Mittwoch, 23. Mai 2018

Drogenring durch vermissten Zahnersatz aufgeflogen

 

Übereifrige Polizei stellt angehende Rentnerbande während Nachforschungen nach verlegtem Gebiss.

 

Bild: Susanne Winter

 

Es gibt immer wieder die spektakulärsten Kriminalfälle, von denen beteiligte Beamte sicherlich für den Rest ihres Lebens zehren. Doch die kleineren Delikte, die eigentlich nur gegen das überholungswürdige Betäubungsmittelgesetz verstoßen, sollten in der Regel nur aufgrund von unfairen Behandlungsmethoden in Erinnerungen gerechtigkeitsverbundener Polizisten festgehalten sein. Die Ausnahme in diesen Fällen dürften jedoch die wenigen selbst verschuldeten Strafanzeigen darstellen, welche durch pure Unachtsamkeit und kurzsichtige Handlungen von wenigen Personen unüberlegt in Eigenverantwortung ausgelöst werden. Ein derartiger Fall ereignete sich am vergangenen Samstag in der Oberpfalz, als eine Frau aus Neumarkt i.d.OPf. bei der Polizei ihr verlorenes Gebiss als gestohlen meldete. So geschah es, dass ein sogenannter Drogenring durch vermissten Zahnersatz aufgeflogen ist.

 

Eine 55-jährige Frau hatte ihr verlorenes Gebiss bei der Polizei als gestohlen melden wollen, was Beamte zwecks Aufnahme des Sachverhaltes in ihre vier Wände lockte. Dort fanden die Polizisten jedoch unterschiedliche Drogen sowie eine Aufzuchtanlage für Cannabis im Schlafzimmer. Auf Nachfrage gestand die zahnlose Dame daraufhin, dass sie zuvor bei einem Bekannten ebenfalls schon Haschisch konsumiert gehabt hätte, was die eifrigen Polizeibeamten natürlich sofort auf eine neue Fährte führte. In dessen daraufhin besuchter Wohnung wurden die Staatsdiener erneut fündig und konnten elf Cannabispflanzen sowie weitere ungenannte Betäubungsmittel sicherstellen. Da diese Menge an Erfolg jedoch noch nicht für den gewöhnlichen Oberpfälzer Polizisten ausreicht, wollte es der glückliche Zufall, dass eine weitere 59-jährige Person in der Wohnung des zuletzt aufgesuchten 64-Jährigen aufgefunden wurde, die zusätzlich noch mit illegalen Substanzen im Gepäck aufgegriffen werden konnte. Den tragikomischen Clou an dem durch dumme Verkettungen entstandenen Desaster stellt dazu die traurige Tatsache dar, dass das die Geschichte auslösende Gebiss der 55-jährigen Dame von den hilfreichen Streifenbeamten innerhalb der Wohnung des unglückseligen Bekannten ebenso sichergestellt wurde.

 

Hätte die gute Frau hier doch lieber einmal ihre loses Mundwerk gehalten …

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3 Kommentare
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Lotus
5 Jahre zuvor

Wow,
ein trauriger Erfolg der Polizei-“arbeit” 🙁
leider haben sich die betroffenen nicht so clever angestellt,
man kann aber auch nicht gleich von jedem Bürger erwarten kann, der “illegalerweise” mit Cannabis zu tun hat,
direkt ein vollprofisioneller Krimineller zu sein,
oh man , wann lässt man die Menschen hier einfach leben,
die einzige Opfer in dem ganzen sind die vermeintlichen Täter…
außerdem sollte man sich mal fragen ,wieviel echte Kriminelle Energie da jetzt bekämpft worden ist
und vor allem,was hätte die Poizei nicht alles sinnvolles in der Zeit tun können,
aber naja…hmm wir haben ja sonst keine Probleme.

Peacezeichengruß

Otto Normal
5 Jahre zuvor

Ich frage mich: wurde hier kriminelle Energie bekämpft oder geschaffen?
Gewalt erzeugt stets Gegengewalt.

Wer so erniedrigend von seinem eigenen Staat behandelt wurde überlegt sich wie man es am besten anstellt nicht nochmal erwischt zu werden oder wie man sich wehrt, erste kriminelle Energie entsteht, möglicherweise je nach schwere der staatlichen Gewalt kommen sogar Rachegedanken auf, terroristische Gedanken oder glühender Hass.

Aber wer so wenig Ahnung hat und dermaßen vertrauensselig zur Polizei ist, denen sogar noch gesteht bei Freunden auch schon …usw. der sollte besser die Finger vom Konsum und erst recht vom Anbau lassen. So etwas darf man nicht einmal seinem eigenen Schatten erzählen !

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Ich bin gespannt,wann es die Pflicht für einen Lebensberechtigungsschein geben wird.Stichwort Reisegenehmigungssystem.