Samstag, 25. August 2018

Doppelte Menge Gras aus den Niederlanden angefordert

 

Gesundheitsminister Spahn klärt Versorgungsengpass.

 

 

Weil sich Cannabispatienten nicht selbst ihre natürliche Medizin im Garten oder in Growzelten anpflanzen dürfen, müssen Krankenkassen, Apotheken und Importeure eng zusammenarbeiten, damit das verschriebene Arzneimittel bei Bedarf tatsächlich verfügbar ist. Da der Bedarf nach der nahezu nebenwirkungsfreien Heilpflanze aber wesentlich größer ist, als ursprünglich von der Cannabis zu medizinischen Zwecken freigebenden Regierung erwartet, reichen die kostspieligen Importe von Medizinalhanf in keinster Weise dem stetig wachsenden Patientenstamm aus. Damit die zeitlich verschobene Zukunft des Anbaus von Cannabis in Deutschland nicht noch weitere kranke Personen betrifft, hat man nun aufseiten der Regierung gehandelt und die doppelte Menge Gras aus den Niederlanden angefordert.

 

In einem Telefonat mit dem holländischen Gesundheitsminister Hugo de Jonge soll sich der deutsche Amtskollege und CDU-Politiker Jens Spahn dafür eingesetzt haben, dass die Lieferengpässe im Bereich Marihuana nicht mehr ganz so stark spürbar werden. Von den ursprünglich angedachten 700 Kilogramm niederländischen Medizinalhanfs habe man mehr als die doppelte Menge aufgestockt, sodass nun dank der Zusage seitens Hugo de Jonge mit einer Menge von bis zu 1500 Kilo Marihuana in Deutschlands Apotheken jährlich gerechnet werden kann. Die 1,5 Tonnen werden benötigt, weil ein Fehler im Ausschreibungsverfahren der Cannabisagentur des BfArM dafür sorgte, dass gerichtlich verhindert werden konnte, die Lizenzen zum Anbau von Cannabis fristgerecht zu verteilen. Weil nun erst frühestens in 2020 mit der Ernte von hierzulande produziertem Marihuana gerechnet werden kann, muss die Bundesregierung die Importmengen der begehrten Medizin dementsprechend erhöhen. Den verbal bereits abgeschlossenen Handel nannte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn „gelebte Nachbarschaft“ und betonte, dass die Niederlande „einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Therapie der deutschen Patientinnen und Patienten” leisteten.

 

Warum im Nachbarland jedoch auch Genusskonsum seit Jahrzehnten kein größeres Problem für das öffentliche Leben darstellt und wieso ab dem Moment der Duldung schon keine Engpässe mehr in den Versorgungswegen im Medizinalsektor entstehen, wollte sich der CDU-Politiker aber wohl lieber nicht von seinem holländischen Amtskollegen im Gespräch erklären lassen. Soweit geht die Freundschaft dann anscheinend auch wieder nicht – und man zahlt ja auch schließlich freiwillig mit barer Münze für die eigene Unfähigkeit; aber sicherlich nicht für Belehrungen.

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2 Kommentare
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Serge
5 Jahre zuvor

Nur leider nicht konsumierbar, da Bedrocan immer übel nach Chemie riechende und überdüngerte Buds hat. Ich habe noch nicht eine Ausnahme erlebt!

Ralf
5 Jahre zuvor

@Serge
Und so wie das sauberste und beste Gemüse im eigenen Garten wächst, so gibt es auch nur die Sicherheit das man sich nicht mit Chemie vergiftet, wenn man das Kraut selbst herstellt oder es von Personen seines Vertrauens herstellen läßt. Großindustriell ist und war schon immer Mist.
Aber unsere total verblödete skrupellose (“mit Hartz IV ist man nicht arm”) weltfremde Gesundheitsmarionette wird das ebnso wie seine korrupten Vorgänger niemals zulassen.