Donnerstag, 21. Dezember 2017

Halbe Tonne Marihuana vom Zollfahndungsamt verheizt

 

Wohlige Wärme für bayrische Bürger.

 

 

Der Kampf gegen illegalen Cannabishandel führt zu vielen Tonnen beschlagnahmten Marihuanas. Vom Zoll geführte Lagerhallen platzen aus allen Nähten und Labore können kaum die Mengen einzelner Großlieferungen zwecks Messungen der Wirkstoffgehalte bearbeiten. Da stetig Nachschub von kriminellen Banden geliefert wird, der in manchen Fällen eben von Beamten aufgespürt werden kann, müssen die gesammelten Werke der Cannabisjagd recht zeitnah entsorgt werden. Am Dienstag wurde über eine halbe Tonne Marihuana vom Zollfahndungsamt verheizt, die den Menschen in der Nähe des dafür genutzten Olchinger Kraftwerks anschließend immerhin etwas Wärme spendete.

 

Circa 3,8 Millionen Joints hätte die Menge des am 19.12.2007 verbrannten Cannabis ergeben, wäre die Lieferung aus Albanien nicht in die Hände von Zollbeamten geraten, die nun dafür mit riesigem Sicherheitsaufgebot dafür sorgten, dass das Naturprodukt bei bis zu 1000 Grad Celsius wirkungslos in Asche verwandelt wurde. In der Müllverbrennungsanlage Olching kam die Graslieferung gerade recht, da während der Vorweihnachtszeit dort eh weniger zu tun wäre. Auffällig sei laut Zollsprecher die Qualität des Materials gewesen, das im Gegensatz zu normalen Beschlagnahmungen mit höheren Wirkstoffgehalten auf sich aufmerksam gemacht habe. Während in der Regel bei illegalen Marihuanalieferungen nachträglich wohl durchschnittlich ungefähr 12 Prozent THC-Gehalt gemessen würden, habe das Gras aus diesem Fang ganze 16 Prozent THC besessen. Mehrere Millionen Euro Wert messe man der 550 Kilogramm schweren Zollernte daher zu, die von den beteiligten Beamten nach eigenen Aussagen jedoch nur als gewöhnlicher „Müll“ betrachtet wurde, der zur Wärmeerzeugung besser geeignet sei als für einen medizinischen Einsatz.

 

Schenkte mancher Zweifler den sich ständig wiederholenden Argumenten schlecht aufgeklärter Legalisierungsgegner in der Vergangenheit somit vielleicht noch etwas Glauben, sollten die vom bayrischen Zoll genannten Wirkstoffgehalte beschlagnahmter Cannabisknospen jetzt für etwas mehr Aufklärung sorgen. Erfahrene Marihuana-Connoisseurs erfreuen sich in der Regel an professionelleren Züchtungen mit Wirkstoffmengen von knapp über 30 Prozent THC pro Gramm, während selbst der in Deutschlands Apotheken gehandelte Medizinalhanf bis zu 23 Prozent THC beinhalten kann. Für diese seltene Spezies dürfte das verbrannte Material daher ebenfalls eher billigen Brennstoff darstellen als eine gestiegene Gefahr für einen allgemeinen Ausbruch von Psychosen.

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6 Kommentare
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Revil O
6 Jahre zuvor

Eine halbe Tonne Medizin wird hier aus reiner politischer Willkür verbrannt ( was anderes ist das Hanfverbot nicht mehr)!!!
Und in deutschen Apotheken herrschenLieferengpässe und Patienten leiden und sterben wegen solch einen Umstand im schlimmsten Fall.
Wir leben schon in einer kleingeistig gemachten Gesellschaft.^^
Wir alle dürfen mächtig stolz auf unsere tollen gewählten Volksvergifter sein.
Danke für nichts!! * PROST*

Lotus
6 Jahre zuvor

Ich frag mich wenn man sich schon die Mühe macht den Thc Gehalt zu prüfen, warum man nicht gleich auch eine Schadstoffanalyse macht, da es doch auch eingie Schwarze Schaafe unter den Dealern gibt, die in großen Mengen liefern, da zählt leider nur die Masse und nicht die Qualität, @Revil o du hast schon recht, aber wenn Cannabis mit pestizieden vergiftet worden ist, und damit Schäden im Konsumenten verursachen kann wenn man es raucht, bin ich lieber dafür,das man so ein Material vom Markt nimmt, https://hanfverband.de/nachrichten/news/cannabisvergiftungen-in-albanien Auf der andern Seite ist es ganz klar auch politisches Versagen , wenn man mäfiösen Strukturen , den Markt von alleine in Deutschland ca 4 Millionen Konsumenten in die Hände legt, und sich einfach… Weiterlesen »

Revil O
6 Jahre zuvor

Hallo @Lotus und Danke für deine Antwort. Selbstverständlich gebe ich dir recht das wenn Hanfprodukte in einen legalen Kreislauf kommen das diese frei von jeglichen Pestiziden oder anderen Schadstoffen und Rückständen zu sein haben. Alleine für Patienten mit einem enorm geschwächten Immunsystem wie Aids-oder Krebspatienten die sich in einer Chemotherapie befinden hätte alles andere u.U. wohl eher katastrophale Folgen. Es wäre doch wohl eher ein leichtes das wenn man Material das man vom Schwarzmarkt beschlagnahmt auf den THC-Gehalt überprüft auch gleich auf seine Reinheit hin untersucht, da bin ich ganz bei dir und das habe ich mit meinem ersten Kommentar auch so gemeint. Man könnte so zumindest den gegenwärtigen Versorgungsproblemen ein wenig Abhilfe mit leisten und ich denke viele Betroffene… Weiterlesen »

Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Eine halbe Tonne ?? D.h. die Mafia die damit Geld verdient, musste für eine halbe Stunde mehr Stoff nachliefern…wie peinlich. Verluste die eh eingepreist sind und nix ändern. Nur Politiker haben das noch nicht kapiert…zum totlachen 🙂

Lotus
6 Jahre zuvor

@Revil O ich danke dir auch für deine Antwort und den geistigen Austausch 🙂
Ich geb dir absolut recht,
deine Idee ist nicht schlecht, ich wäre soweit auch dafür,
das wäre halt keine ideale Lösung für die Dauer…
Eins ist klar,es ist und bleibt schlichtweck unmenschlich,
Patienten in Notlage einfach hängen zu lassen,
und da muß sich in Deutschland noch wirklich sehr viel tun…
Das Zitat am Ende von Max Plenert passt leider zu derzeitigen Drogenpolitik XD

Peacezeichengruß ;D

CannaGourme
6 Jahre zuvor

Jetzt muss ich mal was los werden, wer das Grass der Albaner schon mal probiert hat, weiß, das ist kein großer verlust. Die haben das growen einfach nicht drauf. Ähnlich „Deutsche Hecke“ vom Geschmack her. Einfach nur übelste Ware.