Sonntag, 15. Oktober 2017

Fünfzig Kilogramm Cannabis mit DHL geliefert

 

Greek Connection nutzt gelbe Boten.

 

 

Im April 2017 setzten sich griechische Beamte mit dem deutschen Zoll in Verbindung, da drei Pakete voller Marihuana am Flughafen in Athen sichergestellt werden konnten. Eine Empfängeradresse in Bielefeld versprach Kontakt zu den Initiatoren der dubiosen Versandaktion herstellen lassen zu können, weshalb sich die Behörden verabredeten, die Ware der genannten Person zu überbringen. Damit diese keinen Verdacht schöpfen konnte, wurden fünfzig Kilogramm Cannabis mit DHL geliefert.

 

Ein Beamter des Zollamtes Hannover tarnte sich zu diesem Zweck als gelb gekleideter Postdienstleister und übergab die Pakete, deren Inhalt selbstverständlich zuvor mit Füllstoff ausgetauscht wurde, dem verdächtigten Empfänger. Dieser ließ die Lieferung jedoch auf dem Gehweg stehen, bis ein weiterer Mann mit Kombi anfuhr, in dessen Auto die vom Zoll natürlich weiterhin beobachteten Pakte dann geladen wurden. Der Zugriff erfolgte daraufhin und brachte anschließend die glaubwürdige Erkenntnis, dass sich die beiden Personen zuvor noch nie gesehen hatten und nur auf Anweisungen agierten. 400 Euro sollen dem 53-jährigen Bielefelder versprochen worden sein, der bereits vorbestraft gewesen und nun aufgrund der Beihilfe zum Drogenhandel zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden ist. Hintermänner sollen für die eigentliche Einfuhr der fünfzig Kilogramm Cannabis verantwortlich sein, da selbst bei Wohnungsdurchsuchungen und Telefonverbindungsauswertungen keinerlei Hinweise auf Drogenhandel gefunden werden konnten.
Der 52-jährige Mann mit dem Kombi sei sogar einfach nur von einem Bekannten darum gebeten worden, kurz einmal beim Tragen zu helfen und daher nun in dieser unangenehmen Situation gelandet. Dieser hilfsbereite Mensch muss jetzt mit einer 18 Monate währenden Bewährungsstrafe den kommenden Alltag gestalten. Von allen Hintermännern der griechischen Connection fehlt jedoch wohl noch jegliche Spur, weshalb diese beiden kleinen Jagdtrophäen aus der globalen Drogenjagd der gemeinschaftlichen europäischen Zollzusammenarbeit erst einmal genügen müssen.

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4 Kommentare
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rainer sikora
6 Jahre zuvor

Etliche Kinder vor der Suchtgiftgefahr gerettet.Unsere Steuergelder schützen uns.Ohne Zollbeamte gäbe es uns vieleicht gar nicht mehr.

Thomas Maier
6 Jahre zuvor

Hmmm, die Anzeichen dafür dass Bielefeld tatsächlich existiert verdichten sich. Langsam glaube ich auch daran 😀 Warum und mit welcher vernünftigen Begründung aber der 52-jährige Mann zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt wurde, erschließt sich vermutlich nur den zuständigen Inquisitor. Rational ist das aber nicht zu erfassen. Es muß wohl dem Frust über die Unfähigkeit der Drahtzieher habhaft zu werden geschuldet sein. Wäre das dem 52-jährigen Mann auch passiert wenn er geholfen hätte ein paar Kisten Bier, Wein und Schnaps zu verladen, selbst wenn er gewußt hätte dass dieser hochgefährliche Stoff für eine Teenieparty bestimmt war? Ich habe da so meine Zweifel. Insofern bleibt die übliche Scheinheiligkeit, wie gewohnt, übrig. Die tonnenweise Ausbringung von Pflanzen.- und Insektengiften durch multinationale Brunnenvergifter… Weiterlesen »

Rudi Mentaer
6 Jahre zuvor

@rainer sikora: 1. Thc zählt erwiesenermaßen NICHT zu den Giften, wie z. B. Alkohol.
2. Lt. aktuellem Bericht der Bundesregierung liegt die Suchtentwicklung beim THC-Konsum gerade mal bei etwa 1%.
3. Die Unterstellung dass es sofort und ausschliesslich an Kinder? Ich bitte dich, pfui, setzen 6!
Somit ist deine Aussage mehr als fragwürdig bzw schlichtweg falsch. Wenn Du schon keine Zeit damit verbringen möchtest dich zu informieren, dann halte dich doch wenigstens mit deinen veralteten Lügen zurück. Habt ihr sowas nicht gelernt?

Ralf
6 Jahre zuvor

@Rudi Mentaer
Nur keine Aufregung, deine Empörung in allen Ehren, aber wer öfter hier liest und kommentiert, der hat mittlerweile die Ironie des @rainer sikora verstanden. Manche Leute, zu denen auch ich mich zähle, kriegen halt inzwischen hysterisch-ironische Anfälle, bei der Irrationalität dieser Prohibition, deren Gründe, einem durchgeknallten paranoiden Rassistenhirn entsprungen sind, wie @Thomas Maier oben treffend erklärt, und die auch noch mit anderen verrückten Spießgesellen über die UNO zu einem weltweit schwelenden Krieg eskaliert werden durfte. Man kann das wirklich nur noch mit Ironie, Sarkasmus und genügend Medizin für`s Denken ertragen !