Donnerstag, 1. Februar 2018

Keine Schusswaffen für Cannabispatienten

 

Nächster Jäger verliert sein Jagdrecht aufgrund des Einsatzes von medizinischem Marihuana.

 

Polizeieinsatz
Illu: marker/Hanf Journal

 

Ende September 2017 erfuhr ein frisch ausgebildeter Jäger aus Rheinland-Pfalz ein Behördendilemma, das selbst konservative Stimmen aufhorchen ließ. Dem 52-jährigen Cannabispatienten wurde der Jagdschein verweigert, obwohl ärztliche Bescheinigungen und bestandene Jagdprüfungen fraglos dafürsprachen. Nun hat es in Bayern einen weiteren Waidmann erhascht, der seine Krankheitssymptome mit der Naturmedizin Hanf behandelt. Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof bestätigt: keine Schusswaffen für Cannabispatienten.

 

Ähnlich wie in Bernkastel-Wittlich wurden auch im Landkreis Miesbach einem Fachmann der Jagdkunst seitens des Landratsamtes alle vorhandenen Arbeitskenntnisse abgesprochen, sodass der Bayrische Verwaltungsgerichtshof sich nun schon in zweiter Instanz mit dem Fall beschäftigen musste. Im Gegensatz zu der Diskriminierung, die dem angehenden Jäger in Rheinland-Pfalz widerfuhr, entzog das Landratsamt hier die bereits erworbene Waffenbesitzkarte und den gültigen Jagdschein, weshalb der Betroffene vor dem Verwaltungsgericht München klagte, dort jedoch verlor. Auch aus Sicht des Verwaltungsgerichtshofs sei es jedoch nicht gewährleistet, dass ein Cannabispatient mit Waffen und Munition verlässlich umgehen könne. Nach dem derzeitigem Wissensstand wäre selbst eine begründete medizinische Verwendung in den berauschenden Wirkungsweisen nicht genügend von der gewöhnlicher Genusskonsumenten zu unterscheiden, womit sich der Beschluss des Bayrischen Verwaltungsgerichtshofs mit den kürzlich gewonnenen Erkenntnissen anderer Fachexperten deckt, denen aber immerhin eine neu eingeführte Eignungsprüfung in den Sinn kommen mag.

 

Da alle Cannabiskonsumenten – Patienten oder Genießer – derzeit somit weder zum Autofahren noch zum Waffengebrauch geeignet scheinen, dürfte sich auch für die im geplanten Großausbau befindliche Polizei unseres Landes eine neue, bisher vollkommen übersehene Hürde aufgetan haben.

 

Wenn der Jäger zum Gejagten wird

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8 Kommentare
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Karli
6 Jahre zuvor

Da sind sie wieder: „Experten“ und „Fachexperten“ 😉

Vielleicht sollte man allen Hanfgegnern die Verwendung jeder Naturmedizien, Naturnahrung, Naturkosmetik und das Radfahren verbieten? Warum? Einfach nur so der Gerechtigkeit halber.

Vielleicht sollten auch alle Schußwaffenbesitzer und Waffenscheininhaber regelmäßig zum Alkoholtest? Mindestens ein mal im Monat. Ich bin sicher das da einige, wegen Saufleber, durchfallen würden.

Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

Von mir aus braucht es keine Jäger oder Autofahrer zu geben.Aber das fiese und miese Spiel muß (ss) irgendwie beendet werden.Kampf gegen Windmühlen also aussichtslos.

unbeugsam
6 Jahre zuvor

Ich suche Menschen die mit mir auswandern möchten!!!

Tom
6 Jahre zuvor

Ok, Cannabispatienten sind also nur wegen ihres Medikamentes zu nichts mehr zu gebrauchen. Das behaupten die F(l)achleute natürlich ohne dafür irgendwelche Beweise vorbringen zu müssen. Wer Cannabis konsumiert ist nicht zuverlässig (warum eigentlich?) und wer nicht zuverlässig ist verdient keine Möglichkeit seine Zuverlässigkeit zu beweisen. Sowas nennt man wohl Zwickmühle. Siehe Verkehrsgerichtstag, der empfiehlt den Cannabispatienten eine MPU zu verweigern da sie ja wegen des ständigen Cannabiskonsumes nicht zuverlässig sein können. Natürlich ohne die jeweiligen Annahmen einer wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen. Bei Gelegenheitskiffern dagegen will man nicht so weit gehen. Ich kann mich ja täuschen, aber nennt man sowas nicht Diskriminierung? Was wurde eigentlich aus Art. 2 und Art. 3 GG? Ich glaube hier ist noch viel Integrationsarbeit zu leisten,… Weiterlesen »

COSMO
6 Jahre zuvor

Man man man. Das ist nicht zu glauben. Ich kann nicht mehr vor Unverständnis. Mir fehlen die Worte, ob solcher Ungleichheit zwischen den verschiedenen Substanzen. Jeder Richter würde beipflichten, dass Alkohol der Stoff ist, der die höchsten Gewaltdelikte provoziert. Lasst sie saufen und schießen, aber einpennen auf dem Hochsitz ist nicht in Ordnung…

R. Maestro
6 Jahre zuvor

Am besten, ALLE gehen zum morgen Drogentest.
Dann steht Deutschland übermorgen still.

Bildungsnotstand
6 Jahre zuvor

Sachsensumpf aus Bayern ,läst grüßen ,das Gleiche Gericht duldet ,Körperveletzung und Mord durch Alkohol . Jeder Jäger wird jetzt dringend gebraucht um der Wildschweinplaage Heer zu werden . Der Jäger muss jetzt extra ,das Gefährlichste Spielzeug Deutschlands kaufen gehen, vieleicht hat er ja noch seinen Jagdschein ,dann kann er wieder Jagen gehen . Und während hierzulande Munition und Schießpulver Kiloweise für Schützenvereine und Reichsbürger per Post versendet werden darf , müssen Methadonpatienten mit Bus und Zug durch die Gegend pendeln .um ihre Medikamente zu erhalten .

R. Maestro
6 Jahre zuvor

Da unsere Polizisten alle bewaffnet sind, würde ich mich bedeutend sicherer fühlen, wenn die inkompetenten Waffenträger auf ihre Zuverlässigkeit überprüft werden. Ich will mich sicher fühlen, unsere Polizei hat dazu noch nie etwas beigetragen. Ich darf mir aber auch mal Gedanken machen, wie es laufen könnte: Ich wäre ein Cop. ca. 40 Jahre alt. Ich hätte Kinder, die zu mir aufsehen. Daddy hat einen geilen Job, in dem er auch Kiffer ungestraft erschiessen darf. Ich liebe meinen Daddy, der ist mein Held! Ich kacke doch auf das wirkliche/menschliche Recht auf Leben. Ich werde Cop, der andere ist Kiffer!!! Nun habe ich (als Cop und Daddy) in der Spätschicht zwei oder drei Kiffer hops genommen. Geil, der Zuwachs an Sternen ist… Weiterlesen »