zu spät gekommen sind und nur noch die kümmerlichen Reste abgreifen, denn wenn die Staatsdeppen 10.000 Pflanzen melden die sie noch gefunden haben sind meist vorher schon 100-tausende davon erfolgreich verkauft und konsumiert worden! ERFOLGREICH… ein Wort welches sich die Prohibitionsverbrecher gerne selber auf die Fahnen schreiben würden wenn sie denn Erfolg hätten. Mir tut es immer nur leid um die Pflanzen die noch nicht geerntet waren. Ihr werdet… Weiterlesen »