Sonntag, 31. Dezember 2017

Sechster US-Bundesstaat lockt mit Genussgras

 

California here we come!

 

 

Neun Stunden nach dem deutschen Zwölfuhrschlag ist in der heutigen Silvesternacht ein weiterer Grund gegeben die Korken knallen zu lassen und am Neujahrsmorgen in Richtung Kalifornien zu prosten. Ab dem 01.01.2018 wird in dem sechstgrößten Wirtschaftsmarkt der Welt Marihuana für Genusszwecke zum Konsumieren freigegeben, was global betrachtet als bedeutender Schritt in eine Richtung ohne Cannabisprohibition gesehen werden kann. Erwachsene haben ab Neujahr 2018 keine Gründe mehr eine strafrechtliche Verfolgung durch die Polizei zu befürchten, solange sie sich an die ausgemachten Regeln und Gesetze halten und innerhalb der gezogenen Staatsgrenzen aufhalten. Der sechste US-Bundesstaat lockt mit Genussgras ab morgen – California here we come!

 

Jeder Bewohner Kaliforniens ab dem Alter von 21 Jahren hat von morgen an das Recht bis zu 28,5 Gramm Marihuana zu besitzen. Der Eigenanbau von bis zu sechs potenten Hanfpflanzen ist im Golden State ab diesem geschichtsträchtigen Datum pro Person ebenso erlaubt wie auch der Handel mit den Früchten des grünen Gewächses. Für Letzteres wird jedoch selbstverständlich eine Lizenz benötigt, die vom Bundesstaat Kalifornien auf Beantragung ausgestellt werden kann. Hier liegt aktuell jedoch noch ein Stolperstein vergraben, da mehrere große Städte und Gebiete bisher nicht dazu in der Lage waren, diesen Wünschen nach legalen Geschäftseröffnungen zu entsprechen. Los Angeles und San Francisco haben beispielsweise bisher keine Lizenzen für den Verkauf von Cannabis an Geschäfte verteilt, sodass einige Medical-Dispesaries, die einer Verwandlung zur Genussgrasabgabestelle entgegenstrebten, nun nicht ab dem 01. Januar ihre Waren an gewöhnliche Konsumenten feilbieten dürfen. In Kern County verweigerte man dagegen gleich jegliche Aktivitäten auf den keimenden kommerziellen Grassektor; anderswo will man dagegen erst einmal abwarten, wie sich der legale Markt für Marihuana entwickeln wird. Sicher scheint aber dafür, dass in Santa Cruz, San Diego, Shasta Lake, San Jose und West Hollywood alle Menschen mit Bedürfnissen nach legalem Gras willkommen sein werden, da dort pünktlich die benötigten Lizenzen verteilt worden sind. Beachten müssen Kiffer in Kalifornien künftig, dass das Rauchen in der Öffentlichkeit nicht gestattet und gesondert in der Nähe von Schulen verboten ist.

 

Probleme bereiten der noch nicht in ganz trockene Tücher gewickelt scheinenden Revolution, neben der bisher eher schlecht abgesicherten Versorgungslage, eine zusätzlich eingeführte Verbrauchsversteuerung, die bei 15 Prozent liegt, und weitere Aufschläge, die den Preis von ein bisschen Gras in Ausnahmefällen um 70 Prozent erhöhen können, was somit viele Nutzer auf dem billigeren Schwarzmarkt zurücklassen wird. Der prognostizierte Umsatz von 5,1 Milliarden Dollar müsste unter einer derartigen Schieflage dann doch wieder etwas schwieriger zu erwirtschaften sein …

 

Daher: Nicht nach 2018 ausrutschen und viel Glück für das neue Jahr!

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2 Kommentare
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Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

Wenn das ein Grund zur allgemeinen Freude wäre, in hiesigem Gefilde,wäre einiges besser.

Littleganja
6 Jahre zuvor

Ihr meinte wohl „California here we go“