Freitag, 13. Oktober 2017

Mehr als 40 Polizisten für etwas Gras in Münster

 

Das gemeine Gesicht der Prohibition von Marihuana.

 

 

Ein Verbot von Waren und der nicht einzudämmende Handel mit diesen Gütern lassen logischerweise meist die falschen Leute profitieren, während an den Rand gedrängte Minderheiten sich den ungesetzlichen Gegebenheiten anzupassen versuchen, um wenigstens einen kleinen Krümel vom Kuchenrand abzubekommen. In den USA weiß man mittlerweile von der rassistischen Ader des Drogenkrieges, der auch hierzulande ähnliche Richtungen eingeschlagen hat. Eine diese Woche stattfindende Razzia in Nordrhein-Westfalen hat der davon später über Medien informierten AFD-Wählerschaft schließlich sicherlich ein freudestrahlendes Lächeln ins Gesicht gezaubert. Für Befürworter einer Legalisierung hingegen klingt die Nachricht über dealende Zugereiste nüchtern betrachtet eher nach: Mehr als 40 Polizisten für etwas Gras in Münster im Einsatz verschwendet.

 

Am Mittwochabend begann ein erster geplanter Angriff auf den Park an der Engelenschanze in Münster, der sich in der nahen Vergangenheit zu einem „Drogenumschlagplatz“ entwickelt haben soll. 40 Beamte in Uniform und weitere Zivilpolizisten erwischten bei dem Großeinsatz 13 Personen, deren Personalien während der Berichterstattung einer Lokalzeitung noch überprüft wurden, sowie 26 mögliche Dealer, die zu diesem Zeitpunkt schon in Untersuchungshaft saßen. Grund für die Festnahmen waren mit Marihuana gefüllte Plastiktütchen, von denen gleich „mehrere“ sichergestellt wurden. Ein einzelner Händler hätte dagegen ganze 50 Gramm mit sich geführt, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass er die anderen Verkäufer mit seiner Ware versorgte. Ausgerechnet dieser Marihuanamogul stammt im Gegensatz zu den sonst aus afrikanischen Ländern stammenden Personen aus den Niederlanden, was die eingangs erwähnten Grundgegebenheiten eines Warenhandelsverbotes untermauert und zeitgleich Liebhaber großer blonder Männer wieder etwas trauriger stimmen könnte. Vor den Festnahmen der auch an „jüngere Konsumenten“ verkaufenden Personen aus dem Ausland fand eine Observierung des Geländes über den gesamten Nachmittag seitens der gesammelten Polizei statt, welche bei einem geregelten Handel von Cannabis in Fachgeschäften keine vergleichbaren Minijobs in Münster auszuführen gehabt hätte.
Dass diese gemachte Schlussfolgerung auch nicht vollkommen aus der Luft gegriffen ist, verstehen nach derzeitigem Stand glücklicherweise sogar immer mehr politische Vertreter unterschiedlicher Fraktionen, die bei der kommenden Regierungsbildung ihre Finger tatsächlich gemeinsam auf die Waagschale legen und dem gemeinen Gesicht der Prohibition einen fröhlicheren Farbanstrich verpassen könnten.

 

Naheliegend wären hier dann wohl die Farben der jamaikanischen Staatsflagge, um alle negativ eingestellten Schwarzmaler einmal richtig rot sehen zu lassen.

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6 Kommentare
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rainer sikora
6 Jahre zuvor

Wenn es tatsächlich Jamaika werden sollte,kann ich mir es beim besten Willen nicht vostellen mit dem fröhlichen Farbamstrich des Prohibitionsgesichts.Dafür sind die Parteien zu sehr auf ihre Geltung bedacht.Und immer drohender Machtverlust und mögliche Fouls seitens Cannabisfeinde.Ich fürchte eher die Menschenquälerei verschlimmert sich immer weiter.Man läßt sich ja auch vieles gefallen, wo eigentlich protestiert werden müßte.

greenness
6 Jahre zuvor

Berlin reloaded

Es werden in einer Großaktion alle Dealer und der Konsumententroß aus dem Park gescheucht. Danach sieht man dann, daß sich nichts zum Positiven hin geändert hat.

Ausbaden dürfen solche Aktionen dann die Konsumenten, die Polizisten, die Sozialarbeiter und Therapeuten, die Gerichte und der Steuerzahler.

Heinzi
6 Jahre zuvor

Auch wenn ich sonst die meisten Ansichten hier Teile, diese Aktion war längst überfällig. Da Rennen irgendwelche illegalen Nafris hier in Münster durch einen Park den auch gerne alte Leute und Eltern nutzen. Das sind keine Kuscheljungs, Raub, Körperverletzung etc. ist für die ein Kavaliersdelikt und vor Omas und kleinen Kindern machen solche Leute nicht halt das lehrt uns leider die Erfahrung in diesem Park. Und kein normaler hanf
user würde bei solchen Leuten kaufen oder?

rainer sikora
6 Jahre zuvor

Verbecher in den parks gehören natürlich entfernt.

greenness
6 Jahre zuvor

Verbrecher gehören grundsätzlich entfernt. –

Das Problem in diesem Fall (und auch generell): Es werden überwiegend Cannabiskonsumenten entfernt. Die Verbrecher können dann ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Im Park und außerhalb.

Ralf
6 Jahre zuvor

…….die armen Polizisten, und Richter und Staatsanwälte….., kann mir mal endlich einer sagen, was die armen Kerle so ausbaden müssen ? Ich komm einfach nicht drauf…ö..vielleicht fällt`s mir ja noch ein, dann weine ich auch mal ein paaar Krokodilstränen.