Donnerstag, 29. November 2018

Kascha November 2018

 

Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

 

 

 

Fabian (29, aus Düsseldorf) fragt:

„Hallo Kascha,

 

 

ich kiffe jetzt schon ziemlich lange täglich, seit etwa zehn Jahren jeden Abend nach der Arbeit so zwei bis drei Joints. Jetzt muss ich beruflich für eine Woche nach Dubai und ich habe gehört, dass es dort ziemlich streng zugeht. So werde ich wohl oder übel auf meinen Feierabendjoint verzichten müssen. Ich habe nun etwas Sorge, dass ich dann nicht gut einschlafen kann? Gibt es Tipps, was man da tun kann, damit die Umstellung leichter fällt? Ich würde nicht sagen, dass ich abhängig bin, aber doch schon sehr daran gewöhnt.“

 

 

Kascha antwortet:

„Hi Fabian,

 

 

der plötzliche Cannabisverzicht kann schwierig sein – muss es aber nicht. Das ist tatsächlich von Person zu Person unterschiedlich. Zigarettenrauchern fällt es oft etwas leichter, da sie weiterhin rauchen – Kiffern, die keine Zigaretten rauchen, fehlt oft das „Ritual“ des Rauchens. Starken Bongrauchern fällt die Umgewöhnung auch oft etwas schwerer als Jointrauchern, da der Rauschverlauf beim Bongrauchen oft etwas intensiver gespürt wird. Du kannst Dich etwas darauf vorbereiten, indem Du einfach schon eine Woche vorher beginnst, weniger zu rauchen. Statt drei Joints nur zwei, dann nur einen. Wenn Du erst einmal in Dubai bist, dann wird es hilfreich sein, Dich abends zu beschäftigen. Je gelangweilter Du bist, desto größer wird das Bedürfnis, Dir einen Joint zu rollen. Geh vielleicht mit Kollegen etwas essen oder betätige Dich im Fitnessraum oder im Spa Deines Hotels. Einige Kiffer kompensieren die Kiff-Pause (bzw. das Kiffen allgemein, wenn sie komplett aufhören) mit Alkohol. Das ist aber aus meiner Sicht nur bedingt sinnvoll, da Cannabis und Alkohol zwei sehr unterschiedliche Drogen sind. Wenn Du die drei Joints am Abend durch drei Bier ersetzt, wirst Du den Unterschied schnell spüren. Außerdem erzielt dieser Ersatz oft nicht das gewünschte Ergebnis – nicht zuletzt macht Bier bei vielen Menschen auch die Lust auf Rauchen größer. Wenn Du merkst, dass Du überhaupt nicht einschlafen kannst, kann ein Bier natürlich hilfreich sein. Wenn Du normalerweise kein großer Alkoholkonsument bist, würde ich Dir aber nicht empfehlen, jedes Mal ein Bier zu trinken, wenn Dir der Sinn nach Kiffen steht.“

 

Johann (22, aus Augsburg) fragt:

„Hallo Kascha,

 

ich habe vor einer Woche meine Pflanzen abgeschnitten und zum Trocknen ausgelegt. Sie liegen allerdings in einem Schuppen in meinem Garten und der ist nicht geheizt. Inzwischen wird es nachts ziemlich kalt und ich habe nun Sorge, dass die Pflanzen eventuell nicht schnell genug trocknen und Schimmel ansetzen?“

 

 

Kascha antwortet:

„Hi Johann,

 

 

in der Regel sind niedrige Temperaturen nicht so ein großes Problem – so lange zwei andere Faktoren sichergestellt sind. Erst einmal muss die Belüftung ausreichend sein. Da kann es schon auch Sinn machen, einen Ventilator aufzustellen, damit die Luftbewegung ausreichend Feuchtigkeit von den Blütchen abtransportiert. Zweitens muss natürlich die Feuchtigkeit im Schuppen so sein, dass die Blüten auch wirklich trocken werden können. Wenn zum Beispiel Regenwasser in den Schuppen eindringen kann und die Feuchtigkeit aber schlecht wieder aus dem Raum entweicht, dann ist das Schimmelrisiko höher. Ein Risiko ist auch Kondenswasser, das sich bei hoher Luftfeuchtigkeit in den kalten Morgenstunden an glatten Oberflächen bilden und für Staunässe sorgen kann. Daher ist es in einer solchen Situation sicherer, die Blüten in gut belüfteten Netzen aufgehängt trocknen zu lassen als z.B. auf einer Tischplatte ausgebreitet. Viele Grower sind natürlich zusätzlich vorsichtig und kontrollieren zusätzlich täglich den Geruch, wenden die Blüten und prüfen auf Staunässe. Außerdem ist die Trocknung von dicken Buds bei niedrigen Temperaturen etwas riskanter – denn etwas länger als bei Raumtemperaturen zwischen 17 und 23 °C dauert es dann doch schon. Wer das etwas beschleunigen will, kann natürlich zu Hilfsmitteln, wie einem Heizlüfter greifen. Dabei gibt es aber einiges zu beachten. Erst einmal ist ein unbeaufsichtigt in einem Holzschuppen laufender Heizlüfter ein potentielles Brandrisiko. Und niemand will seine Ernte öffentlichkeitswirksam abfackeln. Jedenfalls nicht so. Außerdem gilt es dabei, Maß zu halten: Wer aus dem Schuppen eine Sauna macht, kann sein Gras zwar schneller rauchen – dafür ist es dann aber oft kratziger und weniger aromatisch. Schonende, sanfte Trocknung mit anschließender Fermentierung bringt oft das beste Ergebnis und die meiste Freude.“

 

Jaqueline (24, aus Berlin) fragt:

„Hallo Kascha,

 

ich wollte schon immer mal nach Kanada und seit Kiffen dort legalisiert wurde, wird mein Plan immer konkreter. Aber bevor ich mich zu früh freue, wollte ich mal wissen, ob das überhaupt auch für Ausländer gilt? Ich erinnere mich noch an die Geschichte mit dem Wietpas in den Niederlanden, wo man keinen Cannabistourismus wollte? Gibt es da schon genauere Informationen?“

 

Kascha antwortet:
„High Jaqueline,

 

tatsächlich ist es in Kanada möglich, auch als Ausländer die legale Menge Cannabisprodukte zu erwerben. Es ist sogar auch eine große Hoffnung einiger der nun neu auftretenden Anbieter, auch Touristen mit dem Angebot anzulocken. Die Situation ist sicher auch etwas anders als in den Niederlanden – Kanada ist ja vergleichsweise groß und nicht in der Weise von anderen Ländern umringt, dass man befürchten müsse, von „Drogentouristen überrannt zu werden“. Es gibt allerdings einige Dinge, die man in Kanada beachten muss – vor allem, wenn man aus Berlin kommt und eigentlich daran gewöhnt ist, relativ frei und öffentlich zu rauchen. Genau das ist nämlich in einigen Provinzen nicht erwünscht und die Regelungen dazu geben sich die Provinzen selbst. So ist in einigen Provinzen das Rauchen in der Öffentlichkeit nicht erlaubt, in anderen Provinzen ist es dort erlaubt, wo das Rauchen von Tabak erlaubt ist. In British Columbia ist es zum Beispiel zusätzlich verboten, an Orten zu Kiffen, an denen sich Kinder aufhalten. Bevor Du Dich auf den Weg machst, solltest Du also konkret klären, wie die Vorschriften dort sind – und wie strikt die Umsetzung erfolgt. In Ottawa ist beispielsweise auch das Rauchen in öffentlichen Parks, an Stränden und auf Märkten verboten. Ähnliche Regelungen gelten auch in anderen Städten. Wenn Du also in einem Nichtraucher-Hotelzimmer wohnst, sind Deine Möglichkeiten, legal zu rauchen, dennoch relativ eingeschränkt.“

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