Sonntag, 26. August 2018

Kascha August 2018

 

Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

 

 

Philipp (65, aus Freistadt) fragt:

 

„Hallo Kascha,

 

ich habe nach einem Unfall ca. 70 Operationen hinter mir, bin 65 Jahre alt und habe immer Schmerzen. Ich mag aber keinen oder nur einen geringen „Rausch“. Allerdings kann ich auch nie ohne starke Tabletten schlafen. Mein Halbbruder wohnt in der Tschechei, wo man drei Pflanzen zur Eigennutzung anbauen kann. Mich interessiert vor allem der Wirkstoff CBD, deshalb meine Fragen: Wie macht man am besten eine eigene CBD-Tinktur mit möglichst wenig THC? Wie wende ich Cannabis bei starken Schlafproblemen an? Und ist es in Österreich erlaubt, THC-freie Pflanzen anzubauen?“

 

Kascha antwortet:

 

„Hallo Philipp,

 

zunächst einmal möchte ich Dir gute Besserung wünschen und hoffe, dass Du zu einer Lösung kommst, die Dich schmerzfreier leben und vor allem schlafen lässt. Tatsächlich ist CBD im Bereich der Schmerzbehandlung ein interessanter Wirkstoff, der vor allem bei entzündlichen Schmerzen immer wieder gute Erfolge zeigt. Zahlreiche CBD-Produkte sind inzwischen auch in Österreich im Handel erhältlich und es gibt auch verschreibungsfähige Produkte in den Apotheken. Ich würde Dir empfehlen, zunächst mit diesen Produkten die Wirkung auf Deine Schmerzen zu testen, bevor Du mit der aufwändigen Eigenproduktion beginnst. Tatsächlich beginnen dort nämlich die ersten Schwierigkeiten mit dem Anbau: Der ist zwar grundsätzlich nicht direkt verboten, aber es könnte dennoch Probleme mit den Behörden geben. Um ganz sicher zu gehen müsstest Du z.B. Laborergebnisse vorlegen können, die belegen, dass die Pflanzen weniger als 0,3 % THC enthalten. Den Anbau übernehmen daher in Österreich in der Regel Initiativen, die mit starkem Rechtsbeistand agieren. Die Herstellung einer eigenen CBD-Tinktur funktioniert am besten mit Öl oder Alkohol: Entweder wird das Blütenmaterial mit Alkohol extrahiert, der dann durch Erhitzen reduziert wird. Oder man verwendet beispielsweise Olivenöl, in dem man das Blütenmaterial siedet. Am besten dosieren lässt sich das so gewonnene Konzentrat dann mit einer Tropfpipette. Möglichst wenig THC erhältst Du, indem Du THC-arme Sorten verwendest. Bei Schlafproblemen ist am besten eine langfristige, regelmäßige Einnahme – bereits nach einigen Wochen dürften sich die ersten Wirkungen zeigen. Außerdem zeigt sich oft eine leicht entspannende Wirkung bei Einnahme direkt vor dem Schlafengehen. Ansonsten müsstest Du probieren, die Dosis zu erhöhen. Welche Dosis für Dich passt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Du kannst den Wirkstoffgehalt in einer selbst produzierten Tinktur natürlich nur schätzen. Aber auch bei im Handel erhältlichen Präparaten, bei denen der CBD-Gehalt bekannt ist, solltest Du Dich selbst an die für Dich optimale Dosierung herantasten.“

 

Tom (25, aus Berlin) fragt:

 

„Hi Kascha,

 

ich habe vier Pflanzen auf meinem Balkon, die ich relativ regelmäßig gedüngt habe. Nicht extrem, aber schon immer an der Obergrenze von dem, was empfohlen war. Ich wollte ja aus den wenigen Pflanzen möglichst viel herausholen, um möglichst lange meine eigene Ernte rauchen zu können. Ich mag es aber nicht, wenn das Weed am Ende so überdüngt schmeckt und habe gehört, dass man eine Weile vor der Ernte aufhören soll und lediglich mit Wasser gießen, um den Dünger auszuspülen. Wie lange vorher muss ich mit dem Düngen aufhören?“

 

Kascha antwortet:

 

„Hi Tom,

 

selbstverständlich muss ich Dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Anbau von Hanfpflanzen ohne Genehmigung auch in Berlin immer noch eine Straftat darstellt. Ich darf dich nicht zum illegalen Anbau von Cannabis beraten, kann Dir aber selbstverständlich ein paar allgemeine Hinweise zur Botanik der Hanfpflanze geben. Tatsächlich macht das Düngen nur einen von mehreren Faktoren aus, die zu einer optimalen Ernte führen. Auch eine ausreichende Wasserversorgung und die Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung sind natürlich wichtig. Eine Überdüngung kann auch zu einem zu schnellen Blütenwachstum führen, was sich beim Rauchen durch Knistern zeigt. So lange Du im Rahmen der empfohlenen Menge geblieben bist, wird aber sicher noch alles okay sein. Mit dem Ausspülen beginnen die meisten Grower erst wenige Wochen vor der Ernte. Die ist beim Outdoor-Anbau wahrscheinlich im September oder Oktober zu erwarten – genauer kannst Du den optimalen Zeitpunkt durch Beobachtung der Trichome bestimmen. Wie lange das Ausspülen dauert, hängt auch vom verwendeten Substrat ab: Blumenerde und vergleichbare Untergründe speichern überschüssigen Dünger wahrscheinlich länger als Ton- oder Kokossubstrate. Wie viel Restdünger da noch drin steckt kannst Du leider von außen schwer erkennen. Die meisten Grower gießen ca. 14 Tage vor dem geplanten Erntezeitpunkt nur noch mit Wasser und spülen dann zwei oder drei Tage vor der Ernte die Töpfe mit etwa zwei bis drei Liter Wasser, bis das auslaufende Wasser klar und zusatzstofffrei erscheint. Dann sinkt auch die Düngeranreicherung in der Pflanze ab. Das solltest Du auch früher schon machen, wenn Du weiße Steinchen in den Blüten entdeckst. Diese tauchen aber bei überdüngtem Weed häufig erst auf, wenn es getrocknet wird.“

 

Eva (22, aus Stuttgart) fragt:

 

„Hallo Kascha,

 

ich rauche am liebsten Haschisch. Da ich jetzt relativ günstig eine größere Menge in einer super Qualität gekauft habe, wollte ich mal fragen, ob Du Tipps zur Lagerung hast? Es ist schön weiches, hellbraunes Pollenhasch und ich würde es gerne möglichst lange so weich behalten. Die Menge reicht bei mir sicher für drei Monate, so lange sollte es frisch bleiben …“

 

Kascha antwortet:

 

„High Eva,

 

der Feind von Haschisch ist die Austrocknung. Daher sollte es immer luftdicht verpackt, zum Beispiel in mehreren Lagen Frischhaltefolie, und außerdem kühl und trocken aufbewahrt werden. Ein großes Problem ist, dass man die Verpackung jedes Mal öffnen muss, um sich einen Joint zu bauen. Deshalb könnte es sinnvoll sein, den Brocken in mehrere kleine Stücke zu zerteilen, die Du dann jeweils einzeln verpackst und im Kühlschrank lagerst. Dort bleibt es frisch, bis Du es zum Konsum entnimmst. Das einzige Problem dabei könnte sein, dass eine solche Art der Aufteilung auch als Verkaufseinheiten interpretiert werden könnte – Du solltest also sicherheitshalber versuchen, polizeiliche Maßnahmen in Deiner Wohnung in dieser Zeit zu vermeiden. Außerdem ist das Austrocknungsrisiko vieler kleiner Stücke größer als bei einem großen Brocken, weil natürlich eine größere Oberfläche mehr Luftaustausch möglich macht. Aus diesem Grund ist bei dieser Variante die schnelle und sorgfältige Verpackung besonders wichtig. Von bestimmten Tricks, wie einer Tupperdose mit Apfelscheiben, würde ich abraten – das ist bei drei Monaten Lagerzeit etwas viel. Für Gras gibt es inzwischen Beutelchen, die eine konstante Feuchtigkeit sicherstellen sollen. Für Haschisch habe ich diese aber noch nicht ausprobiert und kann Dir nicht sagen, ob das sinnvoll ist.“

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2 Kommentare
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H.Miesen
5 Jahre zuvor

Hallo bin neu hier und versuche Hilfe zu bekommen. Zu meiner Leidensgeschichte . Bin 54 jahre und habe seit 2002 ein Ärztemaraton hinter mir. Habe dauerhaft Schmerzen habe über 10 Jahre Tilidin im gross Packung verschrieben bekommen.Bei jedem Arzt eine andere Diaknose.Schmerztherapie keine besserung. 2016 einen Anfall bekommen Verdacht auf Epilepsie. Es kam herraus das es keine ist . Im Krankenhaus Tilidin entzug dafür Antiepiletika und Antidepressiva und Tramadol immernoch dauerschmerzen am ganzen Körper. Wurde dann zu einen Rheumatologen überwiesen.Verdacht auf Fibromyalgie . Dann zu einen Arzt der diese Krankheit kennt dieser bestätigte die Diagnose. Ich habe dann im internet Fibromyalie info gesucht und gelesen das Cannabis helfen könnte habe mal getestet und vor dem zubettgehn eine Zigarette mit Cannabis… Weiterlesen »

Ewa
5 Jahre zuvor

Das sind alles Fragen die ich mit meinem Arzt besprechen würde…