Donnerstag, 4. Oktober 2018

Kanadische Studie warnt vor frühem Cannabiskonsum

 

Langzeitschäden schlimmer als von Alkohol.

 

 

In vierzehn Tagen wird Cannabis in Kanada ein legal gehandeltes Rauschmittel darstellen. Da sich Erwachsene fortan etwas einfacher mit der natürlichen Droge versorgen können, bangen Prohibitionsbefürworter selbstverständlich vor den Signalen, die unter Heranwachsenden eine negative Auswirkung zeigen könnten. Obwohl in jüngster Vergangenheit aus unterschiedlichen Forschungsstätten der Tenor schallte, dass die Auswirkungen von Cannabis auf jugendliche Gehirne überschätzt worden sind, klingt nun eine erneute Warnung aus dem Sainte-Justine-Krankenhaus aus Montreal in verschiedenen Nachrichten schrill auf. Die kanadische Studie warnt vor frühem Cannabiskonsum, weil ein Entwicklungsschaden schlimmer als durch Alkoholmissbrauch hervorgerufen würde.

 

Auch wenn die bisher größte explorative Bildanalyse von Gehirnscans keinen Unterschied in den Denkapparaten von Marihuana konsumierenden Personen zu nicht Marihuana konsumierenden Personen auffand, und damit bewies, dass die Gehirnstrukturen durch Cannabis unangetastet bleiben, so hat nun die Studie des Sainte-Justine-Krankenhauses in einer vierjährigen Beobachtung von 3,826 heranwachsenden Kanadiern herausgefunden, dass Cannabis schwerer Schäden als Alkohol verursachen muss. Die Ergebnisse – die laut Co-Autorin Jean-François G. Morin unbedingt als Warnung vor der stattfindenden Legalisierung von Cannabis in die Gesellschaft getragen gehören – stützen sich auf eine jährlich einmal stattfindende Untersuchung aller teilnehmenden Kids, welche ab der siebten Klasse begleitet wurden. Dabei nutzten die Forscher, deren Ergebnisse gestern im American Journal of Psychiatry veröffentlicht wurden, schulbasierte computergestützte Assessments, welche die Fähigkeiten betreffend Erinnerungsvermögen, Wahrnehmungslogik, Hemmungsverhalten und Arbeitsgedächtnis überprüften. Da man zuvor über die Konsumgewohnheiten der Teilnehmer Auskunft erhalten hatte, kam man zu dem Schluss, dass Cannabiskonsum einen weitaus größeren und längerfristigen Schaden in der Entwicklung Heranwachsender hinterließe als Alkoholmissbrauch. In allen Bereichen schnitt der wesentlich geringer vertretene Teil der jungen Marihuananutzer schlechter ab, als die zu drei viertel Teilen bereits recht häufig trinkende Schülerschaft. Während nur 28 Prozent der Teenager zugaben in der Vergangenheit gekifft zu haben, standen schließlich 75 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen zu ihrem ebenfalls verbotenen Alkoholkonsum. Da selbst nach der Aufgabe des illegalen Graskonsums die Gehirne jedoch nicht die gewöhnlichen Leistungen in den jährlichen Tests erbrachten, geht das Team des Saint-Justine-Krankenhauses – zusammen mit Forschern der Universität von Montreal – nun davon aus, dass der durch Cannabiskonsum angerichtete Schaden dauerhaft die Entwicklung negativ beeinflusse, was bei Alkoholgebrauch viel weniger der Fall sei.

 

Untersuchungen an Zwillingsgeschwistern – mit unterschiedlichen Konsumgewohnheiten, aber gleichen Lebensbedingungen – widersprechen dieser Schlussfolgerung stark. Auch die gut untersuchte Wirkung von Alkohol auf das erwachsene Gehirn lässt Zweifel an den Studienergebnissen nicht unbedingt unberechtigt zu.

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8 Kommentare
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Irgendwer
5 Jahre zuvor

Was läßt sich daraus schlussfolgern ?
Wer grundsätzlich blöd ist schiebt die Blödheit auf’s Kiffen in der Jugend und bestätigt damit dann auch blöd zu sein ?

Harald
5 Jahre zuvor

Cannabis gehört ganz klar nicht in die Hände von Jugendlichen, aber innerhalb einer Prohibition ist das nicht kontrollierbar. Allein schon aus diesem Grund spricht mehr als nur der gesunde Menschenverstand für eine Legalisierung. Wenn ich mir allerdings die Bilder vom Münchner Oktoberfest ansehe, wie viele Erwachsene in ihrer eigenen Kotze liegen und wie sie sich unter Alkoholeinfluss benehmen, frage ich mich was der Gutmensch Mortler und andere in diesem Bereich Tätige die ganzen Jahre getan haben, zum Schutz der Gesellschaft und Jugend??? Aber, dass Alkohol blöd macht ist ja legalisiert. Auch dass Alkohol massiv Gehirnzellen vernichtet ist bewiesen und ein Blick auf die Bierzeltfeste der Schwarzen, in Bayern, und ihre Teilnehmer wird jedem Zweifler, an dieser These, Gewissheit geben, dass… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

‘Spiel mir das Lied vom Tod’, lief gestern im TV. Sauf bis zum Umfallen, das gibt’s täglich und jetzt verstärkt in den muffigen Zelten… Dass jetzt wieder das letzte Aufbäumen der Cannabisgegner kommt, ist doch völlig klar! Jugendschutz wissen wir alle, ist verdammt wichtig. Das gibt’s hier ja nur auf dem Papier. Aber spielt ja auch alles keine Rolle, da der Alkohol hierzulande unter dem Deckmantel der Legalität steht. Die Auswirkungen des Alkohols wirkt sich stätiger und heftiger aufs Hirn und den restlichen Körper aus, als es mit Cannabis in rauen Mengen je möglich wäre… Solange es die Eliten nicht verstehen, verstehen können oder wollen, dass Cannabis nichts weiter ist, als von Natur gegebenes Heil- und Genusskraut, werden wir weiter… Weiterlesen »

Albert Streichmeister
5 Jahre zuvor

2008 fingen laut Professor Dr Ursula Havemann die Cannabinoide Entzüge in ihrer Klinik an. 2006 fing das Streckmittelproblem im Gras an. Künstliche Cannabinoide verursachen Entzüge wissen wir von den legal highs. Ist es da nicht logisch was auf dem Grasmarkt in Deutschland unterwegs ist ? Warum wird so wenig über Streckmittel gesprochen ? https://youtu.be/q5MfuaIAMQY?t=8m31s CBD und THC sind Nervenschützend und Antioxidant. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20965/ US Regierung 1998 Nerven schützende Eigenschaften von Cannabis Inhaltsstoffen : https://www.google.com/patents/US6630507 Cannabinoide tragen zum Schutz von Nervenzellen bei. Insbesondere bei der Behandlung und Linderung traumatischer Hirnverletzungen und Schlaganfällen gibt es zahlreiche Beweise für das nutzbringende Potenzial von Cannabis. http://www.hanf-magazin.com/medizin/cannabismedizin-allgemein/die-neuroprotektive-wirkung-von-cannabis/ ARD und ZDF erklären warum Hanf legalisiert werden muss: https://www.facebook.com/308212665884142/videos/1577688125603250/ Bitte markiere deine Freunde die das sehen müssen und… Weiterlesen »

Werner Kühn
5 Jahre zuvor

An der Stelle möchte ich hinzufügen, daß es interessant wäre aus welchen wirtschaftlichen Familienverhältnissen die Studienteilnehmer stammen. Es ist mit anderen Studien bereits belegt, daß Kinder aus wohlhabenden Familien mit einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung bessere kognitive Fähigkeiten entwickeln. Andere Studien zeigen auch das beispielsweise ADHS in einigen Fällen auf einseitige und mangelhafte Ernährung im Kindesalter oder während der Schwangerschaft zurückgeführt werden kann. Auch unentdeckte Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten welche chronische Magen Darm Beschwerden wie Durchfall mit sich bringen, können sich aufgrund des Nährstoffmangels bei Durchfall, langfristig negativ auf die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten auswirken. Gerne möchte ich wissen ob alle diese Faktoren in der Studie mitberücksichtigt wurden. Klar ist auch das eher Kinder und Jugendliche aus ärmlicheren Familienverhältnissen illegal (wie es… Weiterlesen »

Otto Normal
5 Jahre zuvor

@Werner Kühn “Gerne möchte ich wissen ob alle diese Faktoren in der Studie mitberücksichtigt wurden.” Natürlich nicht! Möglicherweise würden die Ergebnisse ja dann ganz anders aussehen, was niemand will. Was soll denn die kühne Frage? Es geht doch nicht darum wissenschaftlich sauber erzielte Ergebnisse zu präsentieren, sondern irgendeine gequirlte Scheiße mit wissenschaftlichem Anstrich zusammenzuschreiben um den normal Bürger zu erschrecken, Populismus eben, eigentlich nix Besonderes, kennt man doch schon von der AFD. Es gibt immer erfolg- bzw. anstellungslose Pseudowissenschaftler die sich bei entsprechendem Honorar für nix zu schade sind und solche fingierten “Studien” durchführen. @Der Realist ohne Kraut “Die nächsten Wahlen kommen bestimmt und wir haben’s jetzt in der Hand, das Kreuz an der richtigen Stelle – Hanfpartei – zu… Weiterlesen »

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

@ Otto Normal Stimmt. Wenn’s so einfach wäre, wären die Schweine der damaligen Nazi-Zeit auch ordentlich bestraft worden. Aber wie es in 99% der Fälle ausging, wissen wir ja… Eine Mortler sollte auch wegen Dummheit und Ignorenz bestraft werden. Von Merkel und ihren Schwarzen und Roten Lemminge fange ich besser gar nicht erst an. Denken wir nur an die große Lobbys der Autointmdustrie, wo Schwarz und Rot jetzt ‘die allumfassende Lösung’ für den kleinen Bürger fanden. Das ich nicht lache. Die Großen machen Mist, die Kleinen baden’s aus. Aber das ist bekanntlich auch nichts Neues mehr. Und, ob du’s glaubst oder nicht: es gibt wirklich noch Polizisten, die ihre Arbeit richtig machen. Am Mittwoch ist ein Bekannter mit mir in… Weiterlesen »

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Was ist mit den Leuten,die seit 40 oder 50 Jahren dauerkonsumieren?Beweisen diese nichts?