Montag, 28. Januar 2019

Israel steigt in den globalen Handel mit medizinischem Cannabis ein

Israels Regierung setzt Parlamentsbeschluss um und gestattet Export von Medizinalhanfblüten

 

 

Während Deutschland in Sachen Cannabis die Zukunft verschläft, sind andere Länder hellwach, um auf dem internationalen Markt für Medizinalhanf Fuß zu fassen. Nun geht auch Israel an den Start. Nachdem das Parlament in Jerusalem bereits vor Weihnachten mit einem entsprechenden Gesetz die Rahmenbedingungen für das Exportgeschäft abgesteckt hatte, war es nur noch Formsache, dass auch die zuständigen Minister der nationalkonservativen Regierung ihre letzten Vorbehalte ad acta legen und grünes Licht für die Exportgenehmigung geben. Losgehen soll es frühestens in einem halben Jahr. Für israelische Hersteller eröffnet sich laut Justizministerin Ayelet Shaked „ein neuer Markt“, und das Finanzministerium rechnet mit zusätzlichen Steuereinnahmen von mindestens 239 Millionen Euro pro Jahr, die der Export legaler Cannabis-Produkte erbringen wird. Zudem werden die Investitionen in der Landwirtschaft, Produktion und Forschung steigen und neue Arbeitsplätze entstehen.

 

Derzeit verfügen in Israel acht Unternehmen über eine Lizenz zum industriellen Anbau von Cannabis. Mit Blick auf den internationalen Cannabis-Markt betreiben bereits jetzt einige Hersteller Gewächshäuser im Ausland. Das Gesetz erlaubt es nun dem israelischen Cannabisbusiness, auf Expansionskurs zu gehen und sich im internationalen Wettbewerb um die Marktanteile neben Kanada eine Pole-Position zu sichern.

 

Begünstigend kommt hinzu, dass Israel über eine erstklassige Reputation verfügt, was die Herstellung und Erforschung von Cannabis betrifft. Der Einsatz von Hanfblüten in der Medizin ist in Israel schon seit Jahren kein Tabu mehr. Anders als in Deutschland, wo sich die Ärzteschaft mit der Verschreibung von Medizinalhanfblüten schwertut und zur Freude der Pharmaindustrie vielen Patienten das Medikament verweigert, haben israelische Mediziner keine Berührungsängste mit der Heilpflanze. Geradezu vorbildlich ist der Einsatz von Cannabis zur Linderung der gesundheitlichen Beschwerden bei älteren Menschen. Statt die Senioren alkohol- und medikamentabhängig in einen schnellen und unwürdigen Tod zu entlassen, setzen die Ärzte der Geriatrie auf die beruhigende und entspannende Wirkung von Cannabis, um betagten Menschen einen weitgehend angenehmen und langen Lebensabend zu gewähren.

 

 

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4 Kommentare
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R. Maestro
5 Jahre zuvor

Aber der deutschen Drogen- und Gesundheitspolitik kann keiner das Wasser reichen. Wir haben eine win win Situation für die legale, wie die illegale organisierte Kriminalität.
Vielleicht wird es deshalb von manchem als weltweit geachtete Drogenpolitk bezeichnet, unser Lügengebilde.

Ein langer Lebensabend ist kontraproduktiv, mit Chemotherapien und Krankheit fördernden Medikamenten lässt sich diese Auswirkung reduzieren.
Mit THC nicht.
Aus manch (perverser) Sicht, ein durchaus schlagkräftiges Argument.

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Mein Arzt sieht in Cannabis schädliches Rauschgift.Wechseln kann ich den auch nicht so ohne Weiteres,weil der wegen was anderem wichtig ist.Und wenn man sich auf AOKN eingelassen hat,kann man auch nicht mehr ohne weiteres wechseln.Muß so einem Arzt aber schon seltsam vorkommen,wenn die Krankenkasse für schädliches Rauschgift zahlt.

Andreas
5 Jahre zuvor

Es scheint so das unsere Regierung wieder mal einen dauerschlaf hält. Der grosse Kuchen teilt sich schon auf bis nur noch ein Krümel über bleibt.!!! Schaffung von Arbeitsplätzen egal. Steuereinnahmen egal. Wenn die Parlamentarier noch ein paar Kissen brauchen dann sollten wir Ihnen doch mal ein Container voll schicken!!! Wenn der Kuchen aufgeteilt ist ist es für Deutschland zu spät viele Grüße ein Steuerzahler!!! Alle Länder begreifen das nur nicht unsere Regierung!!!!!!!!

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Dieser Artikel zeigt wieder das Rennen um die Vorherrschaft im Cannabismarkt.

Wäre dies eine Disziplin bei den Olympischen Spielen, würden bspw. Kanada, Niederlande die Siegerteams darstellen. Länder wie Israel positionieren sich im Verfolgerfeld. Andere, wie Luxemburg, Thailand finden noch Anschluss. Deutschland würde nicht mal nominiert werden, und säß live im heimischen Keller vor der Glotze und diskutiert über ‘Tempo 130 auf deutschen Autobahnen’ für die nächsten sechs Wochen… zwischendurch gäb es doch Bewegung. Schließlich muss man auch aufs WC… 😀