Sonntag, 29. Oktober 2017

Enquete-Kommission Cannabis gefordert

 

Strafrechtler und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen fordern Überprüfung der Drogenpolitik.

 

Hanfpartei jetzt!
Bild: Sadhu van hemp

 

Die Betäubungsmittelgesetze aus den siebziger Jahren sind nicht mehr zeitgemäß. Was die Befürworter einer Legalisierung von Cannabis schon seit Dekaden wissen – und leider auch all zu oft am eigenen Leib erfahren mussten – wird erneut von Fachleuten der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sowie Mitgliedern des Schildower Kreises an alle frisch erwählten Bundestagsfraktionen herangetragen. Da die künstlich am Leben gehaltene Prohibition eine „höchstgradige potenzielle Einschränkung von Bürgerrechten“ darstellt, wird eine Enquete-Kommission Cannabis gefordert, welche die „verfassungswidrige“ Situation endlich einmal neu bewertet. Strafrechtler und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen fordern die dringend überfällige Überprüfung der Drogenpolitik.

 

Die Diskussion dreht sich im Kreis“, beklagt sich DHS-Geschäftsführer Raphael Gaßmann, mit dem Hintergrundwissen, dass seit 23 Jahren keine Fortschritte in der allgemeingültigen Cannabisthematik erzielt wurden, obwohl nach der damaligen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts eigentlich Taten hätten folgen müssen. Aktuelle Erkenntnisse und Daten müssten daher in die Neubetrachtung des Betäubungsmittelgesetzes einfließen, um die in den siebziger Jahren geschaffenen Fakten einmal zu überprüfen. Strafrechtler Prof. Dr. Lorenz Böllinger, der im Schildower Kreis über 100 Strafrechtler vertritt, weiß, weshalb sich ein schnelles Handeln lohnen würde, da er 170000 Strafverfahren gegen Cannabiskonsumenten pro Jahr zukünftig gerne der Vergangenheit überließe. Somit bestätigt sich auch seine Aussage, dass der Gebrauch des natürlichen Rauschmittels trotz umfassender Verbote weit verbreitet ist, weshalb dringend ein Konsens zwischen politischen Träumereien und realistischen Möglichkeiten gefunden werden muss. Die Experten für die geforderte Enquete-Kommission Cannabis müssten dafür nur die „konkrete Ausgestaltung und Möglichkeiten einer Regulierung prüfen und konzipieren“. Man sähe eigentlich Möglichkeiten für die Einrichtung einer solchen Enquete-Kommission, da mit Linken, Grünen und der FDP nun drei Parteien im Bundestag vertreten sind, die zumindest auch eine Entkriminalisierung der Konsumenten wünschten.

 

Um den Druck auf die Politiker nicht nur den aufgeklärten Fachleuten zu überlassen, ermöglicht die Cannabis-Petition des Deutschen Hanf Verbandes seit vergangenem Montag eine Stimmabgabe via Online-Formular, deren Zählerstand schon nah an der magischen 500000-Unterschriften-Hürde kratzt und deshalb noch zum fleißigen Mitmachen aufruft. Will man die Legalisierungsdebatte dagegen höchstpersönlich vorantreiben, bietet sich das kommende Wochenende an, wenn am Freitag und Samstag – dem 03. und 04. November – die erste Fachkonferenz des Verbandes in Berlin ihre Pforten zur spannenden Diskussion aufsperrt. Strafrechtler Prof. Dr. Lorenz Böllinger sowie auch Michael Kleim vom Schildower Kreis sind selbstverständlich mit dabei.

 

Cannabis Normal!

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4 Kommentare
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Lotus
6 Jahre zuvor

“War on Drugs” = ein Krieg gegen die Menschen…
und heißt es nicht so schön: “Die Würde des Menschen ist unantastbar ”
Zitat:”ihr könnt nichts dafür, das die Welt so ist wie sie ist,aber ihr könnt was dafür, das sie so bleibt”
einen friedlichen Gruß an alle Supporter der Legalisierungsbewegung ;D

U-G
6 Jahre zuvor

Vor 2 Jahren hatte ich aus heutiger Sicht einen Hilferuf gestartet um die Resonanz zu sehen oder zu bekommen, wie es denn mit einer Hanfpartei zu gründen ausschaue. Jetzt soll ich eine Petition unterschreiben und mich denen anschließen, die eigentlich schon den DHV gegründet hatten und keiner von denen egal wer hatte die Eier eine Hanfpartei zu gründen. Auf meine Unterschrift könnt ihr hoffen bis ihr kaputt geht!!! Nicht einmal, mehrmals wenn ich mich noch entsinne, war von einigen die darauf reagierten die, wir sind ja nur eine Themen-Partei, wenn überhaupt nur für Cannabis. Ich hatte euch was versprochen, das habe ich noch heute in meiner Schublade liegen. Jetzt schaut zu und Unterschreibt mal. So seid ihr Deutschen, Skeptisch bis… Weiterlesen »

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Die Würde des Reichen und denen da oben können nur Gleichrangige antasten.Für diese hat das Fußvolk keine Würde.

Ralf
6 Jahre zuvor

@U-G Tut mir leid dir ein Stück deines Weltbildes zerschossen zu haben, wahrscheinlich bin ich nicht der erste. Laß dir aber den Spaß an den Dingen, die dir immer Spaß gemacht haben, nicht nehmen, denn dann gewinnen die anderen. Sei dir nur bewußt welche Mechanismen auch hinter der Organisation DFB oder FiFa stecken. Nimm mit was das nicht unterstützt, fülle aber nicht ihre Kriegskasse gegen uns, und freue dich dran was du gratis kriegen kannst, das ist sowieso immer weniger, dann machst du sicher keinen Fehler. Fußball nicht Geldball, ist ein schönes Spiel und hat uns als Kinder (denen ist egal in welcher Liga das Spiel stattfindet das sie gerade sehen) doch immer Spaß gemacht. Zum Thema,”Die Betäubungsmittelgesetze aus den… Weiterlesen »