Sonntag, 10. September 2017

Ein Hanfgewächs in Kamenz sorgt für Schlagzeile

 

Unter dem Fenster des Oberbürgermeisters wuchs Cannabis.

 

 

Nicht nur in Göttingen oder Pfaffenhofen scheinen autonome Blumenkinder mit Cannabis-Guerilla-Grows aktiv zu sein, auch im sächsischen Landkreis Bautzen wagen Pflanzenfreunde eine Anzucht der gern falsch verstandenen Naturarznei. Ein Hanfgewächs in Kamenz sorgt für Schlagzeile, da die ziemlich hohe Cannabispflanze direkt vor dem Rathaus unter dem Fester des Oberbürgermeisters stand.

 

Ein aufmerksamer Leser der Sächsischen Zeitung war vonnöten, um die Gemeinde in Kamenz darauf aufmerksam zu machen, dass in nächster Nähe zum Rathaus der Großen Kreisstadt wohl ein illegaler Vorgang ungestört vor sich hin gedeiht. Mittels einer an die SZ-Redaktion gesendeten Fotografie, der alle benachbarten Geranien überragenden Cannabispflanze, lenkte der Absender die aufgeweckten Blicke und Beine der ansässigen Journalisten auf den Kamenzer-Platz, wo sich die Anwesenden bei einem Vor-Ort-Termin selbst ein Bild der Lage verschaffen konnten, da das grüne Kraut noch niemanden zu stören schien. Etwas überrascht soll das Rathaus reagiert haben, das nach Aussagen des Stadtsprechers jedoch schon eine Überprüfung der Pflanzengattung hatte durchführen lassen. Die dabei gewonnene Bestätigung, dass es sich um ein Hanfgewächs handle, wäre verstanden worden, viel besagen täte dies aber aus Sicht des Rathaussprechers jedoch auch nicht. Da die Schlagzeilen verursachende Hanfpflanze nämlich eher in der Nähe eine Würstchenbude angepflanzt worden wäre, ließe sich die Herkunft des Gewächses erst recht nicht ermitteln. Ein Vogel hätte einen Hanfsamen schließlich in die Erde stecken können, oder die Cannabisnuss wäre schon von vornherein in dem Bodensubstrat gewesen, heißt es bei dem Sprecher der Stadtverwaltung. Da man anscheinend im Kamenzer Rathaus eine illegale Handlung dieser Größenordnung aus gut verständlichen Gründen nicht allzu ernst nehmen möchte, wird die getroffene Entscheidung, das betreffende Gewächs einfach aus dem Blumenbeet zu entfernen, auch lieber mit ästhetischen Ansprüchen begründet. Vollkommen unwichtig und nicht zu beachten wäre es, um welche Pflanzenart es sich bei dem Gewächs tatsächlich gehandelt habe. Die fehlende optische Einheit zu allen anderen Beetbewohnern in einer speziellen Blumenpyramide am Kamenzer-Platz wäre der eigentliche Grund, jenes verirrte Hanfgewächs letztendlich von verbeamteten Fachpersonal entsorgen zu lassen.

 

Das wäre doch fast eine Schlagzeile wert …

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2 Kommentare
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rainer sikora
6 Jahre zuvor

Beim Versuch die Pflanze zu essen,hätte ein Kind ersticken können.Außerdem war die Pflanze undeutsch, nicht gut für langweilige Botanik.Hätte vielleicht Interesse geweckt oder Aufmerksamkeit oder Fragen.Sowas muß unterbunden werden.Immer schön unauffällig bleiben.

Ralf
6 Jahre zuvor

Nicht auszudenken wenn da die Psychose so eines Cannaphobikers zu einem paranoiden Anfall entwickelt hätte. Da wäre evtl. die Selbstmedikation mit Alkohol und eine zusätzliche Alkoholpsychose die Folge gewesen, die wiederum zu einer Verschlimmerung der Cannaphobie geführt hätte, was wiederum……….ein Loch ist im Eimer…….?!Und keiner merkts!