Freitag, 22. Dezember 2017

FDP verlangt Cannabismodellprojekt für Hamburg

 

Nach Kleiner Anfrage folgt große Forderung!

 

Foto: Su/Archiv

 

Obwohl sich noch immer keine neue Regierung gebildet hat, grätscht eine Jamaikakoalition verschmähende FPD aktuell immer wieder gerne mit der Cannabisthematik in die allgemeine Tagespolitik der Bundesrepublik. Am 11. Dezember brachten die Liberalen in Berlin eine Kleine Anfrage in den geschäftsführenden Regierungsapparat, welche zum Zweck hatte, genauere Informationen über die Ablehnungsgründe der bisherigen Cannabismodellabgabeprojekte seitens des BfArM einzuholen. Nun hat man innerhalb der üblichen Zweiwochenfrist eine Antwort erhalten, die verrät, dass jeder bisher eingegangene Vorschlag einzeln geprüft werde, weshalb die Fraktion weitere Chancen wittert: Die FDP verlangt ein Cannabismodellprojekt für Hamburg.

 

Der Gesundheitspolitiker Wieland Schinnenburg – Zahnarzt und Jurist – erfuhr aus der empfangenen Antwort auf seine Anfrage, dass nach Erhebungen aus 2015 circa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland Marihuana konsumieren. Ungefähr die Hälfte dieses Personenkreises nutzt die verbotenen Wirkstoffe der Hanfpflanzen sogar mindestens wöchentlich. Da die zusätzlichen Informationen eher davon ausgehen lassen, dass die Bundesregierung eigentlich gar nicht definieren könne, welche genauen gesundheitlichen Risiken und Folgen für Erwachsene bei Konsum von Cannabis drohten, oder welche genauen Kosten deren strafrechtliche Verfolgungen für den Staatsapparat entstehen lassen würden, bemängelt der FDP-Politiker, dass es eindeutig zu wenig Wissen über Cannabis in der Regierung gäbe, weshalb ein Hamburger Modellabgabeprojekt unter wissenschaftlicher Begleitung äußerst angebracht wäre. Denn während Ergebnisse mancher Forscher von Gefahren für Leib und Seele sprechen, beschäftigen Regierung und Schinnenburg die Fazite anderer Studien, die schwere Nebenwirkungen beim Kiffen genauso häufig feststellten, wie nach der Vergabe von wirkungslosen Placeboarzneimitteln. Dennoch lehnt die geschäftsführende Bundesregierung die Legalisierung von Cannabis von vornherein „aus Gründen des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung“ ab. Obwohl sich auch eher positive Nachrichten aus Übersee häufen und dabei stets alle vorgebrachten Argumente der logisch denkenden Befürworter untermauern, scheinen Wahrheiten und wissenschaftliche Erkenntnisse in Regierungskreisen somit öfters einmal nicht zueinanderzupassen.

 

Was beispielsweise die Prohibition von Cannabis in Deutschland jährlich also tatsächlich kostet, muss daher weiterhin die fleißig agierende Hanflobby in Form des DHV ermitteln versuchen, weshalb trotz der klingenden Einnahmen bei der zu diesem Zweck initiierten Spendenkampagne auch immer noch zum dortigen Geldabgeben aufgerufen wird.

 

Ein Euro pro Kiffer reicht dicke … apropos große Forderung.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

2 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

1.gibt es wesentlich mehr Konsumenten, auch viele Dauergebraucher und 2.redet niemand über die Kosten der Erwischten.

Jemand
6 Jahre zuvor

Oh die FDP fischt mal wieder am linken Rand? Nach der Blamage mit dem Abbruch der Jamaika Koalition will man sich liberal und modern präsentieren…das schlimme ist nur das genug Idioten gibt die denen das auch noch abkauft! Wer immer noch nicht verstanden hat das unsere Politiker uns an der Nase herumführen und an uns vorbeiregieren dem ist echt nicht mehr zu helfen!