Freitag, 6. Oktober 2017

Atlanta entkriminalisiert Cannabisnutzer

 

Geldbuße statt Knast für Kiffer.

 

 

Nachdem erst Mitte September in New Hampshire endlich davon abgesehen wurde, Menschen für geringe Menge Cannabisbesitz in Gefängnisse verfrachten zu müssen, folgt nun eine weitere Ortschaft in den Vereinigten Staaten dem Weg zur unausweichlichen Legalisierung. Atlanta entkriminalisiert Cannabisnutzer und verlangt zukünftig nur noch 75 Dollar bei Besitz von bis zu einer Unze Marihuana.

 

Am vergangenen Montag wurde ein Vorschlag mit 15 zu Null Gegenstimmen im Stadtrat Atlantas durchgewunken, der für die Beendigung unnützer Polizeienergien sorgen wird. Anstatt jährlich bis zu 30.000 Bürger Georgias aufgrund von Cannabisdelikten bis zu ein Jahr hinter Gitter zu sperren und zu extremen Geldstrafen mit hohen Auflagen zu verurteilen, gibt es in Atlanta nun nur noch einen Strafzettel auszustellen, der in Höhe von 75 Dollar mäßig schädlich für das Dasein des erwischten Individuums sein dürfte. Bisher hatten die Strafen für zumeist festgenommene schwarze Einwohner Atlantas schwerwiegende Folgen auf deren zukünftige Lebensplanung und greifbaren Chancen. 92 Prozent der wegen Grasbesitz festgenommen Marihuanakonsumenten waren bisher nicht weißer Hautfarbe, obwohl eigentlich kein farblicher Unterschied in der Masse der Kiffer Atlantas festzustellen gewesen wäre. Als Begründung für den jetzigen Schritt nannte Kwanza Hall – ein Stadtratsmitglied und Kandidat für den Bürgermeisterposten – dass es keinen Sinn ergäbe, Gerichtskosten weiter in die Höhe zu treiben, Gefängnisse unnütz auszulasten und das Leben junger Menschen zu zerstören, die aufgrund der Festnahmen ihre Stipendien verlören und deren Familien dadurch oft auseinanderbrächen.

 

Problematisch scheint trotz wichtigem Teilerfolg, dass Polizisten in Grenzgebieten Atlantas wohl nun öfters in der Zwickmühle stehen werden, nach Situation zwischen geltendem Staats- oder Stadtgesetz wählen zu müssen, welche beide aber widersprüchlicher nicht sein können.

 

Knast oder Geldbuße für Kiffer.

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