Donnerstag, 19. Oktober 2017

Cannabislegalisierung für die Julis in greifbarer Nähe

 

Leider wohl nicht im Juli in greifbarer Nähe …

 

Artwork by mark marker

 

Wie von aufgeschlossenen Hanf Journalisten prognostiziert, ist das Ergebnis der Bundestagswahl 2017 kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Optionen, die vor der Auszählung der Wählerstimmen undenkbar schienen, sind durch die aufgescheuchte Politikerriege sowie eine veränderte Regierungslandschaft auf einmal gar nicht mehr so weit entfernt. Zeitungsartikel über die Möglichkeiten einer Cannabislegalisierung in Deutschland häufen sich sogar in bürgerlichen Medien und einzelne Querdenker sprechen ihren Gedanken öffentlich aus. So scheint die Cannabislegalisierung für die Julis in greifbare Nähe gerückt, was deren Chef Konstantin Kuhle in aktuellen Interviews bekräftigt.

 

Die heutigen Sondierungsgespräche zwischen Union und FDP waren laut Medienberichten ein guter Start für angepeilte Regierungsbildung, für die auch noch die grüne Partei benötigt wird. Aus Sicht der Liberalen sind die ersten Schritte in Richtung Jamaikakoalition bereits gegangen, weshalb es sich der seit September im Bundestag sitzende Chef der Jungen Liberalen nicht nehmen lassen möchte, den Kurs in Sache Legalisierung von Marihuana weiterhin konsequent zu verfolgen. Würde man in den anstehenden Sondierungsgesprächen das Thema ansprechen und sich dort mit den Grünen im Vorfeld auf eine gemeinsame Linie verständigen, hätten die beiden einzigen möglichen Koalitionspartner der CDU gute Chancen mit der Union ernsthaft zu verhandeln. In Schleswig-Holstein konnten die drei Parteien in einem kleineren Jamaika-Bündnis erst kürzlich bei dem Thema zusammenrücken und sich dank starkem Engagement von grüner Seite zu einer Prüfung der möglichen Cannabisabgabe an Volljährige in einem Modellprojekt einigen.
Nur wenige Monate danach unterstützen in den weiterentwickelten USA aktuell eine Reihe von Ärzten und Medizinern wieder vehement den Legalisierungsgedanken, da jegliche Umsetzungsversuche eines geregelten Cannabishandels stets sinnvoller wirken als alle kontraproduktiven Methoden unter der Prohibition. Der Schaden für die öffentliche Gesundheit wäre nach Meinung der studierten Fachmediziner größer als jener, der durch Marihuana verursacht werden könne. Die Folgen des ungerechten Drogenkrieges führten auch zu oft zu einer Verstärkung von Armut und damit zeitgleich zu einem schlechteren Zugang zu Gesundheitsversorgungsdiensten.

 

Wer zum Schutz der Kinder dennoch eine drohende Hanfepidemie im eigenen Land weiterhin mit verstärktem Polizeiaufgebot verhindern möchte, sollte einen dringlichen Weckruf aus Sachsen-Anhalt endlich im Gehirn wahrnehmen. Dort weiß man mittlerweile, dass trotz des Verbots von berauschenden Substanzen eine Schule ohne Drogen utopisch ist.

 

Vergleichbar mit Jamaika im Juli.

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17 Kommentare
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Fred
6 Jahre zuvor

Ja, so ist die Stimmung.. Was jetzt fehlt, sind klare Forderungen aus der Hanfgemeinde. Es muss jedem, der in Berlin am Verhandlungstisch sitzt, klar sein, das ein Verschleppen, Vertrödeln oder gar ein Scheitern nicht mehr hingenommen wird. Druck aufbauen ist jetzt angesagt, und Aussagen wie “ich glaub nicht dran ” oder ähnliches sind jetzt völlig falsche Signale !
Also, klare Sache. LEGALISIERUNG JETZT ! Und nichts anderes !

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Ein Datum darf es auf keinen Fall geben,nicht mal ein ungefähres.Und wichtig ist auch,daß während der Diskussion niemand kifft.Weil verboten.

Pepe
6 Jahre zuvor

Never ever

Ralf
6 Jahre zuvor

@Fred “Ja, so ist die Stimmung.. Was jetzt fehlt, sind klare Forderungen aus der Hanfgemeinde. Es muss jedem, der in Berlin am Verhandlungstisch sitzt, klar sein, das ein Verschleppen, Vertrödeln oder gar ein Scheitern nicht mehr hingenommen wird. Druck aufbauen ist jetzt angesagt,…..”
So, wie denn…….? Die anderen haben druckvolleres, z.B. Rammen zum Tür einschlagen und sonst noch so einiges von Kaliber 6 bis Kaliber 9mm !

SteveKnevel
6 Jahre zuvor

Leider werden sich Grüne und FDP wieder unterbuttern lassen und kein Zugeständnis für den Graskonsumenten abringen können. Ich glaube leider, leider nicht, dass es funktionieren wird. Die CDU/CSU hat soviel in den linken Gefielden gefischt, dass die Stammwähler mehr als unzufrieden sind und wenn jetzt auch noch eine Canabislegalisierung kommt, dann ist bei denen komplett vorbei. Keine Legalisierung mit der CDU. Da könnt ihr euch winden und drehen und zucken und auf die Straße gehen, wie ihr wollt. Was nicht heißen soll, dass ihr jetzt aufhören sollt euch zu winden und zu drehen und zu zucken und auf die Straße zu gehen. Ich hoffe das ein Grüner das Drogenbeauftragtenamt übernimmt und von dieser Stelle endlich mit den Lügen und der… Weiterlesen »

Cookie
6 Jahre zuvor

Wenn sie es richtig “verkaufen”, kann auch eine CDU/CSU aus einer Legalisierung sehr viel Positives für ihre Anhängerschaft ziehen. Und es ist ja nicht so, dass ihre Wähler dem grundsätzlich abgeneigt gegenüberstehen würden. Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht.
Ich sehe auch nicht, inwiefern die CDU “in linken Gefilden gefischt” haben soll?! Das behauptet nur die AfD… und es ist einfach falsch. Zumindest aus Sicht eines “links-grün Versifften” :).

Fred
6 Jahre zuvor

So, wie denn…….? Die anderen haben druckvolleres, z.B. Rammen zum Tür einschlagen und sonst noch so einiges von Kaliber 6 bis Kaliber 9mm ! @Ralf Stimmt. Das gilt es ja zu ändern. Ob das allerdings die schärferen Waffen sind… ich habe da meine Zweifel. Das Kiffen haben sie damit jedenfalls nicht beseitigt. Ok. Wie übt man Druck auf Parteien aus. Indem man klare Forderungen aufstellt. Und eine damit verbundene Erwartungshaltung übermittelt. Und das nicht von 2 oder 3 Mann sondern aus der gesamten Hanfgemeinde. Ein paar Millionen Leute müssen jetzt in die Tasten greifen und z.b über die sozialen Netzwerke klipp und klar die Legalisierung fordern, Petitionen unterschreiben, oder sich an den DHV hängen. Egal was, alles erzeugt Druck und… Weiterlesen »

Cookie
6 Jahre zuvor

@Fred: Ich kann Dir hier nur voll und ganz zustimmen! Deshalb habe ich mich auch schon vor ein paar Jahren dem DHV “angeschlossen”, gehe regelmäßig auf entsprechende Demos, und versuche die Leute in meiner Umgebung aktiv zum “Steht endlich auf!” zu motivieren. Meine Unterstützung hast Du – und ich hoffe wie Du, dass sich endlich sehr viel mehr von uns trauen werden!

Fred
6 Jahre zuvor

@Cookie

Wir haben es selbst in der Hand. Das schliesst ein Scheitern ausdrücklich ein.

Fred
6 Jahre zuvor

@cookie

und ich hoffe wie Du, dass sich endlich sehr viel mehr von uns trauen werden!

Ich fürchte fast, das es nichts mit “sich trauen ” zu tun hat. Das sind die schädlichen Auswirkungen der Prohibition. Die Verfolgung soll die Leute von irgendwas abhalten… erreicht sie das nicht soll sie demoralisieren.

Und das hat sie mit pervider Genauigkeit geschafft. Und schon deshalb muss das aufhören.

HabAuchNeMeinung
6 Jahre zuvor

Es werden aus dieser Koalition so sinnvolle Projekte wie hier beschrieben hervorgehen:
http://www.der-postillon.com/2017/10/kohle-wind.html
Das Thema Cannabis Legalisierung wird auch behandelt.
Eine Legalisierung mit der CSU, in deren momentanen Lage?
Never….

Hanfi
6 Jahre zuvor

Wie Pepe schon sagte:

Never Ever…..

Cookie
6 Jahre zuvor

“Never ever” klingt für mich eher nach Wunschdenken der “anderen Seite” als nach einer begründeten Haltung. Entweder Ihr *wollt* einer möglichen Legalisierung keinen Raum lassen und auf solche Weise zur Demoralisierung der Hanf-Community beitragen, oder Ihr habt ganz einfach keinen “Drive” in Euch. Es spricht sehr viel mehr dafür, dass es in absehbarer Zeit zu einer Legalisierung kommt, als dagegen. Und bezogen auf eine mögliche Jamaika Koalition wäre die einzige wirkliche Hürde die CSU – die kleinste der vier infrage kommenden Parteien. Genau genommen wird diese Partei nicht mal für eine Regierungsbildung gebraucht, aber das wagt ja kaum einer laut auszusprechen… Aber egal wie es nun tatsächlich ausgehen mag, es lässt sich mit solchen Aussagen – wie auch immer sie… Weiterlesen »

Fred
6 Jahre zuvor

@cookie Absolute Zustimmung. Man sollte sich auch gerne mal die Ereignisse von 1989 in Erinnerung rufen. Da sind die Ossis auf die Strasse gegangen und haben ein komplettes diktatorisches System zum Teufel gejagt. Im wahrsten Sinne des Wortes von der Landkarte getilgt ! In der Folge zerbröselte der gesamte Ostblock und der kalte Krieg war beendet. Diese Helden von damals haben in der Tat die Welt verändert. Wie haben sie es gemacht ? In dem sie ihren Protest auf die Strasse gebracht haben. Und selbst die NVA in den Seitenstrassen hat die Menschen nicht aufhalten können. Leute, Volkes Stimme ist ein scharfes Schwert ! Und dem ist auch eine betonharte konservative Bande nicht gewachsen. Zumal es hier nur um den… Weiterlesen »

U-G
6 Jahre zuvor

Über die Legalisierung bzw. kontrollierte Freigabe ab 18 Jahren von Cannabis als Medizin und Freizeitkonsum, zerballere ich mir meinen Kopf mit Bier oder Wein das ab 16 Jahren frei verfügbar ist . Gestern war mir so spei-übel von einem Sixpack Bier, auf nüchternen Magen, weil knallt besser und schneller, das ich die Lebensgefährtin von Alex Müller mit seiner Tochter verwechselte in seinem Kommentar von vorgestern. Mit meinen selbstangebauten Bio-Gras nach dem Konsum tagtäglich über Wochen, bin ich am nächsten Tag nicht so geplättet wie von einmaligen Sixpack Bier Konsum von vorgestern. Mir bleibt nur der Eigenanbau übrig, denn damit Therapiere ich meine Alkoholsucht selber und bleibe auf den Teppich und habe keine Ausraster, wie Beleidigungen oder Gewalt-technisch-schriftliche Gedanken bzw. auf… Weiterlesen »

Greenkeeper
6 Jahre zuvor

Ich habe leider den Eindruck, dass das Thema Cannabis-Legalisierung von den meisten Politikern nicht Ernst genommen wird. Ich kann nur davor warnen, einfach ignorant über Inhalte hinwegzusehen, die den Bürger bewegen. Die Wahlerfolge von Trump und der AfD sind eine direkte Konsequenz aus dieser Art Politik zu machen. Ich erwarte von dieser möglichen Regierungskonstellation, dass sie sich mit verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Legalisierung ernsthaft auseinandersetzt. Die vollständige Entkriminalisierung des Besitzes geringer Mengen sowie des Konsums von Cannabis wären ein sinnvoller Anfang. Ebenso könnte man den Anbau von z.B. max. fünf Pflanzen zum Eigenbedarf legalisieren. Dieses Vorgehen wäre ein zunächst mal sinnvoller Kompromiss, um der Skepsis gegenüber dem freien Verkauf seitens der CDU/CSU entgegenzutreten. Ein “Weiter so” im Umgang mit Cannabis ist… Weiterlesen »

Fred
6 Jahre zuvor

@Greenkeeper

Genau so. Fordern und nochmals fordern. Nur grundsätzlich nie einen Keks fordern, wenn man den ganzen Kuchen will. Zum Schluss kriegt man dann nur Krümel.