Sonntag, 25. Februar 2018

Stadtverordneter in Wiesbaden wünscht einen Cannabis Social Club

 

Kekse im Rathaus für Volljährige.

 

Bild: CSCistOK!/Archiv

 

Cannabis treibt Blüten. Nicht nur unzählige Hanfpflanzen gedeihen weiterhin bei vielen unbekannten Guerillagrowern trotz Prohibition, auch immer mehr Menschen und Gemeinden sind von der Diskussion um eine mögliche Legalisierung/Entkriminalisierung angestachelt, die kontraproduktiven Gegebenheiten nicht länger hinzunehmen und neue Triebe auszubilden. Verschiedene Städte versuchten bereits mittels Anträgen auf Modellprojekte Marihuanakonsumenten nicht länger dem Schwarzmarkt überlassen zu müssen, scheiterten spätestens aber immer an Ablehnungsschreiben seitens des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte. Trotzdem sehen manche Volksvertreter noch Chancen auf Erfolge, weshalb sich eine weitere Stadt zu den Bewerbern um ein Cannabismodellprojekt zählen darf. Ein Stadtverordneter in Wiesbaden wünscht einen Cannabis Social Club, der nach seinen Vorstellungen im Rathaus Platz finden könnte, um von dort aus zukünftig legal berauschende Backwaren an Volljährige zu verkaufen.

 

Ingo von Seemen – Stadtverordneter der Linken und ebenso im Gesundheitsausschuss vertreten – hat einen Antrag zur Prüfung beim Stadtparlament eingereicht, über den der Magistrat entscheiden solle. Mit dem Ziel „Cannabis verantwortungsvoll zu legalisieren“, wünscht Seemen „den Konsum aus der Schmuddelecke zu holen. Circa 20000 Gelegenheitskonsumenten lebten nach Expertenschätzungen in Wiesbaden, von denen wohl zwischen zwei- bis dreitausend Personen regelmäßig Marihuana einsetzten, sodass die Idee, die Stadt durch Gründung eines Cannabis Social Clubs selbst zum Versorger werden zu lassen, dortigen Schwarzmarkthändlern leichte Existenzängste bereiten sollte. Nach der Vorstellung von Ingo von Seemen könnte im Rathaus eine Verkaufsstelle für über 18-Jährige eingerichtet werden, wo diese Personen als Klubmitglieder die aktuell schon überall in der Stadt erhältliche Rauschsubstanz endlich einmal in verantwortlicher Weise erstehen dürften. Unterstützung, die Seemen bereits von FDP und Grünen erhält, erhofft er sich ebenso von der SPD sowie von einzelnen Stimmen aus der Union. Zuspruch bekommt der Linken Politiker auch schon von Teilen der Polizei – zumindest vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Bernd Schmidt-Sibeth, stellvertretender Vorsitzender des BDK Hessen und Beamter im Präsidium Westhessen in Wiesbaden, fordert zwar nicht direkt die Legalisierung von Cannabis, jedoch eine Abkehr von der Strafverfolgung der Konsumenten. Eine Ordnungswidrigkeit fürs Kiffen – welche in den Zuständigkeitsbereich der Städte anstatt der Polizei fallen würde – sei aus seiner Sicht gut vorstellbar.

 

Die sich aktuell gerne selbst beweihräuchernde und zeitgleich weitere Fakenews verbreitende Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler lässt neben den gewöhnlichen Falschaussagen über Marihuana und dessen Konsum neuerdings fast schon ähnlich liberale Töne kleinlaut im studierten Fließtext unterklingen. Gegen Haschkekse aus dem Wiesbadener Rathaus dürfte Frau Mortler jedoch wohl weiterhin noch einige Vorbehalte besitzen …

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2 Kommentare
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COSMO
6 Jahre zuvor

Das wird nix. Unser lieber Hr. Beuth von der CDU hat keinen Plan (kenne ihn näher und habe dies schon mal vor 2 Jahren angesprochen), wie die meisten anderen Hh. dieses volksfremden Clubs deutscher Unternehmer. Das wird nix, vor allem weil das umgebene Land rechtsversifft und konservativ ist.
Aber der Versuch ist lobenswert.

Otto Normal
6 Jahre zuvor

Egal ob rechtsversifft und konservativ oder mit sozialromantischen 68er Tagträumern linksverseucht, es wird in keinem Fall was!
Nicht in Deutschland.

Ich finde schon den Club Ansatz völlig daneben.
Wieso ein Club?
Wieso wieder mal verstecken müssen?
Gibt es hier denn auch Alkohol-, Kaffee- oder Nikotinclubs?