Mittwoch, 9. Januar 2019

Kein Anstieg des Cannabiskonsums unter Jugendlichen in den USA feststellbar

Bei verfügbarem Marihuana für Erwachsene interessiert Gras Teenager nicht mehr sehr.


Immer wieder wird von Gegnern einer Cannabisfreigabe das alte Argument verwendet, dass ein legaler Zugang zu Marihuana zwingend zu einer erhöhten Anzahl minderjähriger Konsumenten führen muss. Obwohl selbst oft Achtklässler einen besseren Zugang zu Cannabis besitzen als Medizinalhanfpatienten, wird hierzulande von versteiften Prohibitionisten behauptet, der unbeobachtete Handel auf dem Schwarzmarkt wäre für Heranwachsende der bessere Schutz vor Drogensucht als angewandte Gesetze zur Sicherstellung einer gewissen Prävention. Und auch wenn schon häufiger bewiesen wurde, dass in US-Bundesstaaten, welche Cannabis zu Genusszwecken freigaben, kein Anstieg von jugendlichen Konsumenten zu verzeichnen ist, warnen gewisse Kreise weiterhin vor der verharmlosenden Diskussion über eine Legalisierung des natürlichen Rauschmittels. Erneut ist nun in zwei Untersuchungen herausgekommen, dass kein Anstieg des Cannabiskonsums unter Jugendlichen in den USA feststellbar ist, obwohl Marihuana legal und in der Öffentlichkeit gehandelt wird.

Aus den Monitoring-the-Future-Umfragen der Universität von Michigan wurde nach Sichtung der neusten Daten eindeutig, dass bei den Angaben über Marihuanakonsum aufseiten Heranwachsender kein Wachstum zu verzeichnen ist, und somit alle Prognosen über eine zwingend ansteigende Rate in diesem davor zu schützenden Personenkreis offensichtlich falsch gewesen sein müssen. Obwohl zehn Bundesstaaten mittlerweile Erwachsenen Cannabis zu Genusszwecken anböten, habe dies keine negative Auswirkung auf die dort lebenden Jugendlichen gehabt. Auch wenn sich in dieser Altersschicht selbst die Meinungen bezüglich Cannabis bezogener Gefahren zum Positiven gewandelt hätten, so habe diese Entwicklung keinen Einfluss auf den möglichen Drang Cannabis tatsächlich auszuprobieren. Während sich zwischen 2017 und 2018 kein signifikanter Unterschied in den Konsummustern Heranwachsender aufzeigen ließ, konnte zwischen 2012 und 2018 ein klares Sinken der Prozentzahlen, die sich auf jugendliche Cannabisnutzer beziehen, wissenschaftlich festgehalten werden.

Unterstützende Evidenz vermittelt zeitlich passend dazu gerade auch ein im Journal für die amerikanische Medizinervereinigung veröffentlichter Artikel, der aufgrund der gemachten Ergebnisse von Wissenschaftlern der RAND Corporation verfasst werden konnte. Hier wurden Daten von 2014 bis 2016 untersucht, die nun davon zeugen, dass nach der Legalisierung von Cannabis die Konsumentenzahlen unter Acht- und Zehntklässlern in Washington zu sinken begannen.

Wer daher heute noch – wie Sabrina Kunz, die Landeschefin der Deutschen Polizeigewerkschaft – vor einer Legalisierung von Cannabis in Deutschland aufgrund unvorhersehbarer Gesundheitsgefahren für Jugendliche warnt, erweist nur allen kriminellen Gegenspielern einen Gefallen – allen zu schützenden Heranwachsenden dagegen einen waschechten Bärendienst.

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12 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Ist doch klar, dass die Polizei warnt. Wenn Cannabis als Delikt aus der Liste verschwindet und sie nicht mehr hinter kleinen Smokern herhetzen können und diese dingfest machen, könnte ja mal jemand auf die Idee kommen nachzuschauen was die Herrschaften wirklich leisten. Ich bin der Meinung, die Statistik würde dann wesentlich genauer ins Blickfeld rücken, zumal wesentlich mehr Zeit da wäre für wirkliche Straftaten, wie z.b, Wirtschaftskriminalität, welche Multi Milliardenschäden verursacht, wie z.b. Cum Cum oder Cum Ex. In diesen Bereichen hört man von den Hütern der Ordnung gar nichts, obwohl man mit der Schadenssumme bundesweit kostenlose KITAS oder Schulessen, oder die technische Ausrüstung an Schulen und Universitäten ganz locker finanzieren könnte. Die Kleinen werden mit großem Getöse “gehängt” und… Weiterlesen »

Tom
5 Jahre zuvor

Hmmmmerkwürdig. Jede Gewerkschaft arbeitet eigentlich daran wie man das Leben und die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder verbessern kann, nur nicht die “Gewerkschaft” der Polizei. Das soll verstehen wer will.

@Harald. Tztztz, Du willst doch nicht etwa unseren allseits beliebten CDU-Politiker Merz irgendwelcher krimineller Handlungen bezichtigen, nur weil er für die Oberheuschrecken von Blackstone arbeitet. Bööööser Harald. Ganz böser Harald :-)) Aber keine Angst, die 55,2Mrd.€ die wir durch diese “Steuerschummeleien” auf EU Ebene verloren haben, gleichen wir aus der Portokasse aus. Genauso wie die Kosten für die Wiedervereinigung. Wir schaffen das. (Wer hier eine Prise Sarkasmus heraus liest liegt gar nicht so falsch).

R. Maestro
5 Jahre zuvor

@Harald So sehe ich es in allen Punkten auch. Die ganze Industrie, welche sich in den Jahrzehnten um das Verbot aufgebaut hat, hat Korruption und Lobbyismus befördert, in gigantischem Ausmass. Das ständige Fälschen der Wahrheit, allein Bsp. Colorado. Dass gigantische finanzielle Mächte und Interessen geschützt werden, wird doch immer offensichtlicher. Allen voran die Pharmamafia, seit ihrer Erscheinung hat sie die gesamte Naturmedizin zerstört/kaputt geredet. Ein natürliches Produkt, soll bei einem Naturprodukt, dem Menschen, schädlicher sein, als ein weitestgehend, körperfremdes, als Chemie?! (Endocannbinoide, …) Rechnerisch, Medikamententote zu Cannabistote, unsinnig. Die ganze Argumentationskette pro Liberalisierung ließe sich ja ewig fortsetzten, aber an diesem Punkt ist lieber weghören immer noch zu weit verbreitet. Mit den heutigen Kenntnissen, Erfahrungen, wissenschaftlich, wie allgemein, noch das… Weiterlesen »

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Irgendwann wird es halt heissen:
“Dass wir den Menschen so geschadet haben, mit diesem Vorgehen, haben wir NICHT GEWUSST.”

Nachtigall, ick hör ……

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Was bringt es Prohibitionslügen aufzudecken und zu widerlegen?Ändert ja doch nichts.

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Und wieder treffen meine Vorschreiber den Nagel auf den Kopf!!!

Der meiste Mist (sicher 99,999%), was Politiker abliefern, wird niemals bestraft. Was die Lobbys verursachen, wird stets unterstützt. Des Deutschen Land hat’s ja. Die Töpfe gefüllt, die Industrie sehr arm und ‘wir’ bezahlen es ‘gerne’.

Vieles Gute könnte man mit den ganzen Geldern machen. An allen Ecken und Enden fehlt es und nichts passiert. Es sei denn, es schreit ein Unternehmen auf, was für seine Dummheiten verantwortlich ist, springen die Volksverblöder schnell mit massig Gelder ein.

Ihr wisst sicher, dass man eine Liste mit sinnvollen Dingen fast endlos anfertigen könnte. Ebenso eine Liste, was schief läuft.

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Was leider noch zu wenig kapiert haben :
Für finanzielle Interessen kriminalisiert, denunziert, zerstört, ruiniert, verfolgt unsere Politik seine Mitbürger.
Finanzielle Interessen einiger, bestimmen also das Leben aller!
Wenn ein “aufgeklärter” Bürger, von einem Hütchenspieler abgezockt wird, ist das fast ein Super-GAU.
Wenn es statt vielleicht 50 Euro mehrere Millionen bis Milliarden sind, unerheblich?!
Hauptsache Schlipsträger und vielleicht als Argument die Gesundheit aller Menschen im Koffer, das reicht.
Bei Anslinger war man zu blauäugig und auch dumm.
Auch wenn sich die Zeiten ändern.
Zu vieles bleibt und ist auch übrig geblieben.

Lotus
5 Jahre zuvor

@Harald besser kann man es nicht auf den Punkt bringen … Respekt an alle Freidenker… @Maestro Zitat”Um kommerzielle Intessen zu schützen, werden hier alle Konsumenten zu Verbrechern erklärt” ich glaube sogar das man weiter gegangen ist um z.B. Psychotisches Verhalten etc. mit Cannabiskunsum zu erklären, ich kanns nicht belegen aber ich vermute das man dort hingehend auch die die Grundsteine gelegt hat um vereinzelte Konsumenten gezielt dort reinzuführen, ein System aus vergifteten Quellen um einfache Konsumenten damit inderekt zu schädigen und dann mit damit zu argumentieren das Cannabiskonsum auch (jedoch aus scheinbar ungeklärten Gründen) einem auf Gut-Deutsch den Teufel eintreibt, und so wird dann intern auch argumentiert, aber was aber die Leute auf einem Schwarzmarkt alles konsumieren ist garnicht geklärt,… Weiterlesen »

Ralf
5 Jahre zuvor

“Kein Anstieg des Cannabiskonsums unter Jugendlichen in den USA feststellbar”
Och, das tut mir aber nun mal ehrlich leid. So viele denen das schöne Gefühl im Leben flitzen geht, es ist ja so kurz. Wie schade!
@Harald
Der Fisch stinkt eben immer vom Kopf her!
@R.Maestro
Aber sagen die Verurteiler bei kleinen Eierdieben nicht immer :”Unwissenheit schützt vor Strafe nicht”!?

Ralf
5 Jahre zuvor

@R.Maestro
“Cum Cum und Cum Ex”
Die haben jeden einzelnen Bürger, ja auch den ganz kleinen Baby`s und ja JEDEM EINZELNEN KIND die diesen Prohibitionsverbrechern doch so am Herzen liegen, 400 Euro gestohlen bzw. sich über, von ihnen mit generierte (Deutscher Bankenverband), Steuerschlupflöcher von den Finanzministern beider Volks(-Verräter)Parteien schenken lassen.
Die bekommen aber dann im Gegensatz zum Hütchenspieler, der geht in den Knast wenn er das so oft macht wie die, irgendwann das Bundesverdienstkreuz für ihre Wohltätigkeit, z.B. Spenden an nicht minder korrupte Stiftungen!
Ich muß aber sagen, sie erwischen nicht mal den Hütchenspieler, denn dafür haben sie wegen der Hetzjagd auf harmlose Cannabiskonsumenten schon keine Zeit mehr.

Ralf
5 Jahre zuvor

@Lotus “………aber warum tut man dann uns Hanfnutzern unserer Menschenrechte nehmen,und zwingt uns als Konsumenten in einem scheinbar so freien Land in die schier schlechtesten Lebensumstände die nur denkbar sind,denn kaum wo haben es Kiffer schwerer als in Deutschland,….” Die wissen ganz genau daß sie den Krieg gegen die Cannabiskonsumenten verloren haben, deswegen versuchen sie so viele ihrer Kriegsgegner noch fertig zu machen wie sie nur können, so sehr hassen sie uns. Das ist alles schon mal da gewesen, und das haben sie am Ende des 2. Weltkrieges mit den Juden auch so gemacht, nämlich noch möglichst viele ermordet. Uns ermorden sie sozial und indem sie über den Verfolgungsdruck unsere Gesundheit vorsätzlich schädigen. Und da sie schon alle durch Persilscheine… Weiterlesen »

Ralf
5 Jahre zuvor

@Tom
Die heißen BlackRock, ist aber nicht so weit daneben, denn ein “rock” ist ja auch nur ein großer “stone”.