Sonntag, 25. Juni 2017

Polen will medizinisches Cannabis legalisieren

 

Vierhundertvierzig gegen Zwei.

 

Illustration: marker

 

Nachdem am 10. März das Cannabis-als-Medizin-Gesetz in Deutschland in Kraft getreten ist, öffnen sich immer mehr europäische Länder der erfrischenden Legalisierungswelle, die ursprünglich aus den USA zu uns herüberschwappte. So wird der neue französische Präsident endlich etwas an der repressiven Drogenpolitik im Land verändern – in Österreich machen sich dagegen Bürgerbewegungen für Medizinalhanfpatienten stark. Mit 440 zu zwei Gegenstimmen – sowie einer Enthaltung – wurde nun am vergangenen Donnerstag auch in einem östlicher gelegenen Land ein Anstoß für die Versorgung Kranker mit Medizinalhanf getätigt: Polen will medizinisches Cannabis legalisieren.

 

Durch den ehemaligen polnischen Rapper und unabhängigen Politiker Piotr Liroy-Marzek wurde der Gesetzesentwurf einst ins Rollen gebracht, der eigentlich auch Eigenanbauoptionen von Cannabispflanzen vorsah, welche nun aber erst einmal nicht genehmigt wurden. Dafür hat sich mit 440 Befürwortern im Unterhaus des Parlamentes eine eindeutige Mehrheit für die Legalisierung von Cannabismedizin in Polen entschieden, die nur auf zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung traf. Nun muss das Gesetz nur noch vom Senat befürwortet und vom Präsidenten unterzeichnet werden, damit medizinische Produkte aus importierten Hanfpflanzen von Ärzten an Patienten verschrieben werden dürfen. Auch wenn 78 % der Menschen in Polen – die einen legalen Handel mit Marihuana befürworten würden – durch die Entscheidung im Sejm noch nicht ihrer tatsächliche Meinung vertreten sehen, dürfte der Fortschritt für Kranke aber auch beim Genussklientel von Cannabis verstanden werden.

 

Notfalls klärt die erste Hanffachmesse in Warschau am Ende des kommenden Septembers alle Fragen über das neue Medizinalhanfgesetz in Polen – pünktlich zum Cannabizz.

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