Sonntag, 2. Juli 2017

Tierärzte warnen vor Cannabis

 

Nutzen des Heilkrautes ungewiss.

 

Grafik: Sadhu van Hemp

 

Nachdem sich Marihuana auf dem medizinischen Sektor bei Menschen langsam aber sicher wieder durchzusetzen scheint, kommen auch Tierbesitzer auf den Gedanken, ihren besten Freunden mit Cannabismedizin etwas Gutes antun zu können. Der Markt in den USA für Tierfuttermittel, die mit Hanfsubstanzen versetzt sind, boomt derzeit daher extrem, sodass Hersteller monatlich bis zu zwanzig Prozent Zuwachs zu verzeichnen haben. Doch Tierärzte warnen vor Cannabis, das sie selbst jedoch nicht verschreiben dürfen.

 

Während in dem gestern Cannabis legalisierenden Nevada schon in 2015 Überlegungen bezüglich der Behandlungsmöglichkeiten von Hund und Katze mit Cannabis angestellt wurden, sind aktuell noch viele Amerikaner auf ihr eigenes Cannabisrezept angewiesen, um ihren geliebten Haustieren heimlich Marihuanamedizin anbieten zu können. Viele Nutzer von Hanfprodukten, die von den heilenden Wirkstoffen bereits selbst profitierten, fänden es jetzt jedoch selbstverständlich, ihren Schützlingen mit den natürlichen Arzneien unter die Pfoten zu greifen. So behandelt ein Epileptiker, der seine Anfälle dank Cannabis in den Griff bekommen hat, seinen vor Anfällen warnenden Therapiehund mit den Substanzen, da er die Umstellung zuvor nicht gut verkraftete. Das Cannabis hätte dem Vierbeiner dabei gut geholfen, sich an die veränderte Situation zu gewöhnen, ist der Besitzer sich sicher.
Veterinäre warnen jedoch davor, Cannabis für die Behandlung von Tieren einzusetzen, da es keine Studien über die Wirksamkeit der Substanz auf den Tiermetabolismus gäbe. Welchen möglichen Nutzen es daher hätte, Wirkstoffe von Marihuana an die Haustiere zu verabreichen, verstehe Ken Pawlowski, der Vorsitzende des Tierärzteverbandes in Kalifornien, aus diesem Grund nicht. Tiere könnten sich auch wohler fühlen, weil sie vom Cannabis berauscht wären, ohne dass man etwas gegen die tatsächlichen Krankheitssymptome anrichten würde, mahnt er ernsthaft.
Um bei dieser geltenden Ungewissheit alles richtig zu machen, versuchen die Hersteller der medizinischen Produkte hingegen sich mit minimalen Mengen an die passenden Wirkstoffgehalte heranzutasten, wobei sie sich stets darauf verlassen können, dass eine Verwendung regulärer Medikamente mit wesentlich stärkeren Nebenwirkungen behaftet wäre, als die Verabreichung der berauschenden Arznei aus dem vergrabenen Medikamentenschrank von Mutter Natur serviert – auch bei Haustieren.

 

Nur vor ungewollten Überdosierungen sollte man sich unbedingt versuchen zu schützen – und ganz besonders doll das Tier.

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5 Kommentare
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Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Da haben die sogar recht. Es gibt Menschen die zu doof sind das Zeug richtig zu dosieren, selbst Schuld…Tiere müssen sich darauf verlassen, dass wir in der Lage sind richtig zu dosieren. Ähnlich wie bei Kindern oder senilen Menschen. Kennen wir deren Wirkschwelle ?? Die ist doch sogar bei Menschen sehr unterschiedlich…Wird bei Tieren falsch dosiert und eine Rauschwirkung eintreten, dann ist das nix anderes als Gehirnvergewaltigung. Es gibt sogar Charakterschweine die ihre Tiere absichtlich anrauchen. Verantwortungslos und Abartig !!!!

Littleganja
6 Jahre zuvor

Habe meinem Hund als es ihm extrem schlecht ging in Form von Magenschmerzen auch schon kleine Mengen Cannabis Extrakt gegeben. Er war zwar benommen da schwer zu dosieren aber die Bauchschmerzen waren nach ca 30 min weg! Zuvor hatte ich Homeopatische Notfall Tropfen ausprobiert die normal immer helfen, hatten an dem Tag keine Wirkung und meinem Hund ging es vor dem Extrakt schlechter.
Wenn mein Haustier Epilepsie hätte oder Krebs würde ich es auch lieber mit Cannabis wie mit der Chemie die man sonst bekommt behandeln.
Fakt ist jedes Säugetier hat ein Cannabinoidsystem, warum sollte Cannabis nicht helfen?
Haustiere ohne Erkrankung und ohne Nutzen zu berauschen ist Assozial und die Menschen gehören selbst in eine Therapie.

Littleganja
6 Jahre zuvor

Was ich vergessen habe, die Medikamente die Haustiere vom Arzt bekommen sind in 90% der Fälle eigentlich für Menschen, werden eben nur dem Körpergewicht angepasst.

Greg
6 Jahre zuvor

Von Hundehaltern habe ich gehört, dass sie ihrem Tierchen durchaus in bestimmten Situationen eine wohldosierte Menge Cannabis geben – z.B. um ihm den Stress einer Reise zu nehmen, die es dann im Dämmerschlaf im Körbchen verbringt. Und Storys von Katzen, die stets zum Bongraucher kommen und sich in den Rauch setzen.

Geni
6 Jahre zuvor

Mein Kater war mit gebrochenem und operierten Bein kaum noch ruhig zu halten.
Eine kleine Dosis, dem Futter beigefügtes Gras (indica), beruhigte ihn und sein woliges Schnurren
war selten so laut. So anhänglich und schmusig war noch nie. Geschadet hat ihn das sicherlich nicht. Und ja, er ist für die Legalisierung!