Donnerstag, 15. Februar 2018

Israel verheddert sich beim Cannabisexport

 

Ministerpräsident Netanyahu erweist US-Präsident Trump einen Gefallen.

 

Cannabis
Bild: Schmiddie

 

An dem Cannabisboom wollen viele Staaten gut mitverdienen. Viele Länder, in denen medizinisches Marihuana angebaut wird oder auch Genussgras angebaut werden soll, hegen offengelegte Pläne ihre Produktionsanlagen nicht nur für den Eigenbedarf auszunutzen. Australien, Dänemark und Kanada bereiten sich schon darauf vor den Rest der Welt mit bestellten Marihuanalieferungen zu versorgen und ringen jetzt schon um den Ruf des Exportweltmeisters. Eigentlich hatte diesen Titel auch Israel beansprucht, wo Medizinalhanf schon seit Dekaden im Einsatz ist und auch der Genusskonsum im letzten Jahr entkriminalisiert wurde, doch nun hat Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wohl auf Wunsch des US-Präsidenten dem Streben der Industrie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Israel verheddert sich beim Cannabisexport und viele Minister des Landes üben offene Kritik an der forcierten Entwicklung.

 

Im August 2017 gab die Regierung Israels eigentlich grünes Licht für eine Verteilung von Genehmigungen, welche Cannabisproduzenten schon drei Monate später den Export medizinischer Hanfprodukte in dafür vorgesehene Länder erlauben sollten. Am Sonntag den 04. Februar 2018 stoppte der Ministerpräsident jedoch überraschend dieses noch immer nicht in die Tat umgesetzte Vorhaben, nachdem er wohl über die Thematik mit US-Präsident Donald Trump telefonierte. Daraufhin sollen Forderungen an das Gesundheitsministerium sowie den Ökonomie Kongress ausgesprochen worden sein, die weitere Forschungsergebnisse beinhalten, bevor andere Entscheidungen bezüglich des weltweiten Exports getroffen werden könnten. Da diese spontane Wandlung so überraschend kommt, wie sie dem sich auf ein gutes Geschäft vorbereitenden Kreis ungelegen ist, beklagten sich daraufhin direkt die Justizministerin, der Agrarminister, der Gesundheitsminister und das Finanzministerium hörbar, denen sprudelnde Steuereinnahmen in Milliardenhöhe nun auch erst einmal nichts Weiteres als ein leeres Versprechen bleiben werden. Selbst konkrete Vorschläge aus Reihen des Finanzministeriums, künftig nicht in die USA zu exportieren, blieben anscheinend vollkommen wirkungslos beim alleine entscheidenden Ministerpräsidenten Israels Benjamin Netanyahu.

 

Die erneut im März stattfindende Hanffachmesse CannaTech in Tel-Aviv dürfte in diesem Jahr somit tatsächlich besonders viel zündenden Gesprächsstoff bieten, lässt sich der israelische Ministerpräsident seine Entscheidung nicht noch einmal richtig durch den Kopf gehen und erweist tatsächlich lieber Donald Trump anstatt seinem eigenen Land einen großen Gefallen.

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2 Kommentare
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Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

Mal wieder das Kuchenstück kurz vor dem Reinbeißen weggezogen.So was gab es schon öfter.Deshalb kann immer noch niemand Cannabisprodukte in der Apotheke erstehen, wie es vor ein paar Jahren schon fast beschlossen wurde.Im letzten Moment gibt es immer wieder einen Verhinderer.

unbeugsam
6 Jahre zuvor

Nicht das da noch schlimmeres auf uns zu kommt!!!!!