Freitag, 21. Juli 2017

Halb Amerika hat Cannabis probiert

 

Wirkungsweise des legalen Suchtstoffs in den USA.

 

 

Colorado zeigt es gerade demonstrativ: Mit legalem Marihuanahandel lässt sich ein großer Umsatz generieren, der dank fachgerechter Versteuerung ordentliche Summen für den Staat abfallen lässt, ohne das Land ins Chaos zu stürzen. Eine halbe Milliarde Dollar nahm der US-Bundesstaat seit der Legalisierung im Januar 2014 für soziale Zwecke ein, was Freigeister im Umkehrschluss schnell darauf schließen lässt, wie viele mündige Bürger Genuss am Cannabiskonsum finden müssen. Dass es im großen Rest Amerikas sehr wohl ähnlich aussehen mag, beweisen gerade auch brandneue Erhebungen über das Konsumverhalten der amerikanischen Bevölkerung. Halb Amerika hat Cannabis probiert.

 

Zwar hat nach Datenanalyse der Umfragen seitens der Gallup-Gruppe nicht ganz die Hälfte der US-Amerikaner bereits Kontakt mit Marihuana gehabt, doch ganze 45 Prozent der erwachsenen Befragten gaben während der Datenerfassung an, mindestens einmal im Leben Marihuana probiert zu haben. Damit erreiche dieser Wert den höchsten Stand seit dem Einzug der speziellen Frage im Jahre 1969. Ebenso sei bei zwölf Prozent aktiver Konsumenten der Höchststand gemessen worden, nachdem diese äußerst persönliche Frage über das aktuelle Nutzungsverhalten in 2013 eingeführt wurde. Über eintausend Personen im volljährigen Alter nahmen an der jährlich stattfindenden Umfrage teil, unter denen sich der Gebrauch von Cannabis im Vergleich zu 2013 ungefähr verdoppelt haben soll.

 

Aufgeschlüsselt bedeute dieser Vergleichswert, dass wohl ungefähr jeder achte US-Bürger derzeit Cannabis konsumiert. Weitere Werte wurden über den Status der Personen ermittelt, die über Einkommen, Geschlecht und Alter Auskunft enthielten, was die Analyse zu dem Schluss kommen lässt, dass Marihuana unter den Personenkreisen der Generation X sowie den Babyboomern wesentlich beliebter sei, als bei den jüngeren Millenials. Erinnerungen aus der Jugend könnten bei den ersten beiden Gruppen eine Rolle spielen, warum sie das Kraut nun stärker schätzen. Hängenbleiben sollte bei der Betrachtung der amerikanischen Verhaltensweisen jedoch auch, dass ein wesentlich höherer Teil mit den natürlichen Rauschmitteln aus Hanfknospen kurzweilige Erfahrungen machte, als dauerhaften Gefallen daran fand.

 

Für einen lange verteufelten Suchtstoff kein typisches Wirkungsmerkmal…

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3 Kommentare
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Fetales Alkoholsyndrom
6 Jahre zuvor

Wenn die Amis , halb soviel Saufen , wie die Russen , dann sind sie manchmal , nützlich . Die Welt braucht Empathie und Mitgefühl , die Welt braucht Cannabis !

Fred
6 Jahre zuvor

Interessant wäre jetzt noch eine Statistik zum Alkoholkonsum in Colorado. Ich gehe jede Wette ein, das dieser gesunken ist.

Ralf
6 Jahre zuvor

Diese Statistiken gibt es schon längst, die hat praktisch jedes Finanzamt, und sie besagen daß der Suff um bis zu 20% zurückgegangen ist, da die Umsätze gesunken sind. Verläßlichere Zahlen kann man kaum erheben und schon gar nicht durch irgendwelche Umfragen, bei denen die Leute eh nie die Wahrheit sagen. Interessant wird es wenn die absoluten Zahlen der Krankenversicherungen, über das Zurückgehen der Alkohol bedingten Gesundheitsschäden herauskommen. Das dauert noch ein paar Jahre, aber dann wird klar werden, wie groß die Schuld der prohibitionistischen Alkoholverfechter, am Tode unzähliger Alkoholopfer, die diesem Zellen fressenden Rauschgift ohne die einzige dagegen wirksame Medizin, 50 Jahre lang ausgeliefert waren, wirklich ist. Meiner Meinung nach schneiden da, wenn man weltweit die Toten dieses menschenrechtsverachtenden Krieges… Weiterlesen »