Donnerstag, 31. Januar 2019

Staatsanwältin der Stadt Baltimore lässt den Besitz von Cannabis nicht länger strafrechtlich verfolgen

Die Inhaftierung von Menschen wegen Marihuanabesitzes ist ein gewaltiger und anhaltender moralischer Fehler.“ – Marilyn Mosby

Polizeieinsatz
Illu: marker/Hanf Journal


Der vermutlich nächste Justizminister der USA – William Barr – äußerte sich bereits über seine Einstellung zum legalen Cannabissektor in den Vereinigten Staaten. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger sei es aus seiner Sicht selbstverständlich alle Landesgesetze der einzelnen Bundesstaaten zu achten und allen in der legalen Branche agierenden Firmen und Menschen nicht ihre mühselig erarbeitete Zukunftschancen zu zerstören. Nun gab es weitere Äußerungen, welche Hoffnungen aufseiten der Marihuana-Macher und Händler schüren, sodass abzusehen ist, dass sich mit fortschreitender Zeit auch weitere Sicherheiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ergeben werden. Diese vorhersehbaren Entwicklungen animierten nun eine städtische Staatsanwältin, künftig die Jagd nach Marihuanakonsumenten vorzeitig zu beenden. Marilyn Mosbey, die Staatsanwältin der Stadt Baltimore, lässt den Besitz von Cannabis nicht länger strafrechtlich verfolgen.

Am Dienstag den 29.01.2019 kündigte die Staatsanwältin der Stadt Baltimore öffentlich an, dass in Zukunft kein Cannabiskonsument mehr vor der Staatsgewalt Angst haben müsse, da die Verfolgung durch die Polizei eingestellt werden würde. Zu lange hätte man sich grundlos zurückgelehnt mit angeschaut, wie Familien und Gesellschaftsgruppen aufgrund der gescheiterten Politik des Drogenkriegs wortwörtlich zerstört worden sind, sagte sie gegenüber NBC, um ihre Entscheidung, nicht länger Kiffer verfolgen zu wollen, verständlich zu erklären. Es hätte keinen Nutzen für Wahrung der Sicherheit der Gesellschaft, würden Menschen einzig aufgrund des Besitzes von Marihuana strafrechtlich verfolgt und verurteilt werden, fügte sie an. Da es gerade besonders oft in den USA Menschen mit schwarzer Hautfarbe treffen würde, von Polizisten wegen minimaler Cannabisdelikte aufgegriffen zu werden, würde ihr Büro fortan keinen Fall mehr verfolgen wollen, der sich auf den Besitz von Cannabis bezöge – ungeachtet möglicher zuvor vermerkter Straftaten im bisherigen Strafregister. Obwohl seit 2014 der Besitz von bis zu zehn Gramm Marihuana dekriminalisiert worden ist, häuften sich auffällig viele Anzeigen gegen die afroamerikanische Bevölkerungsschicht, was diesen Gemeinden unproportional schade. Nur wenn definitiv eine Handelsabsicht nachgewiesen werden könne, würden die gültigen Zügel des Gesetzes weiterhin gezogen werden und die Strafverfolgung stattfinden lassen, was von Experten insgesamt befürwortet wird. Zusätzlich sollen circa 5000 Verurteilungen annulliert werden, die sich seit 2011 in dem Büro von Marilyn Mosby angesammelt hatten. Nach den Daten der Polizeibehörde Baltimore zählen ungefähr 95 Prozent der in 2017 verfolgten Cannabisbesitzer zur schwarzen Bevölkerungsgruppe. Von 431 Fällen somit 410.

In Deutschland erachtete man es dagegen noch immer für richtig, einfach nur ein bisschen Gras in der Tasche eines jungen Bürgers aufzufinden, um anschließend die Prozedur der gesetzlichen Strafverfolgung als eine großartige Maßnahme der Verbrechensbekämpfung medial abzufeiern.

Diskriminierung normal!

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13 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Diese Einstellung hat etwas mit Erkenntnis, Verstehen, Moral, Ethik und Charakter zu tun. Diese Attribute sucht man bei der deutschen Justiz und ihren Organen, schon seit sehr langer Zeit vergeblich. In Deutschland sind die Herrschaften willfährige Erfüllungsgehilfen eines ungerechten und repressiven Systems. Wie sagte Churchill so schön. “man lernt, dass man aus der Geschichte nicht gelernt hat!”. In Deutschland gilt dieser Satz in vollem Umfang, es laufen einfach zu viele karrieregeile, kleine Freislers rum!!!

R. Maestro
5 Jahre zuvor

In einem korrupten, von Lobbyismus geprägten Land, wird es sicher als das “falsche Signal” verkauft. Schade, dass Aktionen der Vernunft, hier noch als fatales Vorgehen erklärt wird. Der Diesel-Skandal ist ein gutes Beispiel, wie man vera….t, veräppelt wird. Einem prohibitionistisch eingestellten Diesel-Fahrer kann man jetzt sagen: Jetzt seht ihr, für wie blöd man verkauft wird. Es wird zwar teuer, aber geniesst es. Ein jeder Konsument darf auch diesen hochangesetzten Schutz der Gesundheit hierzulande”geniessen”. Alle sehen nur die wirtschaftlichen Vorteile einer Legalisierung. Überall. Ein Segen, wenn man eine Drogenpolitik hat, welche immer und ausschlieslich an die Gesundheit denkt. Aufopfernd, bis zum geht nicht mehr. Selbstlos. Vor allem aber: Ehrlich und aufrichtig! Finanziell unabhängig. Alles im Sinne des Bürgers.(natürlich Sarkasmus). Nach oben… Weiterlesen »

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Jetzt müssen wir nur noch aufpassen,daß nicht bekannt wird,daß es Menschen gibt,die noch vernünftige Einsichten haben.Nur was Mortler, Merkel und Co behaupten,ist bekannt und akzeptiert.Alles Andere sind fakenews.Hätten wir doch unsere Mutti nicht.

Otto Normal
5 Jahre zuvor

Die Frau ist schlau. Sie hat erkannt das es besser ist sich rechtzeitig von dem Verbrechen Prohibition zu distanzieren als später evlt. selber vor einem Straftribunal zu stehen. Das mit der Einsicht ist nur blödes Rumgelaber wie alles was aus einer Volksverräterfresse herausquillt. Ich habe weltweit noch nie einem dieser Politclowns oder Richtern/Stattsanwälten auch nur ein einziges Wort geglaubt. Entweder man hat eine Einsicht dann kommt die meist noch halbswegs rechtzeitig, aber sich jahrzentelang an der politischen Verfolgung und wirtschaftlicher Vernichtung unschuldiger und harmloser Menschen zu beteiligen und ganz plötzlich sozusagen aus heiterem Himmel zu behaupten: “ups, oh Entschuldigung ich habe jetzt erst erkannt das es falsch ist Menschen zu vernicht…. hallo? …. der würde ich nochmal extra mit der… Weiterlesen »

Harald
5 Jahre zuvor

@ Otto Normal Hallo Otto, vom Grundsatz her gebe ich dir recht, jedoch ist in einer Zeit, die kommen wird, auch das Verhalten der einzelnen “Justizschergen” zu bewerten. Es gibt darunter Figuren, welche gnadenlos, ihre psychologischen und menschlichen Defizite, über die Strafverfolgung und die Behandlung der jeweiligen “Delinquenten” ausleben. Diese miesen Kreaturen gilt es aufzuspüren und zu verurteilen. Eine Mortler darf auf gar keinen Fall straffrei ausgehen, denn sie weiß genau was sie tut und in wessen Auftrag sie es tut. Der Fisch stinkt immer vom Kopf und es gilt diese Verstrickungen aufzudecken und zu bestrafen. Es handelt sich hierbei zweifelsfrei um Verbrechen, welche vom System her so angelegt sind, wie die Judenverfolgung in der Nazizeit. Auch die Charaktere, die… Weiterlesen »

Ralf
5 Jahre zuvor

Die haben bis in die 1970ger hinein Schwule und Lesben diskriminiert,verfolgt und verurteilt. Kein einziger dieser Justizverbrecher ist selbst jemals deswegen vor Gericht gestellt worden, geschweige denn, daß die Opfer entschädigt worden sind. Meint ihr allen Ernstes das wird sich in unserem Falle ändern? Es ist die Justitz aus der Kaiserzeit. Sie ist bis heute niemals reformiert worden, und wo kein Kläger (Wer klagt sich schon selbst an) da kein Richter. UNTER DEN TALAREN STECKT DER GESTANK VON TAUSEND JAHREN ! Sie rchtfertigen immer alles mit dem blöden Spruch daß sie ja nur nach GELTENDEM RECHT(wie z.B. dem Rassenschandeparagrafen) geurteilt haben, daß das Gesetz Unrecht war HABEN SIE JA NICHT GEWUSST und es ist ja auch von der Politik gemacht… Weiterlesen »

Der Vertreter
5 Jahre zuvor

Hunde hier in DE, sorry. Wissen ganz genau, dass es extrem falsch und schlimm ist und lassen es trotzdem – ist halt wirklich so. Hauptsache die Nebenwirkungen und Risiken immer als Grund nehmen & groß reden, aber Tabak und Alkohol töten immer noch sehr viele Menschen. Cannabis dagegen ist gesund. Der Schwarzmarkt ist sehr gefährlich und Kinder kommen einfach so an das Gras – was viele Eltern wirklich nicht wollen! Ich kenne mittlerweile mehr Kinder die mit Cannabis dealen, als Erwachsene, da sie meist kein eigenes Geld haben. Ich selbst bin 22 und hatte auch mal mit Cannabis gedealt, als ich 14 war. (Diese Zeit hat meine Seele ziemlich angeschlagen…) Kranke Welt. Ich könnte ausrasten, oder andere unschöne Gefühle rauslassen,… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

@ alle
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Es ist schön, dass es doch noch vernünftige Menschen mit Weitblick gibt, die dazu verstanden, worauf es wirklich ankommt!

Dass schwarze Amis eher drangsaliert werden, als weiße, ist ja nicht erst seit gestern bekannt. Deswegen finde ich diese Entscheidung der Staatsanwältin umso wertvoller.

Boarisch Kraut mo
5 Jahre zuvor

Hoffentlich können Ma uns auf das Vorhaben der SPD verlassen war geil

Irgendwer
5 Jahre zuvor

Auf die SPD verlassen … NÖ !
Modellprojekte werden doch abgeblockt vom BfArM
Und auch Entkriminalisierung ist nur ein fieser Trick !
Opfer, die mal ‘n Keks erwischt haben und nicht drauf klargekommen sind,
sind perfekte Denunzianten und Kronzeugen !

Also hilft nur richtiges Anscheißen:

Kommentar dort + vor allem den 1. link beachten
deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/01/21/nach-langem-schweigen-andreas-nahles-befuerwortet-cannabis-modellprojekte/chapter:all
und
forum.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de/showthread.php?1842-M-Mortler-via-abgeordetenwatch&goto=newpost

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

@,Boarisch Kraut mo, Ich denke,wir werden von der Nahles mit ihrer Minilegalisierung light wohl so schnell nichts mehr hören.Der hat man schnell einen Maulkorb verpaßt.Im Augenblick sind ein Haufen andere Themen dringender,wobei Nahles” Ideen störend wirken.

Longpaperle
5 Jahre zuvor

Ach kommt…
Und ich hatte mich schon gefreut es ginge um Deutschland

Bei den Amis interessiert das doch nicht
Ich will den Hanf Frei
Und zwar in GER

buri_see_käo
5 Jahre zuvor

@Irgendwer,
Anscheißen, das ist es, was die brauchen…
Hier in Geschreibseln in Rachegelüsten zu schwelgen bewirkt aktuell garnichts.
Anscheißen – heute , morgen, überall, das ist der Druck, den die brauchen…
Jedes Auftauchen derer in Kommentare ermöglichenden Medien sollte dazu genutzt werden.
“Nepper, Schlepper, Bauerfänger lassen vor’m Michel die Seele baumeln…”, vielen Dank für die Resource,
zu der der 2. Link führt; bei richtiger Lesart sehr wertvoll.
mfG fE