Montag, 26. Juni 2017

Nichts Neues von der Front des Anti-Drogen-Krieges

 

Jahresbericht des UNO-Büros zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) veröffentlicht

 

 

Die ermittelten Zahlen des Welt-Drogen-Berichtes für 2015 zeigen wenig Veränderung: Auf dem Erdball konsumieren rund 250 Millionen Menschen zumindest einmal im Jahr illegale Drogen und 29,5 Millionen Personen (0,6 Prozent) haben ein ernsthaftes Drogenproblem. Insgesamt sei der internationale Drogenmarkt von einer immer größer werdenden Auswahlmöglichkeit und Verfügbarkeit für Konsumenten geprägt.

 

Das in Wien ansässige UNO-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung gibt an, dass 2015 geschätzte 183 Millionen Menschen weltweit zumindest einmal Cannabis konsumiert haben. Bei Amphetaminen und aufputschenden Substanzen wurden 37 Millionen, bei Ecstasy 22 Millionen Konsumenten gezählt. Etwa 17 Millionen Menschen nahmen mindestens einmal im Jahr Kokain ein. Die Zahl jener Leute, die Opioide (Heroin, Morphium etc.) missbräuchlich verwendeten, wird auf 36 Millionen geschätzt. Mindestens 190.000 Menschen sterben jedes Jahr vorzeitig wegen ihrer Drogensucht.

 

Der illegale Handel mit Opium und Kokain sei laut UNODC nach wie vor eine Wachstumsbranche. So habe die Anbaufläche für Cocasträucher in den vergangenen Jahren um 30 Prozent zugelegt. Zugleich sei die weltweite Opiumproduktion binnen Jahresfrist um 30 Prozent auf 6380 Tonnen gestiegen. Mit 200.000 Hektar bleibt Afghanistan das Hauptanbaugebiet des Schlafmohns.

 

Besorgniserregend sei die Entwicklung in den USA: „Die Vereinigten Staaten sind für rund ein Viertel aller Drogentodesfälle verantwortlich (…). Zum größten Teil durch Opioid-Missbrauch angetrieben, ist die Zahl der Todesfälle durch Überdosierungen in den USA zwischen 1999 und 2015 auf das Dreifache gestiegen, von 16.849 auf 52.404 oder um 11,4 Prozent allein im vergangenen Jahr.“

Der Anstieg der Opioid-Abhängigen wird auf die lockeren Rahmenbedingungen in der Verschreibung opiathaltiger Medikamente zurückgeführt. Das verleite zu Missbrauch und illegaler Weitergabe an Personen, die schwerstabhängig sind, aber keine Indikation vom Arzt haben. Gleichzeitig käme es zu vermehrtem Heroinkonsum. In der Folge habe sich die Zahl der Heroinopfer in den USA zwischen 2012 und 2014 auf fast 10.800 Menschen verdoppelt.

 

Auch in der alten Welt bleibt der illegale Rauschgifthandel ein Milliardengeschäft. Schätzungen des UNO-Büros gehen davon aus, dass in Europa Drogen im Schwarzmarktwert von 20 bis 30 Milliarden Euro verkauft werden.

Angaben zur härtesten Droge der Welt, dem Alkohol, machte das UNODC nicht, da Herstellung, Handel und Konsum des Suchtstoffes kein Verbrechen darstellen.

 

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1 Kommentar
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Ralf
6 Jahre zuvor

Angaben zur härtesten Droge der Welt, dem Alkohol, machte das nicht, da Herstellung, Handel und Konsum des Suchtstoffes kein Verbrechen darstellen.
UNODC
ungerecht
nazistisch
oportunistisch
demagogisch
corrupt
also kurz, Menschen verachtende Drogenkriegs-Mörderbande