Samstag, 28. April 2018

Herstellung von Extrakten

 

Auf Beutezug mit Ol Shadderhand – der Budler im Cannabisrausch.

 

 

Nachdem ich euch in der letzten Ausgabe etwas über Shatter und Co. berichtete, ließ mich das Thema nicht in Ruhe. Wie es der Zufall manchmal so will, bekam ich glücklicherweise nochmals die Gelegenheit, mich auf diesem Planeten mit dem feinen Herren AKA Ol Shadderhand (Shaddi) zu treffen. Diesmal nahm er mich mit auf einen seiner Beutezüge, die immer mit edelstem (Shatter) belohnt werden. Doch zunächst machten es wir uns etwas gemütlich und plauderten über dies und das. Denn mir war es wichtig, zu erfahren, worauf der Herr bei der Herstellung seiner Extrakte besonders achtet.

 

Die Ausrüstung

 

Den Anfang machen die Gerätschaften, die der Herr verwendet. Die Selektion der Hardware sollte nicht überstürzt getroffen werden. Da es mittlerweile unzählige Extraktoren gibt, sollte die Wahl gut überlegt sein und den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Ol Shadderhand hat sich für einen speziellen Aluminium Extraktor mit einer besonderen Beschichtung entschieden. Der Vorteil bei seiner Silberbüchse ist, dass man Diethylether- und Butan Gas für die Extraktion verwenden kann. „Damit kann man auch mal experimentieren“, sagte er lächelnd. Dann wären da noch die Vakuumpumpe und die Druckkammer, die extrem wichtig für die Reinigung der Extrakte ist. Der Vorgang der Reinigung wird auch purgen oder purging genannt und kann mit diversen Apparaten durchgeführt werden. Man könnte auch einen Vakuumofen für das Purgen der Extrakte verwenden. Leider sind solche Vakuumöfen nicht gerade billig, deswegen wird meistens mit einer Vakuumpumpe gearbeitet, die aber auch sehr schöne Ergebnisse zum Vorschein bringt, wie ihr noch selbst sehen werdet. Natürlich braucht es noch ein, zwei Kleinigkeiten, auf die ich im Laufe unseres Beutezuges näher eingehen werde. Doch das waren jetzt erst einmal die Eckpfeiler von Ol Shadderhands Hardware. Selbstverständlich besitzt der Gute auch diverse Pfeifen und Vapepens und ähnliche spaßige Utensilien, die einem das Extrakt möglichst mild und schmackhaft in die Lunge befördern. Der Herr bestellt sein Equipment grundsätzlich im Internet bei einem kleinen und feinen online Shop Namens www.dabbing.de hier findet man allerhand Zubehör, das zum Dab -Rauchen und Herstellen verwendet werden kann. Zudem gibt es noch viele nützliche Informationen rund um das Thema Extrakte.

 

Auf dem Weg zum Shatter

 

 

 

Nun können wir uns langsam dem Prozess der Extraktion widmen, doch eines noch vorab. Das wichtigste für ein gutes Extrakt ist das Ausgangsmaterial. Unabhängig davon, ob man mit Lösungsmitteln extrahiert oder ohne. Deshalb gibt es immer mehr Extrakte, die aus feinsten Blüten produziert werden. Natürlich gibt es auch sehr gute Extrakte, die aus Ernteresten hergestellt werden. Grundsätzlich gilt aber, wenn ich ein Extrakt mit Blüten herstelle, hat es die Möglichkeit besser zu werden, als ein Extrakt, das mit Ernteresten gemacht wurde. Doch die Art der Herstellung hat ebenfalls einen enormen Einfluss auf das Endprodukt. Neben einer akribisch passionierten Herstellung empfiehlt der Herr: „Bei Ernteresten immer nur die funkelnden Blätter nehmen. Da die großen unverharzten Blätter das Extrakt verunreinigen und einem sicher nicht mehr Extrakt bringen werden.“ Aus diesem Grund produziert Shaddi meistens mit dicken Blüten. Und so soll es auch diesmal sein, der gute Herr zeigt mir einen Teller voll mit saftigen und stinkigen Blüten, die nur darauf warteten, von ihm zu Extrakt verarbeitet zu werden. Die Sorte auf dem Teller ist eine Glueberry OG aus dem Hause Dutch Passion. Eine wirklich gelungene Kreation, die unglaublich betörende süße Waldbeeraromen mit einem Hauch würziger Erde vereint.

 

Für diese Session benutzt der Herr 50 Gramm Blüten, die er in einem elektronischen Mixer innerhalb von wenigen Sekunden fein zerkleinert, aber nicht zu fein. Danach füllt er das Gras in seinen Extraktor. Nun muss nur noch die PTFE-Folie in den Topf der Druckkammer ausgelegt werden. PTFE-Folie ist überaus praktisch, da die Folie Gas, extremer Hitze und Kälte standhält. Dadurch könnte man das Extrakt von Anfang bis Ende auf dieser Folie weiterverarbeiten. Hinzu kommt, dass man das Extrakt ohne viel Aufwand nahezu rückstandsfrei von der Folie bekommt. Nachdem alles so weit gerichtet ist, geht es auch schon los. Ol Shadderhand waltete seines Amtes und jagt eine Flasche Dexso durch seine Silberbüchse. Hierbei vergisst ein echter Cowboy nie sich in seine wirklich dicken Handschuhe, seine Schutzbrille und seine Sprayermaske zu hüllen. Da bei diesem Extraktionsverfahren viel passieren kann, sollten Vorgänge dieser Art immer zwingend draußen durchgeführt werden. Nach gefühlten 10 Minuten ist die Flasche komplett entleert und eine bernsteinfarbene Flüssigkeit schwimmt auf der PTFE-Folie, die sich immer noch in dem Druckkammertopf befindet. Jetzt müssen wir abwarten, bis sich das Gas verflüchtigt. Diesen Prozess sollte man wirklich nur sehr behutsam beschleunigen. In diesem Fall hat der Herr einen Eimer lauwarmes Wasser genommen und den Druckkammertopf behutsam hinein gleiten lassen. Aber der Herr sagt selbst, dass das Wasser wirklich nicht zu heiß sein sollte. Die Temperatur sollte während des gesamten Vorgangs unter 38 Grad bleiben, auch noch bei der Nachbearbeitung. Nach etwa zwei Stunden ist das Gas größtenteils verflogen und nur noch eine schmierige, klebrige, zähe Masse auf der Folie sichtbar.

 

 

Nun können wir uns mit dem nächsten Schritt beschäftigen. Die Reinigung des Öls mithilfe einer Vakuumpumpe. Bei dieser Methode wird durch ein Vakuum in der Druckkammer das überflüssige Gas aus dem Extrakt gelöst. Dafür müssen wir die Druckkammer mit einem speziellen Deckel schließen. Der Deckel verfügt über eine analoge Druckanzeige und eine spezielle Vorrichtung, die mit zwei Ventilen ausgestattet ist. Die Ventile werden benötigt um die Luft aus der Druckkammer anzuziehen, den Druck zu halten und ihn später wieder abzulassen. Natürlich gibt es auch hier wieder ein, zwei Kleinigkeiten zu beachten. Zuerst wird die Vakuumpumpe durch einen dünnen Schlauch mit der Druckkammer verbunden, danach wird die Druckkammer noch auf ein Heizkissen gestellt, um etwas Wärme an das Extrakt zu bringen. Die Pumpe ist zu dieser Zeit noch nicht angeschaltet. Wenn man die Pumpe anschaltet, müssen beide Ventile geschlossen sein. Ist die Pumpe angeschaltet, wird das erste der beiden Ventile geöffnet (das Ventil, das vom Schlauch zur Pumpe führt). So kann die Pumpe ein Vakuum in der Kammer erzeugen. Der Herr versucht den Druck auf etwa ein Pascal zu halten. Dann schließt er das Ventil wieder und erst dann wird die Pumpe ausgeschaltet. Würde man die Pumpe ausschalten, während das Ventil noch geöffnet ist, würde Öl aus der Vakuumpumpe in die Druckkammer zurücklaufen und das Extrakt extrem verunreinigen. Das Vakuum bleibt in der Kammer, bis die Luft mit dem anderen Ventil abgelassen wird. Auch hier ist wichtig, dass man die Luft über das andere Ventil ablässt, da sonst erneut Verunreinigung droht.

 

Das Spektakel, welches sich in der Druckkammer während dem ersten Vakuums abspielt, gleicht schon fast einem Naturphänomen eines Mikrokosmos. Die Flüssigkeit türmt sich zu immer größer werdenden Blasen auf und pulsiert und bewegt sich wie Lava von einem anderen Planeten. Nach etwa 20 Minuten lässt der Gute Herr die Luft über das zweite Ventil ab. Als wir den Deckel abnehmen, ist ganz klar zu sehen, wie sich die Textur und Struktur verändert haben. Jetzt ist es an der Zeit das Extrakt zu sammeln, um es für den zweiten Anlauf vorzubereiten. Hierfür faltet der Herr die Folie so zusammen, dass das Extrakt aufeinander klebt. Danach nimmt er ein Eispack und streicht dieses es über die Folie. Als er die Folie wieder aufklappt, ist die Seite der Folie, die mit dem Eis gestreichelt wurde, frei von Extrakt und klebt auf der anderen Hälfte. Diese Faltechnik wiederholt Shaddi, bis er ein Rechteckiges dickes Stück Extrakt auf der Folie vorfindet. Das Extrakt platziert er auf einem kleinen Silikon Teller, der perfekt in die Druckkammer passt. Auch diesmal ist eindrucksvoll zu sehen, wie sich das Gas aus dem Extrakt kämpft und das kleine Rechteck, wie von Geisterhand größer wird. Wieder warteten wir 20-30 Minuten, bevor wir den Druck ablassen.

 

Da Ol Shadderhand am liebsten Shatter macht, muss er den unförmigen Schatz noch etwas platt bekommen. Dafür verwendet Shaddi wieder seine PTFE-Folie und drückt mit dieser das Extrakt so flach wie möglich auf den Silikonteller. Um das Extrakt von der Folie zu lösen, bedient er sich wieder dem Eispack. Und weil die Arbeit mit der Pumpe und der Druckkammer so viel Spaß macht, kommt die Shatterscheibe erneut in die Kammer. Beim dritten Purging ist klar zu sehen, dass immer weniger Blasen aus dem Extrakt emporsteigen. Erneutes Warten hilft beim Zeitvertreiben. Der Reinigungsprozess wird noch zwei Mal wiederholt, wobei das Vakuum einmal für längere Zeit in der Kammer gehalten wurde. Je länger das Vakuum in der Kammer ist, desto mehr Gas kann flüchtig werden. Daher ist es empfehlenswert das Extrakt möglichst lang im Vakuum zu halten. Ol Shadderhand hatte seinen Glueberry Og Shatter etwa drei bis vier Stunden gepurged, wobei er zwischenzeitlich immer wieder die Druckkammer geöffnet hat und den Shatter mit der Folie flach gedrückt hat.

 

Die Ausbeute

 

 

Nach all der Arbeit war es an der Zeit den Shatter einmal etwas näher zu betrachten. Die Farbe ist schön gelblich und die Struktur und Textur sehr klar und glatt. So wie man das gerne mag und auch der feine Herr ist sehr mit seinem Ergebnis zufrieden und bat mich zum Test, denn ich natürlich nicht ausschlagen konnte. Der Geruch von dem Glueberry Og Shatter ist relativ schwach, aber man kann eine süße fruchtige Note wahrnehmen. Allgemein ist das Aroma von Shatter im Vergleich zu Budder oder Wax geringer, da die Terpene in dem Extrakt eingeschlossen sind. Extrakte wie Budder oder Crumble verströmen aufgrund einer anderen Struktur und größeren Oberfläche ein intensiveres Aroma. Gedabbt entfaltet sich jedoch die Kraft von Shatter genauso wie die von Wax und CO. So ist es auch bei dem Glueberry ein wirklich unglaubliches Geschmackserlebnis. Eine kleine Reise in das Beerenfeld von Mutter Glueberry, die gerne ihre süßen Früchte präsentiert. Dementsprechend ist der Geschmack extrem fruchtig und süß. Da wir die Temperatur des E-nails bei – ich glaube – 340 Grad eingestellt hatten, kam der Geschmack voll zur Geltung und auch die Wirkung trat unmittelbar in Kraft. Gerade im Bereich Schmerzen und Entspannung können Extrakte überaus gute Arbeit leisten, da die Konzentration von Shatter je nach Qualität bis zu 85 % betragen kann. Also in einem Gramm Extrakt stecken bis zu 850 mg THC. Wenn man bedenkt, dass ein sehr gutes Gramm Gras 200 Mg enthält, befinden sich in einem Gramm Extrakt locker drei bis vier Gramm Gras. Deswegen sollte man sich das Motto „ein Krümel ist genug“ auf die Fahne schreiben und es mit Extrakten wirklich immer erst langsam angehen lassen.

 

Dieser Artikel dient nur zu Aufklärung und Informationszwecken, auch aufgrund der drohenden Explosionsgefahr! Cannabis und deren Extrakte sind in manchen Ländern verboten.

 

Alles Gute,

der Budler!

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